Spielend von der KiTa in die Grundschule

Ansprechpartner:

Frau Podraza

Institution:

Stadt Castrop-Rauxel

  • Bochumer Straße 17
    44575 Castrop-Rauxel

Beschreibung und Ziele:

Schulkindern aus dem Primarbereich sowie Kindern aus dem Elementarbereich soll ein Raum zum Spielen und der ungezwungenen Begegnung offeriert werden, in dem sie gemeinsam mit ihren Eltern und SozialpädagogInnen ggf. unter Anleitung ihre gemeinsame Zeit qualitativ nutzen und gemeinsam spielen können. Dazu ist geplant, dass die SchulsozialarbeiterInnen der Grundschulen in Castrop-Rauxel gemeinsam mit der Fachberatung zwei Spielekoffer zusammenstellen und im Wechsel zwischen den Schulen mit Unterstützung einer Honorarkraft ein zweistündiges offenes Angebot in den Grundschulen offerieren. Das Angebot bezieht sich vorrangig auf den Übergang zwischen Elementar- und Primarbereich, da davon ausgegangen wird, dass durch einen erfolgreichen Übergang von der KiTa in die Grundschule günstigere Voraussetzungen für weitere Übergänge geschaffen werden.

Bei dem Projekt steht der Abbau von Schwellenängsten bei Kindern, die sich am Übergang von der KiTa in eine Offene Ganztagsgrundschule befinden, im Vordergrund. Sie lernen sowohl das Schulgebäude als auch die SchulsozialarbeiterInnen kennen und können durch Gespräche mit den Schulkindern einen Einblick in den Schulalltag bekommen. Gleichzeitig soll das Selbstbewusstsein der Schulkinder gestärkt werden, indem diese als "alte Hasen" den KiTa-Kindern auch erklärend zur Seite stehen sollen und bestimmte Verhaltensweisen in der Schule vorleben. Es wird darüber hinaus erwartet, dass Synergie-Effekte durch eine Kooperation von Schule und KiTa bzw. Familienzentren erzeugt werden. Spielen als Angebot an Schul- und KiTa-Kinder, soll ebenso zur Förderung von verschiedenen Kompetenzen beitragen, die für den weiteren Lebensweg der Kinder von Bedeutung sind. Beim Spielen werden insbesondere die folgenden Bereiche entwickelt und ausgebildet: Soziale, personale, kognitive und die motorische Entwicklung. Neben der praktischen Arbeit, dem Spielen vor Ort, soll sowohl MitarbeiterInnen als auch interessierten Eltern die Möglichkeit gegeben werden, sich mit einer Fachkraft zum Thema Spielen in Form eines Vortrags und einer Podiumsdiskussion beraten zu lassen und auszutauschen. Spielen als Lernen und Lernen als Spiel, trägt in hohem Maße der Persönlichkeitsentwicklung bei und bietet Kindern einen Freiraum sich auszuprobieren und ohne Leistungsdruck durch Erfahrungen zu lernen. Darüber hinaus sollen auch Eltern im Rahmen des Angebots angeleitet und motiviert werden mit ihren Kindern zu spielen. Ebenso soll den Eltern vermittelt werden, wie wichtig Spielen für Kinder und ihre Entwicklung in verschiedenen Bereichen ist.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Es handelt sich bei dem Projekt um ein offenes Angebot für Kinder am Übergnag von der KiTa in die Grundschule sowie in Einzelfällen auch an SchülerInnen und Schüler der Sek I, das in den Räumen der verschiedenen Grundschulen vorgehalten wird. Die Kinder sollen an der Auswahl der Spiele partizipieren und sowohl in der KiTa als auch in der Grundschule befragt und basierend darauf im Austausch mit Fachkräften ein umfangreiches Spielangebot erstellt werden, das allen Altersgruppen, also elementar- und primarbereichsübergreifend, gerecht wird.

