Waldschule Schneeren
Die Waldschule Schneeren befindet sich in Richtung Nienburg in etwa 10km Entfernung zur Kernstadt Neustadt a. Rbge. Sie liegt idyllisch an einem kleinen Wäldchen mitten im Kern des Dorfes Schneeren und gilt als kleinste der insgesamt dreizehn Grundschulen im Neustädter Raum der Region Hannover. Unsere schöne Grundschule liegt fernab des Getümmels der Stadt, mitten im Grünen, umgeben von der Natur. Zu unserer Schule gehört ein weitläufiges viel Platz bietendes auch am Nachmittag zugängliches Schulaußengelände mit altem Baumbestand, Grasflächen und einer gepflasterten Hoffläche, dessen Gestaltung sich in verschiedene "Zonen" mit natürlichem Übergang fächert und somit ein sehr breites Unterrichts-, Bewegungs- und Entspannungsangebot aufweist. Dieses Potential sollte nicht ungenutzt bleiben und mit Zustimmung aller an unserer Schule Beteiligten optimiert werden. Daher begannen wir im Schuljahr 2008/2009 im Rahmen unseres längerfristig angelegten Projektes zunächst damit, eine Igelburg an einer geschützten Stelle des vor einigen Jahren durch den Förderverein unserer Schule aus Rindenmulch angelegten Naturlehrpfades in unserem Schulwald anzulegen. Es folgten die Umsetzung des Komposthaufens und der Kräuterspirale sowie der Bau eines grünen Klassenzimmers. Neben der kontinuierlichen Pflege der Pflanzen im Außeneingangsbereich der Schule und des Schulwaldes legten unsere Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2009/2010 an einer günstigen Stelle im Rahmen unserer jahrgangsübergreifenden Schulgarten-Arbeitsgemeinschaft einen "kleinen Teich", ein Bohnen Tipi und ein Hochbeet an. Die Erzeugnisse der Kräuterspirale sowie des Hochbeetes finden im Sach- und Deutschunterricht, in der Zeit des unterrichtsergänzenden Angebotes sowie in der AG mithilfe externer Partner Landfrauen weitere Nutzung. Das ebenfalls in diesem Rahmen erfolgte Anlegen der Benjeshecke soll langfristig nicht nur der Artenvielfalt auf dem Schulaußengelände, sondern auch kurzfristig dem Tierschutz Rechnung tragen. Des Weiteren beteiligte sich die Waldschule erfolgreich am Wettbewerb "Garten macht Schule" der Architektenkammer Hannover. Das erhaltene Preisgeld wurde für das Anlegen bzw. Pflanzen einer Hainbuchenhecke als natürliche Grenze zwischen Seilbahn und Kletterseillandschaft verwendet. Im Schuljahr 2010/2011 wurde unser Schulaußengelände im Rahmen von Aktions- und Thementagen um ein Insektenhotel, ein Steinhaufenbeet, einen Sukkulenten-Turm, einen Duftpfad und eine Schmetterlingsblumeninsel sowie Fleder-mausnistkästen reicher. Seit Herbst 2011 führen wir als einzige Grundschule des Neustädter Raums die Auszeichnung "Umweltschule in Europa". Die zweite Zertifizierung erhielten wir im Herbst des laufenden Jahres. Neben den bereits vorhandenen Spielgeräten Nestschaukel, Seilbahn, Wippe, Kletterseillandschaft bereichern seit dem laufenden Schuljahr ein Kletterbaum und ein Drehring sowie ein selbstgebauter Barfußpfad unser schönes Schulau-ßengelände. Zur weiteren Optimierung und Erhöhung der Attraktivität der Vielfalt des Schulaußengeländes plant unsere Schulgemeinschaft für das kommende Frühjahr 2014 nun zum einen das Erweitern/Ergänzen bzw. Ersetzen der Hainbuchenhecke sowie der Beerensträucher und zum anderen das Anlegen von Weidensträuchern sowie einer Trockenmauer. Die Trockenmauer fungiert als wichtiges Biotop für diverse Pflanzen und Tiere. Die Weidensträucher dienen einerseits dem Zwecke der natürlichen akustische und visuelle Reize schluckenden Grenze zwischen grünem Klassenzimmer und Tischtennisplatte, andererseits bieten sie in Form eines Tipis den Vögeln im Winter eine geschützte Futterstelle. Des Weiteren planen wir den Bau einer Betonskulptur in Form einer Sitzschlange, die in Kooperation mit externen Fachkräften Berufsschule - Berufszweig Maurer, der Jugendkunstschule und / oder fachkundige Dorfbewohner umgesetzt werden soll. Erste Sondierungsgespräche hierzu laufen bereits derzeit.
