Wir bauen tragfähige Brücken von unseren Kindertagesstätten in unsere Grundschule

Ansprechpartner:

Frau Pitschke

Institution:

GGS Max & Moritz

  • Hüserstraße 40
    42555 Velbert Velbert

Beschreibung und Ziele:

Seit einigen Jahren kooperieren die Grundschule Max & Moritz mit den umliegenden Kindertagesstätten. Dies zeigte sich bisher im intensiven Austausch der ErzieherInnen mit den zukünftigen LehrerInnen und dem Besuch der Vorschulkinder mit ihren ErzieherInnen in einzelnen Unterrichtsstunden. Von Ostern bis Sommer besuchen die angehenden Schulkinder Vorschulkinder mit einer ErzieherIn ein Mal wöchentlich unsere Schule und führen ein Projekt durch. Dieses Projekt wird in Absprache zwischen ErzieherIn und LehrerIn festgelegt. Es werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt wie: Bewegung, geometrie, Kunst / Kreativität, Musik... Darüber hinaus lesen über das ganze Jahr Viertklässler in den Kindertagesstätten den Kindergartenkindern in ihrer jeweiligen Einrichtung wöchentlich ein Mal vor. Mit unserm Projekt "Brücken bauen" wollen wir erreichen, dass die Kinder ihnen vertraute Spielformen nun auch in ihrem Klassenraum wieder finden und erleben wie sich das Freie Spiel in schulischem, etwas mehr gesteuertem Lernen fortsetzt. Dies scheint uns motivierend möglich, wenn aus dem Kindergarten bekanntes Spielmaterial auch beim Lernen in der Schule zum Einsatz kommt. Die Kinder kennen und schätzen Bauklötze aus ihrer bisherigen Spielerfahrung. Mit dem didaktischen Material der Kapla-Steine lässt sich diese Erfahrung spielend weiterführen. Diese speziellen hölzernen Bauklötze - in nur einer Grundform - können nicht nur kreativ und frei verbaut werden, sondern es lassen sich auch vom Lehrer geplante und initiierte Bauvorhaben umsetzen.

Beim freien Bauen mit überschaubarer Menge von Bausteinen im Kindergarten haben die Kinder schon individuelle Vorerfahrungen zu Stabililtät von Gebäuden gesammelt. In den großen Kaplasteinkisten befinden sich 1000 Bausteine, so dass jetzt das Arbeiten in einer kleinen Gruppe möglich wird. In einer Gruppe lässt sich jedoch nur vernünftig bauen, wenn man sich über seine Pläne kommunikativ austauscht und Teamgeist entwickelt. Außerdem werden räumliches Denken und Sensibilisierung für Formen und Volumen angebahnt und beim Bauen wird die Feinmotorik geschult. Motorische Erfahrungen im Bereich der Statik und Geometrie können später im Mathematik und Sachunterricht reflektiert werden Schwerpunkt MINT. Ebenso werden Gebäude auch unter ästhetischen Gesichtspunkten gebaut, so dass das künstlerisch-kreative Denken zusätzlich gefördert wird. Um die geometrischen Kenntnisse nicht allein auf Quader zu beschränken, sollen die Lernerfahrungen der Kinder noch durch andere geometrische Körper erweitert werden: Montessori-Körper Mit der Anschaffung dieser geometrischen Materialien lässt sich dauerhaft der Schulalltag bereichern.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schulkinder erfahren so, dass ihre im Kindergarten erworbene Kompetenz im Bauen und Konstruieren von den LehrerInnen als bedeutend und wertvoll wahrgenommen wird und nicht nur etwas für Kindergartenkinder ist sondern auch in der Schule von Bedeutung ist. Sie planen, konstruieren, wertschätzen untereinander Ideen und Ergebnisse. Sie informieren sich auch in den neuen Medien hier Internet über andere Gebäude, über Konstruktionen, über Grenzen und verschiedene Kapla-Wettbewerbe. Sie setzen sich für Unterrichtsreihen Ziele und nutzen die Materialien auch außerhalb des Unterrichts in Pausensituationen.

Rückblick:

Die angeschafften Kapla-Kisten standen sofort jeder Klasse für die Freiarbeit zur Verfügung.
Die Begeisterung der Schüler und Schülerinnen für dieses kreative Material war von Anfang an sehr hoch. Schnell musste die Möglichkeit in einer Kleingruppe zu konstruieren und bauen über die Freiarbeitszeiten hinaus erweitert werden. In Absprache dürfen wechselnde Gruppen auch die Pausenzeit zum Bauen in der Klasse verbringen. Dass sich die Erstklässer aufgrund der zeitlichen Nähe zur ihrer Kindergartenzeit noch gerne mit diesen speziellen Bauklötzen beschäftigen werden, war zu erwarten. Die Motivation ist bei den Viertklässlern fast noch größer. Ein altes Spielzeug wird neu entdeckt und in komplexeren Herausforderungen eingesetzt. Begonnen wurde fast immer mit dem Errichten maximal hoher Türme, die dann später in stabile Gebäude erweitert wurden. Das freie Bauen wurde dann durch einen schulischen Wettbewerb in zielgerichtete Bahnen gelenkt. Es wird die längste Brückenkonstruktion der Max & Moritz Grundschule gesucht. So etwas kann nur in einem kooperierenden Team gelingen. Gemeinsam werden Ideen entwickelt, Vorgehensweisen abgesprochen und rücksichtsvoll umgesetzt. Jeder achtet besonders darauf, das Gemeinschaftswerk nicht zum Einsturz zu bringen.

Dass sich mit dem Kapla-Material eine "Brücke vom Kindergarten in unsere Grundschule" schlagen lässt, zeigte sich an einem gemeinsamen Projekttag zwischen den Erstklässlern und den Schulneulingen zum Thema Geometrie. Neben Stationen zur Symmetrie und Spiegelungen, ersten Erfahrungen mit den Tangram-Formen und dem Geobrett durfte auch mit den Kapla-Steinen gebaut werden. Hier ließen sich die Kindergartenkinder von den Schulkindern anstecken auch besonders hohe Gebäude und erste Brücken zu versuchen.