Wasser fließt - naturwissenschaftliche Frühförderung

Ansprechpartner:

Frau Stehr

Institution:

Liebfrauenkindergarten

  • Twiälf-Lampen-Hok 16
    48301 Nottuln

Beschreibung und Ziele:

Eine ganz besondere Lage Unsere Kindertageseinrichtung "Liebfrauenkindergarten", liegt am Ortsrand von Nottuln, am Rande des Wasser- und Naturschutzgebietes "Nonnenbachtal", in dem vielfältige geschützte Tier- und Pflanzenarten zu Hause sind. Der Ortskern von Nottuln ist in fünf Minuten Fußweg erreichbar. Eingebettet in die idyllische Landschaft der Baumberge ist diese ideale Lage Ausgangspunkt für viele Aktivitäten in der freien Natur. Direkt vor der Haustür des Kindergartens liegt ein großflächiger Naturteich, der Mühlenteich. Gespeist wird er vom Wasser des Nonnenbaches, welcher durch eine ehemalige Wassermühle neben dem Kindergarten den Mühlenteich wieder verlässt. Der Reiz des tosenden Wassers verlockt viele Kinder zu einem kurzen Blick in die Strömung. Liebfrauenkindergarten - eine Viergruppeneinrichtung Im Liebfrauenkindergarten sind zurzeit vier Gruppen mit 81 Kindern untergebracht. • Zwei Gruppen des Typs III: Jeweils 25 Kinder im Alter von 3- 6 Jahren • Eine Gruppe des Typs I: 20 Kinder im Alter von 2- 6 Jahren • Eine Gruppe des Typs II: 11 Kinder im Alter von 1- 3 Jahren Eine Projektidee füllt sich mit Leben "Wasser fließt" Naturwissenschaft - Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Natur befasst Auszug aus Wikipedia Den Lernort Natur direkt vor der Haustür zu haben, davon können viele Pädagogen sicherlich nur träumen. Und was gibt es Schöneres für Kinder, als Streifzüge durch die Natur. Wenn die Umgebung dann sogar noch einen natürlichen Bachlauf zu bieten hat, sind die meisten Kinder kaum noch zu bremsen. Ihre Neugierde und ihre Wissensfreude lädt sie ein, ins Wasser zu gehen. Also nichts wie rein und das Element Wasser als Erlebnisraum nutzen? KiNT:E: Kinder lernen Naturwissenschaften und Technik im Elementarbereich Mitten in unseren Vorüberlegungen hatten wir das außergewöhnliche Glück während der Eröffnungsfeier von KiNT:E Kinder lernen Naturwissenschaften im Elementarbereich, Frau Prof. Dr. Miriam Leuchter von der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster kennen zu lernen. Ihr Fachgebiet ist die naturwissenschaftliche Früherziehung im Elementarbereich. Sie hat unser gesamtes Team an zwei spannenden Fortbildungstagen darin bestärkt, den entscheidenden Schritt "Rein ins Wasser", zu wagen. Gerüstet mit einigen Grundinformationen zum Phänomen flüssiges Wasser, Aufbau eines Wassermoleküls, Kohäsion, Adhäsion und Benetzung, ging es nun darum, wie kann es uns gelingen, flüssiges Wasser in der Natur als Lerngelegenheit für unsere Kinder zu nutzen. In einem Punkt waren sich erfreulicher Weise alle schnell einig: Alle Kinder, alle Erzieherinnen und auch die Eltern dürfen mitmachen. Halt- Naturschutzgebiet! Der Nonnenbach und seine Umgebung stehen unter Naturschutz, denn es handelt sich um ein empfindliches Ökosystem. Daher war es uns wichtig, eine geeignete Einstiegsstelle zu finden, an der die Beeinträchtigungen für die Natur möglichst gering sind. Um die Tierwelt, besonders brütende Vögel und Wild mit Jungtieren nicht zu stören, haben wir in Absprache mit dem zuständigen Jagdpächter eine