Ich werde Umweltagent/Vorschulkinder erleben die Natur im BUND-Naturerlebnisgarten

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

St. Petrus Canisius

  • Drissenplatz 10
    45657 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder des Kindergartens St. Petrus Canisius besuchen 1x monatlich das wilde Gelände des BUND Naturerlebnisgartens in Herten und werden unter Anleitung eines Umweltpädagogen zum Umweltagenten ausgebildet. Jeder Projekttag in der freien natur wird die eigene Körperwahrnehmung sensibilisieren , aber auch sensibel machen für Prozesse in der Natur. Tümpeltouren, Bodenuntersuchungen und die Bestimmung von Bodentieren, Lehmbauaktionen sowie die Zubereitung von Essen und Trinken aus der Natur, wird die Vorschulkinder für den Übergang in die Grundschule im Bereich Sachkunde stärken und für große Vorkenntnisse im Bereich Biologie sorgen. Zum Abschluss der Ausbildung erhält jedes Kind einen Ausweis zum Umweltagenten.

Förderung der Kinder in den Bereich : Sprachförderung durch Erlebnisse in der Natur/Förderung der Grobmotorik durch Klettern und Übungen im Niedrigseilgarten /Förderung der eigenen Körperwahrnehmung /Vermittlung von Themen der Natur- und Umweltbildung durch Methoden der Erlebnisbiologie

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst aktiv handelnd und werden lediglich durch das Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus erster Hand. Sie lernen Gefahren selbst einzuschätzen, lernen die eigenen Grenzen kennen und bekommen ein Gefühl für soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Monatlich besuchen uns 20 Kinder des St Petrus Canisius Kindergartens im BUND-Naturerlebnisgarten und erleben die Natur ganz direkt.
So haben wir gemeinsam herausgefunden, dass die Weide ein toller Baum ist. Wenn er groß ist ist er stark genug, um auf ihm zu klettern. So können wir unser Gleichgewicht und unsere Konzentration üben und die Muskeln stärken. Seine jungen Zweige sind so elastisch, dass wir aus ihnen Herbstfänger - also Kränze geschmückt mit bunten Herbstblättern und den letzten Blüten aber auch bunten Früchten - und Zauberstäbe binden können. Ihre Blüten sind die ersten Blüten im Jahr, die so reich an Pollen sind, das die Wildbienen und ihre Freunde genug Nahrung finden, bis die große Blütezeit der Obstpflanzen beginnt.
Die Tipis an der Lehmbaustelle sind auch aus Weiden gebaut und die dicken Stangen können gut mit den dünneren biegsamen Zweigen umflochten werden, so dass ein fast dichtes Tipi entsteht. Die Lücken und Spalten können wir dann mit der richtigen Lehm-, Sand- und Strohmischung zuschmieren und damit Wände aufbauen, so dass aus dem Weidentipi ein richtiges Haus wird.
An anderen Tagen haben wir uns die Bodentiere angeschaut und untersucht wie der Regenwurm aus alten Blättern besten Humus herstellt. Diesen Humus verteilten wir dann um junge Rhabarberpflanzen, damit die wieder gute Erde mit vielen Nährstoffen haben und richtig groß werden. Aus den Rhabarberstangen konnten wir Kompott herstellen oder sie so essen - auch wenn sie sehr schön sauer sind… So konnten wir auch gleich die schönsten sauren Rhabarbergrimassen üben.
Die Wassertiere im Teich überraschen uns mit ihren besonderen Fähigkeiten. Obwohl ihre Namen manchmal verwirrend sind. Der Wasserskorpion z.B. hat gar keinen giftigen Stachel, wie seine Namensvettern an Land. Er hat ein Atemrohr und nur die Menschen dachten er wäre ein echter Skorpion, weil er ein wenig so aussieht. Spannend ist auch, wieviele Tiere notwendig sind, um die Gewässer sauber zu halten. Manche fressen die großen Pflanzenteile und tierische Reste, andere zersetzen die kleineren Teile und die Ausscheidungen der Größeren und wieder andere nehmen kleinste Schwebeteilchen auf. Auf diese Weise bleibt das Wasser sauber und klar. Außer wenn wir Menschen unseren Müll hineinwerfen. Das sind häufig Sachen, die kein Tier fressen oder zersetzen kann - und die die es versuchen werden krank und sterben daran. Also üben wir uns darin den Müll dorthin zu bringen, wo er hingehört - in die Mülltonne. Wir erinnern uns gegenseitig und machen uns freundlich aufmerksam, wenn jemand etwas verloren hat. Zudem sammeln wir im BUND-Naturerlebnisgarten Müll auf, der uns auf unseren Streifzügen durch die Natur begegnet und auch im Kindergarten wird dies weiter so gemacht.
Die Äpfel aus der Streuobstwiese sind sehr lecker. Beim einsammeln können sich die Kinder schwer entscheiden, ess ich den Apfel jetzt gleich auf oder leg ich ihn in den Sammeleimer? Mancher Apfel wandert in einen hungrigen Magen. Einige schaffen es doch bis zum Arbeitsplatz im Freien, wo die Äpfel zu Apfelcrumble werden. Hier lernen die Kinder nicht nur den Umgang mit Messer und Gewürz sondern auch, dass beim Zubereiten von Mahlzeiten Sauberkeit wichtig ist. Wir waschen uns die Hände und die Äpfel sehr gründlich und nutzen die Hände nur für die Zubereitung. Wenn man ein Stock gesehen und zur Seite gelegt oder damit gespielt hat, muss man sich erneut die Hände sehr gründlich waschen, bevor man wieder an die Arbeit gehen kann. Die Kinder begreifen sehr schnell warum das so wichtig ist und achten nach kurzer Zeit sehr gut selbst darauf die Hände sauber zu halten. So schmeckt der Apfelcrumble gleich nochmal so gut.