Ein lebendiger Garten

Ansprechpartner:

Frau Margarethe

Institution:

Städt.Tageseinrichtung für Kinder

  • Urnenfeldstr.2
    45894 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Mit unserem naturnahem Außengelände möchten wir einen Beitrag zum Umweltschutz- speziell zum Thema "biologische Vielfallt der Natur" erbringen. Es soll lebendiger gestaltet werden, indem wir unterschiedliche Nutzbereiche schaffen werden. Diese Nutzbereiche sollen es Tieren- insbesondere Vögeln und nützlichen Insekten- den Einzug in unser Stadtgebiet ermöglichen. Gemeinsam mit den Eltern, Kindern überwiegend Vorschulkinder und Mitarbeiterinnen soll diese Umgestaltung vorgenommen werden. Diese körperliche Betätigung in der Natur, das Miterleben von Witterungseinflüssen und das Wahrnehmen von Veränderungen innerhalb eines Zeitraums lassen die Natur als Lernort wieder neu endecken. Geplante Aktivitäten sind: -Anbau eines Gemüsebeetes -Der Bau einer Kräuterspirale -Das Pflanzen einer Obstecke -Das Anlegen einer Blumenwiese -Bau von Nistkästen/ Vogelhäuschen und Futterstation

Mit dem Schwinden natürlicher Bewegungsräumen im häuslichen Umwelt wird es heute besonders wichtig dem Spielen und Erleben im Freien mehr Raum zu geben. Die Entwicklung einer positiven Haltung zur Natur und Umwelt hängt entscheidend davon ab, in wieweit Kinder Möglichkeiten zur Naturbegegnung haben. Unsere Intention ist es, Kinder mit der Natur vertraut zu machen, Abhängikeiten und Zusammenhänge bei biologischen Prozessen zu erkennen, Entdeckerfreude zu wecken, Sinne zu schärfen und eine Beobachtungsgabe zu entwickeln. Kinder sollen bewusst Veratwortung für ein Stück Natur übernehmen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Täglich können sich alle Kinder aktiv an dem Anbau, Gießen, Gestalten, Säen, Pikiten, Schneiden oder Ernten beteiligen. Bei Kochaktionen wissen sie um die Herkunft und Qualität der Lebensmittel und binden diese bei ihren Mahlzeiten mit ein. Nistkästchen und Vogelhäuschen werden von den älteren Kindern gebaut und Futterstationen werden auch von Jüngeren bewirtschaftet. Bohnenwachs- Wettbewerbe lassen die Kinder ihre Fürsorglichkeit endecken. Ameisenfarmen und Regenwurmschaugläser können über längeren Zeitraum studiert werden. Dieses Projekt ist für langfristig geplant und soll ein Bestandteit im alltäglichen Leben unser Kita werden.

Rückblick:

Der Frühling ist eine optimale Zeit, um Kinder auf Prozesse in der Natur aufmerksam zu machen. Deshalb wurden zunächst Anfang des Jahres viele Rechen, Hacken und Gießkannen angeschafft. Wie die wöchentliche Turnstunde, das Singen, Spielen, Basteln usw. sollte nun auch die Gartenarbeit in den Alltag unserer Einrichtung gehören.
Das erste Ziel war, dass die Kinder die Frühlingsboten in der Natur wahrnehmen und kennenlernen. Nach dem Winter gab es für sie im Garten viel zu entdecken. Es gab Insekten, die so langsam wieder aktiv wurden. Wo konnte man diese am leichtesten finden ? Es wurden Regenwurmschaugläser gebastelt und Regenwürmer "heraufgetrommelt”. Kleine Krabbeltiere wurden in einem Lupenbecher gefangen und intensiv beobachtet. Bei sehr schlechtem Wetter haben die Kinder innerhalb der Einrichtung Blumen und Käfer gemalt oder gefalten, Gedichte und Lieder zum Thema Frühling gelernt.
Als Material standen den Kindern Bestimmungsbücher, Becherlupen, Marmeladengläser, leere Joghurtbecher, Bohnen, Bastelpapier, Farben, Wäscheklammern, Stoffreste usw. jederzeit zur Verfügung.
Der nächste Schritt war die Anlegung eines Frühbeetes bzw. Blumenbeetes. Wir wählten dieses vor der Gemüse- und Kräuteranzucht, da es hier durch vorgezogene Blühpflanzen möglich war, dass die Kinder sofort ein Ergebnis ihrer "Arbeit”sahen. Hierbei konnten wir unsere neu angeschafften Gartengeräte nutzen. Es bereitete den Kindern große Freude, aktiv am Anlegen des Blumenbeetes beteiligt zu sein und die Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen zu entdecken. Sie harkten, bepflanzten, pflegten und goßen selbst. Vor und während dieser Aktivität wurde der "Inhalt” des Beetes besprochen, Fragen gestellt und Antworten erhalten:
Was gehört in das Beet und was nicht?
Was ist eine Pflanze, worin unterscheiden sie sich und was kann man damit machen?
Wie essen und trinken Pflanzen?
Wozu brauchen Pflanzen Insekten?
Bei dieser Aktivität wurden die Kinder in folgenden Bereichen gefördert:
in der Wahrnehmung, durch intensive Betrachtung der Natur, Aussehen und Aufbau von Frühblühern, durch Tasten und Riechen an den unterschiedlichen Pflanzen.
im technischen Verständnis : beim Umgang mit Lupen, Harken, Spaten, Schüppen
im naturwissenschaftlichen Bereich, durch das Verstehen von Bedürfnissen und Wachstumsprozessen von Pflanzen
in der Sprache, durch Erweiterung des Sprachschatzes mit neuen Fachbegriffen und Pflanzennamen Wurzel, Blüte, Blatt, Vordergrund, Strauch, Frühblüher, Tulpe, Narzisse, usw.
Wichtig war uns, dass die Kinder aus sich heraus aktiv werden konnten, um Gießkannen zu befüllen, Blumen zu pflegen, kleineren Kindern Erklärungen oder Hilfestellungen zu geben. Sie sollten ihren Forschergeist ausleben, mitmachen und Verantwortung übernehmen.
Da unser Projekt "Ein lebendiger Garten” Bestandteil unserer Einrichtung geworden ist, werden selbstverständlich weitere Aktivitäten in diesem Bereich stattfinden.
Als nächstes ist gedacht, Kräuter und Gemüse selbst zu ziehen bzw. Ausszusäen. Nachdem sie Kinder die schon "erwachsenen” Blumen kennengelernt haben und ein Grundwissen - und verantwortung über Umgang und Pflege erhalten haben, sollen sie nun erfahren, wie aus eine winzigen Samenkorn eine Pflanze entsteht. Von der Aussaat bis zur Ernte lassen sich gerade in einem Naschgarten besonders gut die Wachstumsprozesse von Pflanzen beobachten.
Die Planung erfolgte bereits und wir freuen uns auf die Fortsetzung unseres Projektes.
Das eigene Erleben und Erfahren zusammen mit dem vermittelten Wisssen hat jetzt schon bei den Kindern eine positive Grundeinstellung zur Natur geprägt und das Bewusstsein für Natur- und Artenschutz geweckt.