offene Stelle ohne Uferbewuchs ausgewählt. Hier führt eine Brücke Spaziergänger über einen öffentlichen Fußweg über den Nonnenbach ins gegenüberliegende Waldgebiet. Mehr zum Naturschutzgebiet Nonnenbachtal finden Sie in der Broschüre "Der Natur auf der Spur - Die Baumbergeregion Herausgeber: Baumbergetouristik Redaktion: Naturschutzzentrum Coesfeld Forschen ohne Formeln - die belebte Natur eigenaktiv erleben Für unser Team, das sich inzwischen mit den verschiedensten Ansätzen zur naturwissenschaftlichen Früherziehung beschäftigt hatte und eigentlich dem allgemeinem Experimentierboom eher kritisch gegenüberstand, stand schnell fest: Mit dem pädagogischen Ansatz von Frau Leuchter, "Dinge zu vertiefen, die Kinder sowieso gerne machen", konnte sich das gesamte Team bestens identifizieren. "Du kannst es, wenn du möchtest auch 100 mal probieren, so oft wie du Lust hast", diese Aussage von Frau Leuchter, hat uns weiter bestärkt. Es muss nicht kompliziert sein So saßen 15 Erzieherinnen in der Uni um darüber nachzudenken, wie man das Thema "Wasser fließt" pädagogisch sinnvoll aufbereitet an die Kinder herantragen könnte. Verschiedenste Ideen wurden ausgetauscht, doch auf den einfachsten Gedankengang, kamen wir nur zögernd. "Eigentlich müssten wir in den Bach hinein gehen, um fließendes Wasser wirklich zu spüren und mit allen Sinnen wahrzunehmen" äußerten sich einige Erziehrinnen. "Genau, dann machen Sie es doch einfach", bestärkte uns Frau Leuchter. Ziel des Projektes "Wasser fließt" Das Element Wasser ist ein wichtiger Teil des kindlichen Umfelds. Es bietet zahlreiche Erfahrungsmöglichkeiten und viele Zugänge zum Forschen und Experimentieren. Wir haben unseren Kindern die Möglichkeit gegeben, innerhalb ihrer natürlichen Lernumgebung die Fließeigenschaften des Wassers bewusst und aktiv wahrzunehmen, kennen zu lernen und weiter zu erforschen. Es war uns sehr wichtig den Focus immer wieder auf die Eigenschaft "Wasser fließt" zu werfen, damit unsere Kinder diese Eigenschaft, die sie selber wahrnehmen können, ganz bewusst erfahren. Durch unseren strukturierten Aufbau erreichten wir, dass sie dem Phänomen "Wasser fließt" in verschiedensten Situationen und Umgebungen immer wieder begegnen. So bekamen sie die Gelegenheit "fließendes Wasser" in unterschiedlichen Kontexten zu erforschen. Wie kann die Lernbegleitung optimal gelingen? Das Lernen der Kinder findet in einem Prozess statt. Die Basis des Lernens bilden das eigene Vorwissen sowie die eigenen Vorerfahrungen. Durch unsere beobachtende Begleitung gelingt es uns, an diese individuellen Vorerfahrungen und Interessen der einzelnen Kinder anzuknüpfen. So können wir ihre einzelnen Lernschritte situativ und lebensnah begleiten. Jedes Kind kann sich so aktiv und selbstbestimmt Wissen aneignen - jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Lernen als Prozess- Eigenaktiv- Situativ- Sozial Eigenaktives Lernen: Dadurch, dass die Kinder mitten im fließenden Wasser stehen, erleben sie hautnah, wie es sich anfühlt, wenn es um ihre eigenen Beine herumfließt. Sie selbst entscheiden, ob sie sich in die seichte oder stärkere Strömung begeben, wie flach oder wie tief sie im Wasser stehen möchten. Durch ihr eigenes aktives Tun sind sie in der Lage, die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu