Ich werde Umweltagent/Vorschulkinder erleben die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Städt. Kindergarten Lange Wanne

  • Lange Wanne 36
    45665 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder des Kindergartens Lange Wanne, Recklinghausen besuchen 1x monatlich das wilde Gelände des BUND Naturerlebnisgartens in Herten und werden unter Anleitung eines Umweltpädagogen zum Umweltagenten ausgebildet. Jeder Projekttag in der freien Natur wird die eigene Körperwahrnehmung sensibilisieren , aber auch sensibel machen für Prozesse in der Natur. Tümpeltouren, Bodenuntersuchungen und die Bestimmung von Bodentieren, Lehmbauaktionen sowie die Zubereitung von Essen und Trinken aus der Natur, wird die Vorschulkinder für den Übergang in die Grundschule im Bereich Sachkunde stärken und für große Vorkenntnisse im Bereich Biologie sorgen. Zum Abschluss der Ausbildung erhält jedes Kind einen Ausweis zum Umweltagenten.

Förderung der Kinder in den Bereich : Sprachförderung durch Erlebnisse in der Natur/Förderung der Grobmotorik durch Klettern und Übungen im Niedrigseilgarten /Förderung der eigenen Körperwahrnehmung /Vermittlung von Themen der Natur- und Umweltbildung durch Methoden der Erlebnisbiologie

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst aktiv handelnd und werden lediglich durch das Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus erster Hand. Sie lernen Gefahren selbst einzuschätzen, lernen die eigenen Grenzen kennen und bekommen ein Gefühl für soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

In den letzten Monaten erforschten 20 Vorschulkinder des Familienzentrums Lange Wanne Recklinghausen die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten Herten.
Dabei entdeckten sie eine ganze Menge! Sie erfuhren warum Weinbergschnecken ganz besondere Schnecken sind und weshalb wir uns über jede Weinbergschnecke im Garten freuen, dafür nicht so sehr über die spanische Nacktschnecke. Die eine frißt alles was ihr unter die Radula kommt, während die andere eine perfekte Gärtnerin ist. Während wir uns ausführlich mit der Weinbergschnecke beschäftigten, stellten die kleinen Umweltagenten fest, dass sie gar nicht so lahm wie ne Schnecke ist, sondern eher rennt wie eine Formel-1-Schnecke! Sie und ihre Kollegen helfen uns bei der Bestellung des Gartens und bei der Pflege der Pflanzen, die wir dann essen können. Egal ob als Kürbissuppe oder Apfel-Brombeer-Holunder-Marmelade - unsere Rezepte sind einfach nur lecker!
Für die super leckeren Gemüsen haben wir den Kompost genutzt, der von den ganzen Bodentieren für uns vorbereitet wurde und aus unseren Bioabfällen bestand. Zum wässern nutzten wir das Wasser, doch gekipptes schlechtes Wasser würde unseren Pflanzen auch nicht bekommen. Deshalb muss auch das Wasser gepflegt werden. Doch wie geschieht das? In unserer Biokläranlage werden unsere Abwässer von vielen Tieren und Bakterien umgewandelt in gutes Wasser, welches in der Natur genutzt werden kann. Wie erklärte ein Junge es so richtig? "Unser Pipi wird von den kleinen Tiere aufgefressen und als Wasser kommt es wieder aus ihnen raus"
Ob das Wasser in den Teichen und Bächen gut und sauber ist zeigen uns viele verschiedene Tierarten an. Dazu gehören Molche, Kaulquappen, Gelbrandkäfer, Libellenlarven und viele mehr. Sind all diese Tiere zu finden haben wir gutes Wasser für Kürbis, Kartoffel und Johannisbeere. Von der guten Erde und dem guten Wasser profitieren aber nicht nur wir. Die vielen verschiedenen Vögel und Säugetiere im Garten brauchen das gute Wasser und all die Pflanzen, Büsche und Bäume, die in der Supererde wachsen, um zu überleben. Rotkehlchen, Amsel und Kohlmeise haben wir beobachtet und für den Igel einen Winterschlafplatz gebaut. Wie das Eichhörnchen, welches nicht schläft, sondern nur ruht, den Winter überlebt haben wir uns angeschaut und versucht ihr tolles Versteckegedächtnis zu übertrumpfen. Ein paar der Umweltagenten-Eichhörnchen waren so gewitzt, dass sie genau beobachteten wo die anderen ihre Nüsse versteckt haben und nach dem Ausgraben mehr Nüsse zur Verfügung hatten als die anderen. Ob es dem Eichhörnchen wohl genauso geht? Hoffentlich achtet dieses besser darauf, dass es nicht beobachtet wird, wenn es seine Nüsse versteckt.
Damit sich alle im Garten wohl fühlen, das gilt natürlich überall wo wir leben, haben wir uns bemüht den Garten im Frühling aufzuräumen. Wir nehmen unseren Müll immer wieder mit und werfen ihn in einen Mülleimer und nie in den Garten. Doch leider hat davon noch nicht jeder gehört! Wir sammeln 2 Müllsäcke voller Müll und wundern uns, wer so sinnfrei alles fallen lässt, was er nicht mehr braucht.
Doch wir schauen uns nicht nur die Natur um uns an, sondern auch in uns. Unsere natürlichen Fähigkeiten der Bewegung und des Gleichgewichts testen wir beim Klettern in Bäumen und Büschen und beim Balancieren über Baumstämme und Tarzanbrücke. Unseren Mut testen wir an der Löwengrube, die recht steil tief bergab geht und wir müssen uns erst einmal trauen dort runter zu laufen. Aber auch die Mutpflanze will es genau wissen! Wer traut sich die Brennnessel zu streicheln und roh zu essen? ALLE! Nur die unentschlossen werden dann doch von ihr gestochen aber da haben wir schnell Abhilfe in unserem Garten unter den ganzen Kräutern.
An Schlechtwettertagen haben die Umweltagenten noch eine tolle Sache herausgefunden! Wenn wir an einem nebeligen Tag die ganzen kleinen Sonnen, wie Forsythie, Narzisse oder später z.B. Sonnenblume, finden, dann freuen wir uns so doll darüber, dass die große Sonne nachschauen will, warum wir alle so fröhlich sind und so viel lachen. Das hat uns schon so manches Mal einen sonnigen Vormittag beschert. Aber auch selbst gebastelte Feen- und Zauberstäbe aus Weide und Wolle können den Regen in Sonne verzaubern!