Rückblick:

"Erklär´mir mal wie das geht!", "Ich kann aber noch nicht rechnen!" oder "Ich komme bald auch in die Schule!", diese und andere Worte hörte man immer wieder aus den Klassenräumen der verschiedenen Castroper Grundschulen.
Ein buntes Treiben…Zweimal in der Woche fand das Nachmittagsangebot "Spielend von der KiTa in die Grundschule" im Wechsel an 9 Offenen Ganztagsgrundschulen statt. Eingeladen waren Schulkinder insbesondere Erstklässler, Maxi-Kinder aus den KiTa´s und deren Eltern. Betreuungskräfte aus den KiTa´s haben mit den Maxi-Kindern ca. alle 1,5 Monate und deren Groß-Eltern die Grundschulen besucht, in denen das Angebot gerade durchgeführt wurde. Dabei haben die KiTa-Leitungen darauf geachtet, in welchem Schuleinzugsgebiet die jeweilige KiTa verortet ist, um so möglichst viele Kinder zu erreichen, die zukünftig auch tatsächlich in die besuchten Schulen gehen.
Jeweils eine Honorarkraft und einE SchulsozialarbeiterIn begleiteten das Angebot vor Ort. Bevor das Projekt jedoch starten konnte, haben die SchulsozialarbeiterInnen in verschiedenen KiTa´s und OGS-Betreuungsangeboten Kinder und SchülerInnen befragt, welche Spiele sie besonders gerne spielen. Im Austausch mit den Fachkräften in den Einrichtungen wurde sich dann auf die angeschafften Spiele verständigt.
Das Projekt wurde durch die SchulsozialarbeiterInnen in den Schulen und durch die KiTa-Leitungen in den Kindertageseinrichtungen beworben, so dass sicherstellt werden konnte, dass die gesamte Zielgruppe erreicht wird. Außerdem wurde die lokale Presse informiert.
Durch die Anwesenheit der SchulsozialarbeiterInnen konnten neben dem eigentlichen Angebot auch verschiedene Fragen beantwortet werden und u.a. Eltern nutzten das Angebot, um eine kurze und niederschwellige Beratung in Anspruch zu nehmen.
Anfangs etwas zurückhaltend, spielten nach und nach alle Anwesenden in den Klassenräumen. Kleine Geschwisterkinder krabbelten durch die Klassenräume, Alt und Jung, Schulkind und KiTa-Kind, LehrerInnen und BetreuerInnen, alle spielten miteinander die unterschiedlichen u.a. Lern- und Konzentrationsspiele.
Das Projekt hatte vielerlei positve Effekte: Dadurch, dass das Angebot in der Schule stattfand, lernten die KiTa-Kinder bereits vor Schulbeginn die Schule, die Räumlichkeiten und vorallem aber auch Schulkinder kennen, an die sie sich bei Fragen oder Problemen nach der Einschulung wenden können. Die Schulkinder hingegen waren unheimlich stolz auf ihr Wissen, denn sie konnten bereits etwas lesen und rechnen. Durch Anerkennung der KiTa-Kinder, wurde sicherlich so manches Schulkind in seinem / ihren Selbstbewusstsein gestärkt. Außerdem bekamen LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen und Schulleitungen bereits einen Eindruck von den zukünftigen Erstklässlern.
SchulsozialarbeiterInnen, LehrerInnen, Schulleitung, Betreuungskräfte aus der KiTa und Eltern lernten sich in einer offenen und guten Atmosphäre kennen. Sowohl die Fachkräfte als auch die Eltern profitierten von dem gemeinsamen Kennenlernen, da sie direkt AnsprechpartnerInnen für den Übergang von der KiTa in die Grundschule kennenlernten.
Außerdem konnte den Eltern mit dem Projekt aufgezeigt werden, wie wichtig es ist mit den eigenen Kindern zu spielen, dass durch das Spielen verschiedene Kompetenzen aus- oder aufgebaut werden können und vor allem, dass gemeinsames Spielen unheimlich viel Spaß machen kann.
Das Projekt war insgesamt ein voller Erfolg.
Bei dem Projekt handelte es sich um ein offenes Angebot. Es war also nicht klar, bis auf die Maxi-Kinder aus den KiTa´s, wie viele Kinder und Eltern außerdem das Projekt besuchen würden. Sollte das Projekt zukünftig noch einmal durchgeführt werden, ist daher darüber nachzudenken ggf. eine zweite Honorarkraft einzusetzen.