beeinflussen z.B. in dem sie ihre Beine zusammen oder auseinanderstellen oder Staudämme bauen. Situatives Lernen: Die regelmäßigen Ausflüge in die Kreithecke führen fast immer am Nonnenbach vorbei. Ein langgehegter Wunsch vieler Kinder, das Wasser aktiv zu erfahren, hineinzugehen, wird erfüllt. Es ergeben sich aus der aktuellen Situation viele neue Lerngelegenheiten: Wie gelingt mir der Einstieg? Wie kann ich die Wassertiefe beim trüben Wasser abschätzen? Wann laufen meine Stiefel voll? Soziales Lernen: Die individuelle Begleitung durch die Erzieherinnen gibt den Kindern Sicherheit. Die Strukturierung des Projektes, zunächst besuchen wir ohne zusätzliche Materialien den Bach, dann nehmen wir Naturmaterialien und anschließend Kulturgüter hinzu, ermöglicht eine optimale Lernprozessbegleitung. Durch die gegenseitige Hilfestellungen z.B. beim Einstieg in den Bach, den Austausch von Erlebnissen, durch das gemeinsame Errichten von kleinen Staudämmen, wird die Kooperation untereinander gefordert und gefördert. Projektaufbau "Wasser fließt" - unsere "Bachtage" Vorbereitung des Projektes "Wasser fließt" •Information der Eltern über unser Vorhaben und dessen Ziele in Form eines Elternbriefes siehe Anlage •Organisation der notwendigen Materialien wie Gummistiefel, Bollerwagen usw. •Jede Gruppe bekam einen festen Bachtag. Es wurden Kleingruppen gebildet, die jeweils ins Wasser gehen durften. So erhielt jedes einzelne Kind mehr Freiraum und Zeit zum Forschen und die Erzieherinnen konnten ihre Aufsichtspflicht besser wahrnehmen •Ein rücksichtsvoller und sorgfältiger Umgang mit der Natur musste gewährleitstet werden. •Einstiegsgespräche zum Thema "Wasser fließt" fanden statt. "Wo finden wir fließendes Wasser in unserer Einrichtung, wo vor unserer Haustür, wo in der Kreithecke?" Fließendes Wasser in der Natur als Lerngelegenheit: Wir sind in den Nonnenbach und erlebten fließendes Wasser mit allen Sinnen. Aufbauend auf die gemachten Vorerfahrungen erlebten die Kinder wieder fließendes Wasser mit allen Sinnen. Sie nahmen Naturmaterialien aus der Kreithecke mit in den Bach und beobachteten wie sich fließendes Wasser im Zusammenhang mit verschiedensten Naturmaterialien verhält. Lerngelegenheit von der Natur zur Kultur Die Kinder erlebten fließendes Wasser und nahmen Kulturgüter wie Kescher, Trichter und Rohre mit in den Bach. Die Kinder nahmen wahr, wie Wasser durch verschiedene Gegenstände mit unterschiedlicher Geschwindigkeit hindurchfließt. Danach wurden Gegenstände mitgenommen, in die Wasser einfüllt und wieder ausgeschüttet werden kann wie Eimer, leere Flaschen, Schüsseln. Auf der Grundlage, der bisher gesammelten Erfahrungen nahmen die Kinder nun wahr, wie Wasser in und aus Behältern herausfließt. Lerngelegenheit flüssiges Wasser in direkter Kindergartenumgebung Um die Lernerfahrung "Wasser fließt" nach und nach auch in anderen Kontexten für die Kinder erlebbar zu machen, boten wir auch auf unserem Spielplatz an der Wasserbahn und in den Waschräumen weitere Lerngelegenheiten an. Das Spiel an der Wasserbahn erfolgte jeweils auf Gruppenebene und in Kleingruppen. Der Forschungs- und Experimentierfreiraum der Kinder wurde so erhöht und die Lernprozessbegleitung durch die Erzieherin konnte viel besser