St. Dionysius Kindergarten Albaxen
1. Wir möchten in unsere Einrichtung die Kinder zum Experimentieren und forschen anregen. Durch verschiedene Projekte wollen wir sie in ihrer natürlichen Neugierde stärken. Daher sollen Alttagsphänomene aufgegriffen und erarbeitet werden. Kinder spielen gerne mit Wasser und im Matsch. Diese Sinneserlebnisse beeindrucken Kinder stark. Dafür benötigen sie gewisse "Spielräume", wobei der Umgang mit der wichtigen Reccource Wasser nicht außer Acht gelassen werden sollte. Gerade im Sommer bietet das Spiel mit Wasser an heißen Tagen eine Abkühlung. Da wir in unsere Einrichtung nicht über Planschbecken, Wasserbahnen oder überhaupt einen Anschluss draußen besitzen, suchten wir nach anderen Möglichkeiten. In Gesprächsrunden mit den Kindern ergab sich das Thema "Murmelbahn", was sich auch als Wasserbahn umfunktionieren ließ. Eine Tiefbaufirma sponserte uns Kanalrohre, in die wir mit männlicher Hilfe und Stichsäge Löcher schnitten.
Ziel unserer Forscherarbeit ist es, Alltagsphänomene wie z.B. Warum friert Wasser? Wie ist das Wetter? Was kann schwimmen, was nicht? Wahrnehmungen aus allen Sinnesbereichen Wie kann man Wind erzeugen? Was wächst in der Erde? Das Thema Feuer usw. mit den Kindern zu erarbeiten. Im Freispiel haben die Kinder die Möglichkeit zum freien Experimentieren und ausprobieren. Durch den Bau der Kugelbahn, die man stetig verändern kann, soll die Kreativität und der Einfallsreichtum der Kinder angeregt werden. Sie sollen dabei den Umgang bzw. den Einsatz der Ressource Wasser besser verstehen lernen. Wir wollten den Kindern verdeutlichen, wie wichtig dieses Element für unser tägliches Leben ist und das man sehr bewusst damit umgehen sollte. Durch das "Begreifen", sollten die Kindern in die Lage versetzt werden durch ihr Tun und Handeln Erfahrungen zu machen, die zum besseren Verständnis beitragen. Sie sollten in ihrer Sozialkompetenz gestützt und in ihrer Sprache gestärkt werden. Überraschend war für uns das viele Gespräche mit oft verblüffenden Antworten und Erklärungen verliefen, von Kindern die sich sonst in Gesprächen nur wenig melden.
Die Fragen der Kinder im Freispiel wurden aufgegriffen und gemeinsam wurde daraus ein Projekt entwickelt. Beteiligt waren alle Kinder der Einrichtung 44 gesamt im Alter von 2 - 6 Jahren davon 2 Integrationskinder. Es wurden zum Thema viele Angebote in den Unterschiedlichen Bildungsbereichen durchgeführt z.B. eine Bilderbuchbetrachtung, eine Bewegungsstunde, ein Kreativangebot usw. Unser gesamtes Material stand den Kindern zum ausprobieren zur Verfügung. Am Familientag in diesem Jahr bauten Eltern und Kinder gemeinsam in Kleingruppen immer neue Variationen der Bahn. Väter entwickelten einen besonderen Ehrgeiz größer und länger zu bauen als die Gruppe davor. Durch die Mitarbeit der Eltern hat die Röhrenbahn ein größere Akzeptanz und Spiellaune bei den Kindern hervorgerufen. Die Bahn ist zur Zeit fest installiert auf dem Außengelände und ist die Attraktion für unsere Kinder.
Rückblick "Murmelbahn"
Im April - Juli 2013 haben wir mit den Kindern das Thema "Murmelbahnen" erarbeitet. Dazu haben wir mit ihnen die unterschiedlichsten Formen gebaut und deren Unterschiede durch eigenes Tun erfahren. Unser Ziel war eine Wasserbahn fürs Außengelände zu erstellen.
In Kleingruppenarbeit wurden die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert. Es wurde dabei in den unterschiedlichsten Bereichen, z. B. Bewegung/Motorik, Kreativbereich gearbeitet. Begonnen haben wir mit unserem Holzmurmelbahnen, die in den Gruppenräumen vorhanden sind. Es wurden Konstruktionen aus Lego-Duplo-Steinen erstellt. Toilettenrollen oder auch Halbschalen daraus, dienten uns im Kreativbereich als Material, kleine und große Rutschen im Bewegungsraum. Die Kinder nutzten die unterschiedlichsten Möglichkeiten.
Jeder Altersgruppe war in dieses Projekt involviert, je nach Fähig- und Fertigkeiten. In Gesprächsrunden im Stuhlkreis hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre gemachten Erfahrungen zu verbalisieren und neue Gedanken und Überlegungen zu entwickeln. Aus diesem "Informationsaustausch" ergaben sich neue Fragen, die sich durch Ausprobieren beantworten ließen. Schnell erkannten die Kinder in ihrem Tun, die Verbindung von Höhe, Laufgeschwindigkeit und Länge der Bahn. Ebenfalls haben sie schnell herausgefunden, dass die Materialauswahl der Kugeln oder Bälle Einfluss auf das Ergebnis nehmen konnten. Neben den naturwissenschaftlichen Zielen, die wir den Kindern näher bringen wollten, ergaben sich noch andere wertvolle Inhalte. Uns viel auf, dass die Kinder viel kommunikativer mit einander umgingen. Ruhige, zurückhaltende Kinder leisteten viele Beiträge und reagierten viel spontaner als sonst. Durch das gemeinsame Bauen und den Erfolg trauten sich feinmotorisch nicht so starke Kinder auch etwas zu. So konnte das Selbstwertgefühl eines jeden Einzelnen auf seine persönliche Art und Weise gestärkt werden. Durch die Präsentation ihrer Arbeiten wurde gruppenübergreifendes Tun möglich.
Das "Highlight" unseres Projekts war der Bau einer Wasserbahn aus Kanalrohren draußen auf dem Außengelände. An dieser Bahn hatten die Kinder den ganzen Sommer über Spaß und Freude. Sie bauten immer wieder neue Konstruktionen, überwanden dabei Hindernisse, versuchten sie länger und größer zu bauen als ihre Vorgänger. Sie waren immer aufs Neue gefordert ihre Ideen Umzusetzen. Dabei stießen sie auch an ihre Grenzen. Das Miteinander sorgte aber meistens für einen Lösungsweg. Auch die Erwachsenen ließen sich in der Abholphase oder beim Familienfest immer zur Mitarbeit oder als Ideengeber bewegen.
Leider haben wir in unsere Einrichtung keinen außenliegenden Wasseranschluss. Das Wasser zum befüllen der Bahn musste mit Gießkannen aus dem Gebäude geholt werden. Dies war oft sehr mühsam. Deshalb haben wir die Zuwendung der gelsenwasser dazu benutzt, einen Außenanschluss installieren zu lassen, damit wir im Sommer unsere Bahn wieder mit dem gleichen Erfolg in Betrieb nehmen können.