Gemeinschaftsgrundschule Hille
Seit einigen Jahren bemüht sich die Grundschule Hille um einen fließenden Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Diesbezüglich haben wir für unsere Schule einen Einschulungsfahrplan entwickelt, in dem auch die Förderung der Plattdeutschen Sprache im Blickpunkt steht. In unserem Schulstandort spielt das Plattdeutsche eine wichtige Rolle. Es gibt seit einigen Jahren eine Plattdeutsch -Arbeitsgemeinschaft, die mit ihren Sketchen, Zungenbrechern, Liedern und Rätseln die schulischen und dörflichen Feiern gestaltet. Es gibt zahlreiche Verbindungen mit außerschulischen Partnern aus dem Bereich Plattdeutsch, die die Arbeit unserer Arbeitsgemeinschaft ideell unterstützen. Auszüge aus unserem Konzept zur Förderung der plattdeutschen Sprache: 1. In jedem Schuljahr wird ein plattdeutscher Vorlesewettbewerb durchgeführt für die Kinder aus den Klassen 2, 3 und 4. In der Jury wirken der Ortsvorsteher und weitere fachkundige Personen aus Hille mit. 2. Es finden viele Auftritte der Kinder mit plattdeutschem Inhalt statt. 3. Die Grundschule Hille arbeitet mit anderen plattdeutschen Gruppen zusammen: • mit dem Verein zur Förderung der Plattdeutschen Sprache im Mühlenkreis Minden-Lübbecke • mit dem Ev. Kindergarten in Hille ° Mit dem Heimat- und Gartenbauverein Hille 4. Der Schulort bzw. die Ortschaft Hille schätzt diese Bemühungen um die plattdeutsche Sprache in hohem Maße, denn es werden • bei den Wettbewerben "Unser Dorf hat Zukunft" gern die plattdeutschen Beiträge der Schule zur Begrüßung ins Programm übernommen. • Einladungen zu verschiedenen Veranstaltungen ausgesprochen. • aktive Unterstützungen durch Eltern und Großeltern geleistet. Auch unsere außerschulischen Partner verfolgen das Ziel, die plattdeutsche Sprache zu erhalten. Dieses Ziel kann aber nicht nur über die Generation der Senioren erreicht werden, sondern bedarf der Beschäftigung mit der plattdeutschen Sprache in Kindergarten und Grundschule. Sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule Hille stehen Kolleginnen zur Verfügung, die das Hiller Platt beherrschen. Deshalb wollen wir unsere bisherige Zusammenarbeit weiterentwickeln zu einem gemeinsamen Projekt zwischen Kindergarten und Schule, so dass die Schulanfänger schon mit einem Grundstock an Plattdeutsch- Kenntnissen in die Schule kommen und dort auf diesem Vokabular und diesem Liederkanon aufgebaut werden kann. Dieses soll erreicht werden • durch einen gemeinsam erstellten Plattdeutsch-Arbeitsplan, der Grundlagen im KI-GA Hille legt und auf den der Grundschulstandort aufbauen kann. • durch kontinuierliches Üben des Plattdeutschen mit den Schulanfängern im KI-GA. • durch gegenseitige Besuche in KI-GA und Schule.
1. Die plattdeutsche Sprache soll helfen, einen fließenden Übergang vom Kindergarten zur Grundschule zu fördern. 2. Das Projekt soll die Motivation der Kinder fördern, die plattdeutsche Sprache zu sprechen. 3. Die Freude an den klanglichen Besonderheiten dieser Sprache soll geweckt werden. 4. Großeltern und Eltern sollen ermutigt werden, mit ihren Enkeln und Kindern Plattdeutsch zu sprechen. 5. Erhalt der plattdeutschen Sprache als kultureller Wert: Die EU- Charta hat Plattdeutsch zur erhaltens- und förderungswerten Minderheitensprache erklärt.
Grundschulkinder: Die Grundschulkinder sind in verschiedenen Funktionen tätig. • Die Schulkinder üben weiter wie bisher in ihrer Platt-AG und erstellen z. B. Wortkarten oder ein Quartett als Unter- richtsmaterial. • Die Schulkinder bringen ihre Plattdeutschkenntnisse als Experten ein bei gegenseitigen Besuchen der Schulanfänger. • Nach dem Schulstart der Kindergartenkinder dienen sie denen z.B. auch als Paten. Schulanfänger: • Die Schulanfänger üben das Sprechen und die Bedeutung der Plattdeutschen Wörter, Sprüche, Zungenbrecher usw. im Kindergarten. • Sie üben einfache Lieder, malen und basteln dazu. • Sie profitieren von den Kenntnissen der Schulkinder bei gegenseitigen Besuchen. • Sie treten gemeinsam mit diesen bei dörflichen und kirchlichen Feiern auf. • Sie helfen mit, Kulissen und Kostüme für die entsprechenden Auftritte zusammenzustellen und zu gestalten.
Sowohl die Grundschüler als auch die Kindergartenkinder waren mit viel Motivation bei der Sache. Sie hatten Freude an der plattdeutschen Sprache und lernten gerne Bewegungslieder, Reime und Sketche. Bei den gegenseitigen Besuchen im Kindergarten und in der Schule präsentierten die Kinder ihr Können und lernten voneinander, so dass der plattdeutsche Wortschatz erweitert werden konnte. Außerdem lernten die Kindergartenkinder - unsere neuen Schulanfänger - auf spielerische Weise ihre neue Schule kennen.
Unterrichtsmaterial in Form von Wortkarten und Quartettkarten wurden von den Kindern gestaltet und konnte professionell gedruckt werden. Das Quartett in Hiller Platt befindet sich inzwischen in vielen Hiller Familien und wird hoffentlich rege genutzt.
Viel Spaß hatten die Kinder auch an der Gestaltung von Grußkarten mit plattdeutschen Texten.
Als sehr hilfreich erwies sich die Anschaffung von Büchern in plattdeutscher Sprache, wie z. B. eine Kinderbibel oder auch Wörterbücher.
Für den Vorlesewettbewerb konnten Preise als Belohnung und Anreiz zur Verfügung gestellt werden.
Insgesamt wurde das Projekt "Plattdüütsch hört in Kinnermund" von allen Beteiligten sehr wohlwollend begleitet, so dass es auf jeden Fall in den kommenden Schuljahren eine Fortsetzung geben wird.