und individueller gelingen. Genau wie im Bach legten wir auch bei den Lernangeboten an der Wasserbahn und in den Waschräumen Wert auf eine Strukturierung, um die Kinder nicht mit Angeboten zu überhäufen. Uns war es wichtig, dass sie genügend Zeit bekamen um ihre Erlebnisse bewusst wahrnehmen und verarbeiten zu können. "Wenn ihr möchtet, könnt ihr es 100 mal machen", mit diesem Satz von Frau Leuchter, konnten und können wir uns gut identifizieren. Wir stellten den Kindern unterschiedliche Materialien wie Rohre, Wassermühlen, Spritzen, Eimer, Siebe und verschiedenste Gefäße wie Messbecher erst nach und nach zur Verfügung. Jede Gruppe erhielt einen festen Wochentag für die Benutzung der Wasserbahn. In den gruppeneigenen Waschräumen standen Wannen mit Wasser und passenden Materialien zur Verfügung. Die beobachtende Begleitung durch die Erzieherin Die Erzieherinnen gingen jeweils nur mit überschaubaren Kleingruppen in den Bach. Sie griffen Äußerungen und Beobachtungen der Kinder zum Phänomen "Wasser fließt" auf und halfen ihnen, das Beobachtete zu hinterfragen z.B. "Was meinst, wie sieht die Strömung aus, wenn du deine Beine zusammenstellst?" Was passiert, wenn wir noch mehr Steine in die Bachmitte legen?" "Wohin schwimmt der Stock?" Sie unterstützten die Kinder beim Formulieren ihrer Vermutungen. Gemeinsam mit den Kindern wurde der nächste Versuch geplant. Nun konnten die Kinder selber ausprobieren, ob ihre Vermutungen zu trafen. Die Versuchsergebnisse wurden gesammelt und wenn möglich aufgemalt. Im Anschluss wurden gleiche Experimente in anderen Kontexten angeboten: z.B. An der Wasserbahn kann das Wasser ebenfalls mit Steinen aufgestaut werden, oder die Kinder können ihre Füße auch hier in die Strömung stellen und beobachten was geschieht, wenn sie sie zusammen oder auseinander stellen. Im Gesprächskreis oder im Einzelgespräch wurden die Ergebnisse kommuniziert und möglichst aufgemalt und für alle Kinder sichtbar ausgehangen. Die Kinder bekamen die Möglichkeit ihre Hypothesen in unterschiedlichen Situationen zu überprüfen. Denk- und Arbeitsweisen Wir nehmen die Eltern mit ins Boot Zu Beginn des Projektes "Wasser fließt" erläuterten wir die Projektinhalte unseren Eltern in Form eines Elternbriefes. siehe Anlage Alle Wackelzahneltern waren eingeladen, Frau Leuchter und ihren pädagogischen Umgang mit den Kindern näher kennenzulernen Siehe Anlage An den Gruppenpinnwänden fanden die Eltern, wie gewohnt, die Wochenpläne mit den Angeboten für die Kinder. Unser pädagogisches Konzept sieht vor, dass alle Eltern jederzeit nach Absprache unseren Kindergartenalltag begleiten können. Mit Hilfe von Fotos und einem digitalen Bilderrahmen in der Zwergengruppe dokumentierten wir die Erlebnisse der Kinder. Forscherfest "Wasser fließt" Für unsere Familienfand am Sonntag, 16. Juni, das Familienforscherfest "Wasser fließt" statt. Siehe Anlage Unsere Familien wurden mit Hilfe von kleinen Bonbontütchen in vier Gruppen eingeteilt. An verschiedenen Stationen erhielten sie in Form einer Rallye, Aufgaben zum Thema "Wasser fließt". Wenn die Aufgabe erfüllt wurde, gab es einen Stempel im Forscherpass. Alle Familien bekamen am Ende ein Forscherdiplom fürs Mitmachen. Zudem gab es eine Preisverleihung. Unsere Forscherwoche Besonders viel geforscht