Städt. Gesamtschule Kaarst-Büttgen
Die neu gegründete Städtische Gesamtschule Kaarst-Büttgen startet im kommenden Schuljahr. Die Gesamtschule wird - wie jede andere Gesamtschule auch - eine Ganztagsschule. Sie hat es sich zum besonderen Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schüler der Stufen 5 und 6 parallel zum Ergänzungsunterricht in den Bereichen Sozialverhalten und Lern- und Hausaufgabenorganisation zu fördern. Die Themenschwerpunkte sollen ganz speziell auf die jeweiligen Erfordernisse der Schüler und Schülerinnen abgestimmt werden. Lernorganisation, Mitarbeit im Unterricht, Störverhalten oder auch die Positionierung in der Klassengemeinschaft sind hier sicherlich immer wiederkehrende Themen, die in fortlaufenden Kursen angeboten werden sollen. Die Eltern werden über die individuelle Förderung ihres Kindes in Kenntnis gesetzt und über dessen Fortschritte informiert. Anschließend wird ggf. in einem Beratungsgespräch mit den Eltern zusammen überlegt, wie sie ihr Kind zu Hause weiter fördern und unterstützen können. Die Förderung in der Schule wird • wöchentlich zweistündig im Nachmittagsbereich, • in Gruppen bis zu 12 Schülern und Schülerinnen • und - je nach Bedarf - über eine Dauer von 8 bis 12 Wochen stattfinden. Sie wird von den SchulsozialarbeiterInnen in Kooperation mit den Klassenlehrern und -lehrerinnen geleitet. Für diese individuelle Förderung benötigen wir dringend Lern- und Fördermaterial, wie Fachbücher über individuelle Fördermöglichkeiten, Lernprogramme in Schriftform und auch für PC’s, Arbeitsmaterialien usw.
In diesem Projekt sollen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Stärken und Schwächen wahrnehmen, kennen-und mit ihnen umgehen lernen. Es ist unser Ziel Schüler und Schülerinnen mit den unterschiedlichsten Begabungen, Neigungen, Interesssen und schulischen Voraussetzungen in ihrer fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen so zu stärken, dass sie die für sie besten schulischen Bildungsabschlüsse erreichen können.
Es findet ein wöchentliches zweistündiges Förderprogramm über einen Zeitraum von jeweils 8 bis 12 Wochen statt, an denen bis zu 12 Schüler und Schülerinnen verpflichtend - in Absprache mit den Eltern - teilnehmen. Die Auswahl Schüler und Schülerinnen findet in Kooperation mit den Lehrkräften statt. Die Kurse werden fortlaufend im Schuljahr angeboten, so dass möglichst viele Schüler und Schülerinnen in deren Genuss kommen können.
Differenziertes Fördern, Fordern und Stärken des eigenen Ichs
Seit dem Schuljahr 2013/2014 werden in der neu gegründeten Städtischen Gesamtschule Kaarst-Büttgen Schüler und Schülerinnen fach- und klassenübergreifend in den Bereichen Konzentration, Lernorganisation sowie Lesen und Rechtschreiben gefördert. Die Förderung findet in Kleingruppen bis zu 8 Schülerinnen und Schüler statt.
Lese- und Rechtschreibförderung
Zu Beginn des 5. Schuljahres werden unsere Schüler und Schülerinnen umfangreich im Bereich des Lesens und Schreibens getestet. Zeigen Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen Auffälligkeiten, werden sie in klassenübergreifenden Kleingruppen zusammengefasst und wöchentlich zweistündig von einer Lehrerin bzw. Schulsozialarbeiterin, die sich beide in diesem Förderbereich fortgebildet haben, gefördert. In den anschließenden förderdiagnostischen Verfahren wird immer wieder überprüft, in welchen Bereichen der Rechtschreibung die Schüler und Schülerinnen weitere Unterstützung bedürfen und welche Fortschritte sie bereits erreicht haben. Die Förderung im Lesen und Schreiben kann bis in die 7. Klasse erfolgen.
