So wohnen sie - so essen sie! (Projekt des Monats Juli 2015)

Ansprechpartner:

Frau Zellermann

Institution:

Kath. Kita Liebfrauen

  • Neulandstraße 66
    45770 Marl

Beschreibung und Ziele:

Der Blick der Kitakinder ist noch sehr auf ihr direktes Umfeld gerichtet und auch begrenzt. Andere Länder und ihre Bewohner erleben sie nur selten in ihrem Alltag. Mal ist fremdländischees Kind mit in der Kitagruppe oder sie verbringen ihren Urlaub mit der Familie im Ausland. Über das jeweilige Land erfahren die Kinder in den meisten Fällen leider nur sehr wenig. Mit diesem Projekt soll den Kindern altersentsprechend vermittelt werden, unter welchen Bedingungen Nahrungsmittel, Wasservorkommen, unterschiedliche Kulturen, Religionen und landestypische Sitten die Menschen in ihren jeweiligen Heimatländern leben.

Kennenlernen fremder Kulturen und Lebensumstände. Folgende Länder "sehen" wir uns an: Türkei, Portugel, Amerika, China und Italien.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder erhalten Infos über die jeweiligen Länder, im Anschluß daran philosphieren wir mit den Kindern über Ähnlichkeiten und Unterschiede zu Deutschland. Um das Thema zu vertiefen kochen wir Gerichte, basteln Gegenstände und konstruieren Bauwerke die landestypisch sind. Gegebenenfalls finden noch Fahrten zu einer Moschee oder Ausstellungen statt. Zum Abschluss gestalten und feiern wir mit den Kindern ein chinesisches Mondfest.

Rückblick:

"So wohnen sie - so essen sie!"
Menschen aus aller Welt!

Mit diesem Projekt, dass durch eine großzügige Spende der Gelsenwasser AG ermöglicht wurde, wollten wir den Kindern nahe bringen, wie Menschen in anderen Ländern leben und welche klimatischen und ökologischen Voraussetzungen dort herrschen.

Unsere Reise begann im September 2013. Auf Bildern sahen wir uns genauer an, wie 5 Familien aus verschiedenen Ländern und Kontinenten wohnen. Von der luxuriösen Villa in Dubai bis zur Wellblechhütte in Afrika waren unterschiedlichste Behausungen vertreten. Außerdem wurden die materiellen Güter jeder Familie um das Haus verteilt dargestellt, so dass die Kinder gut erkennen konnten welche großen kulturellen Unterschiede es gibt. Die Kinder philosophierten darüber, wie es wohl sein mag, so zu wohnen. Anschließend stellten wir mit Hilfe von Prospekten und Katalogen eine Collage her, wie wir hier in Deutschland wohnen.

Beim nächsten Treffen sahen wir uns auf Bildern an, was diese 5 Familien pro Woche an Lebensmitteln zur Verfügung haben. Die Kinder äußerten hier schon den Unterschied zwischen arm und reich und stellten fest, dass sie eher zu den Reichen gehören. Auch hier stellten wir eine Collage her, was Familien in Deutschland an Lebensmitteln zur Verfügung haben.

Zu Anfang eines jedes Landes das wir besuchten, bastelten wir die jeweilige Flagge und sahen uns auf einer riesigen Weltkarte dessen Lage an. Mit Wolle verbanden wir das jeweilige Land mit der dazugehörigen Flagge. Außerdem gab es immer kindgerechte kurze Informationen über die landestypischen Bräuche, Sprachen, Pflanzen, Tiere etc.

In der Türkei ging unsere Reise los. Die Kinder erfuhren etwas über das Brauchtum der Henna-Nacht und im Anschluss daran bemalten wir uns mit wasserlöslichen Farben die Arme und Hände mit orientalischen Mustern. Die Kinder erlebten einen Besuch im Mini-Hamam mit Waschschüsseln für die Füße und aus alten Blechdosen und Perlen fertigten wir orientalische Lampen.

Unsere Reise führte uns im Anschluss nach Italien. Dort stellten wir aus Wasser, Mehl, Hartweizengrieß, Eiern, Öl und Salz selber Pasta her, die wir mit Hilfe einer mechanischen Nudelmaschine in Form brachten. Diese Nudeln ließen wir uns mit selbstgemachter Tomatensoße, Basilikum und Käse schmecken.

Weiter ging die Reise nach Amerika. Aus großen Kartons und Fingermalfarben gestalteten wir eine Skyline. Um den Kindern die Größe der Wolkenkratzer zu verdeutlichen, bastelten wir am unteren Rand kleine Bäume und malten winzige Menschen dazu. Danach verkauften die Kinder an einer "Hot-Dog-Bude" ihren Eltern selbstgemachte Hot-Dogs.

In Portugal legte sich jedes Kind mit kleinen Mosaik-Fliesen in Schalen mit Gips sein eigenes Mosaik. Als Vorbereitung legten wir auf einem gelben Tuch ein großes Gemeinschaftsmosaik, damit die Kinder sich vorstellen konnten, wieviel Arbeit ein solches Kunstwerk macht.

Am Ende unserer Reise ging es nach China. Wir sprachen anhand von Bildern über die monumentalen Bauwerke dieses Landes, wie z.B. die chinesische Mauer und das Kaisergrab mit seiner Terrakotta-Armee. Die chinesische Mauer bauten wir mit den Kindern durch die komplette Kita mit Holzbausteinen, um den Versuch zu starten, den Kindern eine Vorstellung ihrer enormen Länge zu vermitteln.
Der Abschluss und das Highlight des Projekts bestand in dem chinesischen Frühlingsfest, welches wir mit den Kinder abends in der Einrichtung feierten. In dem mit selbstgebastelten Laternen und Fächern dekorierten Raum machten wir es uns auf Matratzen, Decken und Kissen gemütlich. Nachdem wir uns mit Mi-Nudeln, welche wir mit Stäbchen aßen, gestärkt hatten, hörten wir chinesische Märchen, tanzten zu chinesischen Klängen und sangen "Drei Chinesen mit dem Kontrabass".
Zum Schluss gab es ein Feuerwerk extra für Kinder auf dem Spielplatz, genau wie es auch in China bei diesem Fest der Brauch ist. Die Laternen und Fächer konnten die Kinder an diesem Abend mit nach Hause nehmen.

Über ein sehr gelungenes Projekt, an dem die Kinder viel Freude hatten, freuen sich
Gerda Huthmacher und Petra Zellermann