wurde in der Woche vom 24.06. - 28.06.13. Denn in dieser Woche besuchte uns das Team von Miriam Leuchter, um den Kindern Forschungsmöglichkeiten zu folgenden Themen anzubieten: Hebelwirkung, Statik und potentielle Energie. Je nach Altersstufe wurde in Kleingruppen, im Freispiel oder wie bei den Zwergenkindern mit den Kindern der gesamten Gruppe gleichzeitig gespielt. Für das Team von Miriam Leuchter, 5 Fachkräfte, war es zudem wichtig, mit Hilfe der Forschungsangebote mehr über das naturwissenschaftliche Lernen der Kinder zu erfahren. Zur Auswertung der Forschungswoche standen unserem Team Fragebögen zur Verfügung. Die Wackelzahnkinder besuchten mit ihren Eltern und Erzieherinnen die Westfälische Wilhelmsuniversität WWU am Donnerstagnachmittag, 27. Juni, 2013. Wir wurden dort überaus freundlich empfangen. Sogar über die Kosten für die Busfahrt brauchten wir nicht nachzudenken, denn sie wurden kurzerhand übernommen. An diesem Nachmittag konnten die Eltern, von einer Beobachtungsscheibe aus, ihre Kinder bei der Durchführung von naturwissenschaftlichen Experimenten unter Anleitung von Frau Leuchter, beobachten. Das Phänomen "Wasser fließt" bildete hier den Schwerpunkt. Auch hier halfen von Eltern und Erzieherinnen ausgefüllte Fragebögen bei der Reflexion. Reflexion des Projektes "Wasser fließt" Insgesamt blicken wir positiv auf das gesamte Projekt zurück. Besonders schön war, dass das ganze Team, alle Kindergartenkinder und auch die Eltern beteiligt werden konnten. Die Zusammenarbeit mit dem Team von Frau Leuchter verlief sehr entspannt und für alle Beteiligten überaus positiv. Hierzu trugen besonders die gemeinsamen Teamfortbildungen und die gelungenen Absprachen bei. Die Einladung in die Uni für Eltern, Kinder und Erzieher, ermöglichte uns und den Eltern einen sehr guten Einblick in die naturwissenschaftliche Früherziehung. Fasziniert hat uns der Effekt, dass die Konzentration der Kinder nicht wie gewöhnlich nachließ, sondern dass die meisten Kinder sich nach und nach immer besser konzentrierten konnten. 3 Kinder blieben nach 1 Stunde Forschen sogar noch heimlich im Forschungsraum. Der WDR war ebenfalls anwesend und durfte filmen. Selbstverständlich gab es für die Dreharbeiten schriftliche Genehmigungen von den Eltern. Die bereitgestellten Materialien waren sehr kindgerecht. Viele Kinder konnten gleichzeitig forschen und es gab unterschiedliche Schwierigkeitsstufen. So bot sich jedem Kind die Möglichkeit, individuell in seinem eigenen Tempo mit den bereitgestellten Materialien zu forschen. Reflexion und Ausblick Am Bach verhielten sich die Kinder sehr unterschiedlich. Während einige Kinder den Bach sofort genossen, gab es andere Kinder, die das Geschehen lieber vom Ufer aus beobachteten. Auch hier durften die Kinder frei entscheiden, was sie tun wollten. Im Laufe des Projektes genossen immer mehr Kinder den Gang ins Wasser. Den Aufbau von Lerngelegenheiten in der Natur zu Lerngelegenheiten in der Kultur, fanden wir sehr gelungen. Er unterstützte die Wahrnehmung der Kinder insofern, dass sie fließendes Wasser in unterschiedlichen Zusammenhängen erleben konnten. Probleme bereitete uns zeitweise das kalte Maiwetter mit spätem Nachtfrost. Im Wasser war es einfach zu kalt, so dass einige Beobachtungen vom Ufer