"Stärken stärken" - ein psychomotorisches Förderangebot für Kinder am Beginn ihrer Schullaufbahn

Ansprechpartner:

Herr Schulte

Institution:

Kardinal-von-Galen Schule

  • Kardinal-von-Galen Str. 6
    48324 Sendenhorst

Beschreibung und Ziele:

Ausgangssituation: - Das Schuleintrittsalter ist gesunken. - Die Zahl der Kinder nimmt zu, die mit den neuen Anforderungen am Schulanfang überfordert sind - Lehrer und Eltern suchen nach Unterstützung in diesem Bereich Beobachtete Problematik: - eine steigende Anzahl von Kindern dieser Adressatengruppe kann die komplexer werdenden schulischen und sozial-emotionalen Anforderungen nicht ausreichend realisieren. - Die individuelle Lernsituation solcher Kinder wird belastet durch Konzentrationsschwächen, motorische Unruhe, mangelnde Kontakt- und Konfliktfähigkeit etc., und führt bis zu sozial-emotionalen Überforderungssituationen Projektidee: - Das Projekt: "Stärken stärken" wird mit dem Kooperationspartner "Beweggründe" für eine Kleingruppe aus der oben beschriebenen Adressatengruppe eingerichtet. - das Projekt startet erneut am 06.12.13 und wird bis zu den Herbstferien des Schuljahres 14/15 durchgeführt. - Es bietet eine frühzeitige Hilfe für die teilnehmenden Kinder und damit auch für ihre Familien um der o.a. Problematik entgegenzuwirken. - Kinder aus Familien mit besonderen sozialen Schwierigkeiten werden vorrangig berücksichtigt. - Bewegung und Spiel als zentrale Medien des Förderansatzes werden genutzt für eine Entwicklungs- und Persönlichkeitsförderung im Rahmen einer Kleingruppe, die entsprechend den Prinzipien der Ganzheitlichkeit, der Entwicklungs- und Handlungsorientiertheit die Individualität des Einzelnen v. a. mit seinen Stärken, Interessen und Bedürfnissen, aber auch mit seinen Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Grenzen in den Blickpunkt rückt. - Das Sich - Erleben im Spiel sowie das Verhalten im Dialog mit sich und anderen, aber auch mit Material und Raum rücken in den Vordergrund. - Vertiefung und Nachhaltigkeit erfährt das Projekt durch eine Fortführung des Ansatzes in der folgenden Jahrgangsstufe, durchgeführt mit der Sozialpädagogin mit motopädischer Zusatzausbildung und einer Grundschullehrkraft mit der Zusatzqualifikation: Sportförderung. Dieses ist im Schulprogramm seit 2009 verankert. Aufbauend bzw. Ergänzend ist ein "Soziales Gruppentraining" in Kooperation mit dem Jugendamt implementiert, in dem Kinder der Jahrgangsstufe 2-4 in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden.

Steigerung: der sozial-emotionalen Selbstsicherheit und Kompetenz, der motorischen Handlungsfähigkeit, der Frustrationstoleranz, der Belastbarkeit gegenüber schulischen Anforderungen, des Selbstwertgefühls Ich-Stärkung,

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

- in einer Kleingruppe werden die ausgewählten Kinder einmal wöchentlich zu Beginn des Unterrichtsvormittages zusammengefasst und in o.a. Weise in der Gymnastikhalle der Schule gefördert.

Rückblick:

Stärken stärken" - ein psychomotorisches Förderangebot für Kinder am Beginn ihrer Schullaufbahn Bericht für Gelsenwasser AG 2014
1. Beschreibung und Ziele:
Das Schuleintrittsalter ist in den letzten Jahren zunehmend geringer geworden. Damit hat auch die Zahl der Kinder, die mit den komplexer werdenden schulischen und sozialen Anforderungen in der Schule v.a. in der Anfangsphase überfordert sind, zugenommen. Es kommt zu einer zunehmenden Belastung der individuellen Lernsituation durch Konzentrationsschwächen, motorische Unruhe, mangelnde Kontakt- und Konfliktfähigkeit, etc. , und führt bis zu emotionalen und sozialen Überforderungssituationen.
Durch das Psychomotorische Förderangebot im Rahmen einer Kleingruppe, gedacht als frühzeitige Hilfe für Familien im Schulalltag, soll der obigen Problematik entgegengewirkt werden. Vorrangige Berücksichtigung finden Kinder aus Familien, die aus unterschiedlichsten Gründen einer sozialen Belastung ausgesetzt sind.
Entsprechend den psychomotorischen Prinzipien der Ganzheitlichkeit, der Entwicklungs- und Handlungsorientiertheit, der Beziehungs- und Kommunikationsorientiertheit steht die Individualität des Einzelnen, v. a. mit seinen Stärken, Interessen und Bedürfnissen, aber auch mit seinen Unsicherheiten, Schwierigkeiten und Grenzen im Zentrum. Bewegung und Spiel werden als zentrale Medien des Förderansatzes genutzt: das Sich-Erleben im Spiel sowie das Verhalten im Dialog mit sich und anderen, aber auch mit Material und Raum rücken in den Blickpunkt.
Die beabsichtigten Ziele sind: Raum geben zum Ausleben kindlicher Spiel- und Bewegungsbedürfnisse mit dem Schwerpunkt des entdeckenden Lernens Selbstwertstärkung und emotionale Sicherheit durch den stärkenorientierten Ansatz Stärkung der Selbstsicherheit, der motorischen Sicherheit und Handlungskompetenz, der Beziehungsfähigkeit und sozialen Kompetenz.

