KGS Marienwasser Weeze
In der heutigen Gesellschaft sind die Bewegungsmöglichkeiten für viele Kinder zunehmend reduziert. Gerade der Schulbeginn und das damit verbundene lange Sitzen auf den Stühlen ist nicht selten auch der Beginn von Bewegungsmangel und Inaktivität. Hospitationen in Kindergärten zeigten, dass dort die Spielzeiten draußen vielfach in der Form stattfinden, dass die Kindergartenkinder sich mit Spielgeräten, die ihre Bewegung fördern, beschäftigen. Um neuen Erstklässlern den Übergang möglichst leicht zu machen, sollen die Kinder von Beginn ihrer Schulzeit ähnliche Spielgeräte zum Beschäftigen in den Pausen erhalten.
Da die Bewegung in der kindlichen Lebenswelt einen großen Stellenwert haben sollte, damit Kinder gesund aufwachsen und lernen, kann Schule hier einen entscheidenden Beitrag leisten. In einer bewegten Pause können Kinder mit Hilfe unterschiedlicher Spielgeräte ihre motorischen Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Koordination, Kondition etc. fördern und neue Bewegungserfahrungen machen. Wegen der im Vergleich zum Kindergarten großen Anzahl von Kindern, die gleichzeitig den Pausenhof nutzen, muss zum einen nach einer Lösung gesucht werden, die Spielgeräte möglichst schnell, gerecht und ohne Konflikte herauszugeben, andererseits muss eine entsprechende Anzahl an Spielgeräten vorhanden sein. Zu Beginn des Schuljahres könnten alle Kinder eine Spielausleihkarte erhalten. Alle zum Ausleihen gedachten Spielgeräte könnten in einer sich auf dem Schulhof befindlichen Garage gelagert werden. Diese soll mit Regalen ausgestattet sein, in denen sich die Geräte befinden.
Das Ausleihen der Spielgeräte wird im wöchentlichen Wechsel von Kindern aus dem 4. Schuljahr organisiert. Diese lernen durch die Durchführung der Spielausleihe Verantwortung zu übernehmen, fühlen sich wertig und identifizieren sich mit ihrer Schule. Nun gibt es neben den schon bekannten Geräten aus dem Kindergarten auch Spiele, die die Schulneulinge noch nicht kennen. In den ersten Schulwochen könnten die Großen als Experten zur Verfügung stehen. Sie haben die Aufgabe, den Kleinen den Gebrauch zu erklären und ggf. mit ihnen zusammen zu spielen. Auf diese Weise kann es zum einen gelingen, die Schulneulinge durch das Nutzen der Spielgeräte an die bewegte Pause heranzuführen, zum anderen treten sie zwanglos im Spiel in Kontakt zu den großen Kindern. Sie lernen auf diese Weise neue Schulkameraden kennen und fühlen sich schneller wohl in ihrer neuen Umgebung.
Während einer Projektwoche zum Thema "Unsere Schule soll schöner werden" wurde u.a. die leer stehende Garage zur Spielausleihe umgestaltet. Es wurden Wände gestrichen, Aufbewahrungsregale aufgebaut und schließlich die neu angeschafften Spielgeräte eingeräumt.
Mit Freude und voller Stolz übernahmen die Viertklässler ihren Spielausleihe-Dienst. Die neuen Spielgeräte wurden mit Begeisterung von den Schulkindern ausgeliehen.
Gerne nahmen gerade die kleineren Kinder das Angebot der Großen an, sich den Gebrauch der Spielgeräte erklären zu lassen und auch gemeinsam mit ihnen zu spielen.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass mithilfe der neu angeschafften Spielgeräte die aktive Bewegungszeit der Kinder wesentlich zugenommen hat, außerdem die sozialen Kompetenzen aller Kinder weiter gefördert werden konnten.