aus gemacht wurden. Zudem mussten wir einige Eltern mehrmals bitten, den Kindern die notwendige Wechselkleidung, Gummistiefel und Buddelhosen, mitzugeben. Die Abrundung des acht wöchigen Projektes durch die Forscherwoche und das Familienfest hat uns an einen Punkt geführt, wo wir uns fragen: "Wie geht es weiter?" Denn eigentlich sind wir gerade erst mittendrin - in der naturwissenschaftlichen Früherziehung. Und alle Seiten haben Spaß daran. Ja, wir machen weiter und unsere Eltern und die Uni unterstützen uns. Inzwischen sind unsere Wackelzähne bereits wieder im Bach gewesen. Frau Schoof, Mutter und Biologielehrerin, ist mit den Kindern auf Entdeckungstour gewesen. Mit kleinen Sieben und Keschern wurden Kleintiere aus dem Wasser gefischt und bestimmt. Im Nonnenbach gib es viele Kleintiere, die eine gute Wasserqualität anzeigen, Libellenlarven, Köcherfliegenlarven, Flohkrebse und vieles mehr. Die Materialien an der Uni laden zum Forschen ein. Für unsere Einrichtung wurden bereits zwei rollbare Schränke angeschafft. Unser Team möchte diese Schränke nach dem Vorbild in der Uni ausstatten, denn das Angebot dort hat uns sehr gut gefallen. Die Forscherschränke können in die Gruppen gefahren werden oder aber in unserer Eingangshalle genutzt werden. Gerade in der kühleren Jahreszeit kann unsere Forschung "Wasser fließt" so im Kindergarten weitergeführt werden. Wir freuen uns auf weitere Fortbildungen Am 18,19 und 20 November findet eine weitere Fortbildung zum Thema "Magnetismus" an der Uni statt. An dieser Fortbildung nimmt Bärbel Stehr, Kindergartenleitung, teil. Ja und dann freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Frau Leuchter und ihrem Team.

Ziel des Projektes "Wasser fließt" Das Element Wasser ist ein wichtiger Teil des kindlichen Umfelds. Es bietet zahlreiche Erfahrungsmöglichkeiten und viele Zugänge zum Forschen und Experimentieren. Wir haben unseren Kindern die Möglichkeit gegeben, innerhalb ihrer natürlichen Lernumgebung die Fließeigenschaften des Wassers bewusst und aktiv wahrzunehmen, kennen zu lernen und weiter zu erforschen. Es war uns sehr wichtig den Focus immer wieder auf die Eigenschaft "Wasser fließt" zu werfen, damit unsere Kinder diese Eigenschaft, die sie selber wahrnehmen können, ganz bewusst erfahren. Durch unseren strukturierten Aufbau erreichten wir, dass sie dem Phänomen "Wasser fließt" in verschiedensten Situationen und Umgebungen immer wieder begegnen. So bekamen sie die Gelegenheit "fließendes Wasser" in unterschiedlichen Kontexten zu erforschen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder waren an den Vorbereitungen beteiligt. Die Durch- und Weiterführung findet ebenfalls mit allen Kindergartenkindern statt. Die Materialien, die wir anschaffen möchten werden ebenfalls allen Kindern zur Verfügung stehen.

Rückblick:

Aktuell warten wir auf einen Forscherschrank, um die über das Projekt neu angeschafften Experimentierboxen, den Kindern stets zur Verfügung stellen zu können. Lieferdatum ist Ende Februar. Wir freuen uns auf die Einrichtung einer Forscherecke, denn inzwischen haben wir auch das Thema "Magnetismus" mit der Uni Münster "Projekt MINTeinander" erarbeitet. Somit hat uns Gelsenwasser beim Einstieg in naturwissenschaftliche Projekte sehr weitergeholfen. DANKE