2. Umsetzung:
Die Schüler aus der oben beschriebenen Zielgruppe werden nach Beratungsgesprächen von den Lehrerinnen der ersten Klassen und der Motopädin der Schule ausgewählt. Sie treffen sich einmal wöchentlich für eine Schulstunde in der Gymnastikhalle der Grundschule, die für die Gruppengröße 6 Kinder vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zum Experimentieren, Ausprobieren und bewegten Lernen bieten. Um den Beziehungsaspekt gerecht werden zu können, findet das Angebot mit einer Doppelleitung statt in einer Kooperation mit einem Mitarbeiters des Vereins Beweggründe e. V. und der Motopädin unserer Schule.
Der organisatorische Rahmen sieht zunächst eine Begrüßungsrunde vor: alle Gruppenmitglieder treffen sich die Kinder werden mit Namen begrüßt sie werden ermutigt etwas von sich zu erzählen und sich zu äußern bzgl. den Interessen bezogen auf die Stunde und das Material- und Raumangebot. Die Zeit zum Ausprobieren schließt sich an: hier haben die Kinder Gelegenheit ihren Neigungen, Wünschen, Bedürfnissen und Interessen nachzugehen. In dieser Phase haben die Kinder Raum und Zeit z.B. Bewegungslandschaften aufzubauen und auszuprobieren, Verstecke aufzubauen und anschließend verstecken zu spielen oder aber mit vielfältigen Klein- und Alltagsmaterialien zu experimentieren. Bei ihren Aktivitäten werden sie stets von den Erwachsenen begleitet unterstützt und ermutigt. Die Stunde schließt mit einer gemeinsamen Reflexionsrunde, in der die Kinder sich äußern können, was gut bzw. nicht gut war und was sie sich für die nächste Stunde wünschen.
Im Austausch mit den Lehrerinnen der ersten Klassen wurden die Beobachtungen ausgetauscht und die möglichen Wirkungen auf die Situation in der Klasse hinterfragt.

3. Beobachtungen:
Spiel und Bewegung sind für Kinder von zentraler Bedeutung. Sie erleben Bewegung als lustvoll und sind neugierig darauf unterschiedliche Körper- und Materialerfahrungen zu machen und dabei Handlungskompetenzen zu entwickeln. In der selbständigen Auseinandersetzung mit motorischen Angeboten zum Klettern, Springen, Schaukeln, Fahren, Laufen, Kämpfen, Konstruieren, etc. … wird für sie erfahrbar, das sie selber etwas bewirken können. Als Folge daraus lässt sich eine deutliche Zunahme an Selbstvertrauen und Selbständigkeit beobachten.
Darüber hinaus bietet die psychomotorische Fördergruppe den Kindern vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen: gemeinsam den Aufbau überlegen, sich über das Material einigen, sinnvolle Strategien zum Aufbau entwickeln, sich gegenseitig Hilfestellung geben, gemeinsam Regeln absprechen, Konflikte gemeinsam lösen, die Lust am gemeinsamen Erleben entdecken, etc. …. Dabei machen sie die Erfahrung, dass sie ein wichtiges Mitglied der Gruppe sind.
Zudem ist eine zunehmend hohe intrinsische Motivation bei den Kindern zu beobachten. Kompetenzen wie Problemlösungs-und Handlungskompetenz, Umsicht, Flexibilität, Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz werden gefördert.
Aus Sicht der Klassenlehrerinnen wirkt sich die Teilnahme an der psychomotorischen Fördergruppe positiv auf die Lernsituation in der Klasse aus. Folgendes konnten sie beobachten, was sie unmittelbar mit der Teilnahme an der Gruppe in Verbindung bringen:
• höhere Konzentrationsfähigkeit z. B. Arbeiten beginnen, durchhalten und beenden, …
• verbesserte Strukturierung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsmateriales
• verbesserte motorische Kompetenzen im fein- und grobmotorischen Bereich
• mehr Selbstbewusstsein
• höhere Frustrationstolleranz und Konfliktfähigkeit
• sich Einlassen können auf neue Situationen
• verbesserte Eigenreflexion
• verbesserte Integration in den Klassenverband



4. Perspektiven:
Durch aktive Beteiligung unserer Sozialpädagogin, die auch als Motopädin ausgebildet ist, und zweier Grundschullehrerinnen mit der Zusatzqualifikation "Sportförderunterricht" erfährt das Projekt Vertiefung und Nachhaltigkeit. Insbesondere kann jetzt für ausgewählte SchülerInnen der 2. Klassen ein psychomotorisches Fortsetzungsangebot nur aus Mitteln der Schule gemacht werden.
Ein intensiver Informationsaustausch in Konferenzen und Kooperationsgesprächen mit den beteiligten KlassenlehrerInnen stellt sicher, dass das Projekt und die damit verbundenen Ziele transparent sind und im Austausch neue Ideen zur Umsetzung aufgegriffen werden können. Aufbauend bzw. ergänzend ist ein "Soziales Gruppentraining" in Kooperation mit dem Jugendamt des Kreises Warendorf implementiert, in dem Kinder der Jahrgangsstufen 2 bis 4 in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden.
Es bleibt Aufgabe der Schule für die Sicherstellung des Projektes für SchülerInnen der ersten Klassen auch weiterhin Sponsoren zu gewinnen.