In den Förderstunden steht nicht nur die Kulturtechnik Schreiben und Lesen im Vordergrund. Vor allem werden die Kinder dort abgeholt wo sie stehen. Durch das Arbeiten auf niedrigem Level und mit Arbeitsmaterialien, die einen neuen Zugang zum Schreiben und Lesen ermöglicht, erlangen die Kinder Erfolgserlebnisse und fassen neuen Mut. Ihr Selbstbewusstsein wird auf dies Weise gestärkt und ihnen werden Wege aufgezeigt, wie sie ihre Schwäche überwinden können bzw. lernen mit ihr selbstbewusst umzugehen.
Neben der intensiven Förderung werden die Eltern bei Bedarf umfangreich darin beraten, wie sie zusätzlich zur schulischen Förderung im Nachmittagsbereich ihr Kind unterstützen können. Darüber hinaus stehen die Förderleherinnen im engen Kontakt mit den Klassen- und Fachlehrern. Auch sie werden bei Bedarf beraten und Ihnen wird umfangreiches Fördermaterial für den Deutsch- bzw. Wochenplanunterricht zur Verfügung gestellt.
Lernorganisation
Das Scheitern in der Schule hat häufig nichts mit der mangelnden Intelligenz eines Kindes zu tun. Häufig liegt es an dem mangelnden Organisationsvermögen bzw. -willen eines Kindes. Hausaufgaben werden nicht aufgeschrieben, Materialien immer vergessen, der Schulranzen wird nicht vernünftig gepackt, die Heftseiten ähneln eher einem Kunstwerk als der Mathehausaufgabe, auf Klassenarbeiten wird sich nicht vorbereitet …
Haben Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich Schwierigkeiten können sie in klassenübergreifenden Kleingruppen mit Unterstützung einer Schulsozialarbeiterin lernen, wie sie ihren Schulalttag besser organisieren und überblicken können. Dazu trifft sich die Gruppe einmal wöchentlich für eine Schulstunde. In Absprache mit Eltern und Fachlehrern werden je nach Bedarf und an die Gruppe angepasst folgende Themen besprochen:
• Was ist Lernen?
• Welcher Lerntyp bin ich? Lerntypentest
• Lernplanung
• Hausaufgaben
• Heftführung
• Arbeitsplatzgestaltung
• Vorbereitung auf Klassenarbeiten mit Hilfe eines Lernplanes
• Verschiedene Lernmethode
Damit Schülerinnen und Schüler auch motiviert und nachhaltig ihre Ziele verfolgen, werden häufig Verstärkerpläne mit individuellen Lernzielen eingeführt. Sie erfahren viel Lob und Anerkennung und werden bei erfolgreicher Mitarbeit belohnt, dies stärkt zusätzlich das Selbstwertgefühl.
Konzentration
Häufig fallen Kinder und Jugendliche in der Schule durch motorische Unruhe und Impulsivität oder aber durch ein verträumtes und in sich gekehrtes Verhalten auf. Diese Kinder haben Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum auf das Unterrichtsgeschehen zu fokussieren. Sie leiden unter den ständigen Ermahnungen und Zurechtweisungen und unter den schulischen Misserfolgen. Sie verlieren ihr Selbstvertrauen und entwickeln ein negatives Selbstkonzept.
Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken können die Kinder klassenübergreifend in Kleingruppen einmal wöchentlich an einem Konzentrationstraining nach Dieter Krowatschek teilnehmen. Mit Hilfe von kleinen Übungen, Phantasiereisen, Gruppengesprächen und motivierenden Konzentrationsspielen Differix, SET, Rushhour, Chocolate-Fix, Hand-ups …. lernen die Kinder nach und nach sich zunehmend besser selbst zu instruieren und zu steuern. Auch hier wird mit einem Verstärkerprogramm gearbeitet, mit dessen Hilfe die Kinder sich Ziele setzen und viel Lob und Anerkennung erfahren.