Mit unserem längerfristig angelegten Projekt "ErLebendes Schulaußengelände" intendieren wir neben dem Nachhaltigkeitsgedanken - die Stärkung der Sozialkompetenz durch o die Kooperation beim gemeinsamen aktiven Tun o die Fähigkeit, im Team zu arbeiten o die Übernahme von Verantwortung für Dinge, Pflanzen und Tiere durch das eigene produktive Handeln - die Förderung des bewussten, sorgsamen Umgangs mit der Natur - Wissen und Verständnis hinsichtlich ökologischer Zusammenhänge - Förderung des Selbstvertrauens und der Eigenständigkeit - die Erweiterung des Bewusstseins für einen der verschiedenen Aspekte von Gesundheit Plätze in der Natur zum Wohlfühlen oder als Rückzugsort
Unsere Schülerinnen und Schüler beteiligten sich von Anfang an an diesem Projekt durch die gemeinsame Entscheidungsfindung im Rahmen von Klassenrat und SV-Sitzungen. Während der Durchführung des Projektes im Frühjahr 2014 sind unsere Schulkinder durch das eigene produktive Handeln beteiligt. Im Anschluss daran an der gemeinsamen Rückschau / Evaluation des Projektes.
Bevor das Projekt Er- Lebendes Schulgelände in die Tat umgesetzt wurde, plante die Schulfamilie Schülerinnen, Schüler, Väter, Mütter, Großeltern, Kollegium sowie Fachleute des Schulträgers das Vorhaben sehr gründlich in vielen Sitzungen der Schülervertreter, im Klassenrat, in Steuergruppensitzungen, bei Begehungen vor Ort mit fachkundigen Vätern oder den entsprechenden Vertretern des Schulträgers.
Danach erfuhr das Projekt seine Umsetzung zum einen im Rahmen des Schulvormittags beispielsweise während der einmal wöchentlich angebotenen jahrgangsgemischten Arbeitsgemeinschaft "Fliegende Schaufeln" oder dem täglich angebotenen unterrichtsergänzenden Angebot. Zum anderen traf sich die Schulfamilie Schülerinnen, Schüler, Väter, Mütter, Großeltern, Kollegium an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen, um das Vorhaben in ganztägigem Zeitrahmen aktiv anzugehen.
Jeweils pünktlich um 9h rollten Trecker unter anderem beladen mit Betonmischer, Zement, Sägen und verschiedenen weiteren Baumaterialien auf das Schulaußengelände der Waldschule. In den Schubkarren, die sich auf dem Weg zur Schule befanden, transportierten die Schiebenden nicht nur allerlei nützliche Gerätschaften, sondern auch den ein oder anderen kleinen Helfer.
Die Sonne im Rücken machten sich die vielen kleinen und vor allem großen Helfer motiviert und mit frischen, vereinten Kräften sowie guter Laune ans Werk:
Niemand scheute sich vor der zum Teil recht schweißtreibenden Arbeit oder vor schmutzigen Fingern. Mit Spaß und großem Arbeitseinsatz wurde gesägt, gegraben, gebuddelt, beratschlagt, gehämmert, ausgelotet, geschaufelt, getragen, geschraubt, zementiert, begutachtet, neu überlegt, geharkt, eingepflanzt, umgebettet und gelacht. Nach vielen fröhlichen Stunden und einer wohlverdienten, gemütlichen, der Erholung und Stärkung dienenden Pause bei Speis und Trank war das Werk vollbracht: Die hölzerne Sitzschlange, die den von allen Schulkindern schon lange heiß ersehnten Sandkasten einfasst, sowie das Steinbeet waren fertig gestellt und unsere Beerensträucher rund um das grüne Klassenzimmer sowie unsere Hainbuchenhecke als natürliche Grenze zwischen Seilbahn und Kletterseillandschaft waren ergänzt / erweitert.
Alle Beteiligten äußerten sich eins, darüber, dass insbesondere die Sitzschlange noch viel schöner geworden ist als vorab geplant und das Schulaußengelände auf diese Weise weiter optimiert werden konnte. Und Spaß hat es auch gemacht!
Das Schulgelände der Waldschule Schneeren lädt somit insbesondere die Schulkinder und Schulgemeinschaft, aber auch Besucher noch einmal mehr zum Verweilen, Klettern, Buddeln oder Spielen auf ihrem schönen Außengelände ein und ist nun um weitere Anreize reicher.
Rückblickend lassen sich einige wesentliche Abweichungen hinsichtlich Planung und letztendlicher Umsetzung des Vorhabens konstatieren. Diese Änderungen begründen sich vor allem durch den Gedanken der Partizipation und sind bedingt durch die optimierte Adaption an unsere Gegebenheiten als unbedingt positiv einzuschätzen.
So fügt sich eine Sitzschlange aus Holz deutlich besser sowohl in unser Konzept als Umweltschule als auch in das äußere Bild unseres Schulaußengeländes ein als eine aus Beton. Der schon viele Jahre, heiß ersehnte Wunsch nach einem Sandkasten fand auf diese Weise seine selbstverständliche Erfüllung.
Das Anlegen eines Steinbeetes stellt zur ursprünglich geplanten Trockenmauer, die nach Rücksprache mit Fachleuten des Schulträgers aus Gründen des Unfallschutzes nicht umgesetzt werden durfte, eine durchaus zu akzeptierende Alternative dar. Neben verschiedenen Pflanzen finden hier auch die selbst hergestellten Waldgeister ihren Platz.