"Da ist der Wurm drin"

Ansprechpartner:

Frau Gördel

Institution:

Ludgerischule Selm

  • Südkirchener Str 10
    59379 Selm

Beschreibung und Ziele:

"Da ist der Wurm drin" - Humusproduktion in der Wurmkiste Im Laufe einer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit beschäftigten sich die Kinder und Lehrkräfte der Ludgerischule im September u. a. mit dem Thema Müll, Mülltrennung und Müll in unserer Umwelt. Kinder und Lehrkräfte überlegten dabei, was mit dem Müll passiert, vor allem mit dem Biomüll und welche Alternativen es zur Mülltonne gibt. Kinder wie Lehrkräfte äußerten den Wunsch, Bioabfall zu kompostieren. Eine Wurmkiste, also eine abgeschlossenen Kompostkiste, nimmt diesen Gedanken auf in einer Weise, die gut an unserer Schule umgesetzt werden kann. Der Wurmhumus wird dann als Dünger für unsere Hochbeete genutzt, in denen z. b. Gemüse kultiviert wird. Ein Kreislauf der Natur entsteht direkt bei uns an der Schule. In einer Wurmkiste leben im oberen Teil die fleißigen Kompostwürmer, die mit Bioabfällen gefüttert werden und dadurch Humus bilden. Im unteren Teil sammelt sich der so genannte "Wurmtee" in einem Auffangbehälter - eigentlich nur Wasser mit gelösten Nährstoffen, der bei der Arbeit der Würmer entsteht - mit anderen Worten perfekter Bio-Flüssig-Dünger, der dann, wie auch der Wurmhumus, in unseren Hochbeeten zum Einsatz kommt. Mit dem Projekt soll das Thema Nachhaltigkeit weiter fortgeführt werden, indem zukünftig Biomüll in der Wurmkiste kompostiert wird und der Humus als Dünger für unsere Hochbeete verwendet werden kann. Gleichzeitig übernehmen die Kinder Verantwortung für Lebewesen und werden animiert genügend Futter für die Kompostwürmer mitzubringen. Dies fördert auch eine bessere Esskultur in der Frühstückspause - nur wer einen Apfel mitbringt, kann auch eine Apfel Kitsche verfüttern. Der Fokus unseres neuen Projekts liegt also darin, die Kontaktaufnahme mit der Natur vor Ort zu ermöglichen und so den Kindern Raum zu ökologischem und handlungsorientiertem Lernen zu geben. Dazu wollen wir die Begeisterung unserer Schüler*innen für das Forschen und Begreifen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge wecken. Hierzu hätten wir gerne drei Wurmkisten mit Sichtfenster, je eine Kiste pro Etage unseres Schulgebäudes. Diese rollt dann nach Ernte des Wurmtees ca alle 3-4 Wochen in die nächste Klasse, welche dann für die nächste Zeit verantwortlich ist. Alle Klassen sollen beteiligt werden. Dazu soll es in jeder Klasse bis zu 3 Experten geben, die zu Kompostwurmpaten ausgebildet werden. Diese Ausbildung wird Frau Lena Benke wohnhaft in Selm, Annegarnstr. 11 übernehmen, die Sozialpädagogin mit Schwerpunkt Umwelt und Ernährungspädagogik ist und Fortbildungen im Bereich Permakultur, Waldkulturen und Polykultur nachweisen kann. Die Kompostwurmpaten werden an 3 Projekttagen das Leben, den Lebensraum und sein essenzielles Produkt kennenlernen. Sie werden die Wurmkisten ein Bausatz zusammenbauen und das Zuhause des Kompostwurms einrichten. Als neue Experten werden die Paten die Wurmkisten in ihren jeweiligen Klassen einführen und vorwiegend betreuen. Innerhalb der Schule und Klassen werden Dienste für die Pflege und Fütterung eingeteilt. Die Dienste bestehen aus bis zu 3 Kindern unter Beteiligung von einem Paten. Nur diese Kinder öffnen die Wurmkiste und füttern die Kompostwürmer, d. h. am Ende der Pause werden die kontrollierten Reste zerkleinert verfüttert. Auch die laufenden Kontrollen der einzelnen Ebenen und das Ablassen des Wurmtees obliegt den Diensten, immer mit Unterstützung einer Lehrkraft oder Integrationskraft. Die Schulung der Kompostpaten sieht wie folgt aus: Die ausgewählten Kinder eingeteilt in 2 Gruppen kommen als klassenübergreifende Gruppe an 2 Vormittagen für jeweils 2 Unterrichtsstunden gemeinsam mit einer Lehrkraft in den Garten von Frau Benke, der auch zu Lehrzwecken genutzt wird und fußläufig in 10 Minuten zu erreichen ist. In der ersten Einheit erfahren die Kinder alles über das Leben des Kompostwurms. In der zweiten Einheit werden die Wurmkisten zusammengebaut und eingerichtet. In der dritten Einheit werden die Wurmkisten und der Umgang damit von den Paten und Frau Benke in den Klassen eingeführt. Alle Klassen sind für die Fütterung zuständig und bringen am Ende der Pause ihre geeigneten Bioabfälle in die entsprechende Klasse, die gerade für die Wurmkiste verantwortlich ist und in deren Klassenraum sie steht. Auch die Obst- und Gemüsereste aus der Schulküche können miteingeplant werden.

Die Einführung der Wurmkisten soll nicht nur praktische Erfahrungen bieten, sondern auch das Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit schärfen, was eine wunderbare Fortsetzung unserer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit darstellt. Indem die Kinder aktiv am Prozess der Kompostierung teilnehmen, lernen sie wie sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren und einen positiven Beitrag zur Gesundheit unseres Planeten leisten können. Es ist also eine faszinierende Gelegenheit, mehr über die Bedeutung von Kompostierung und die Rolle der Würmer im Ökosystem zu erfahren. Diese interaktive und praxisnahe Erfahrung ermöglicht es den Kindern, den Kreislauf der Natur hautnah zu erleben und zu verstehen. Gerade die Wurmkisten mit Sichtfenster, ermöglichen echte Einblicke und steigern das Interesse und die Neugier der Kinder. Außerdem steigert die Pflege der Würmer die Kooperationsfähigkeit und das Verantwortungsgefühl der Schüler*innen, da diese jeden Tag aufs Neue überlegen, ob ihr Biomüll geeignet ist für die Würmer, dazu Absprachen einhalten müssen und Verantwortung für Lebewesen übernehmen. Auch Schüler*innen mit geringen Deutschkenntnissen können verknüpft mit ihrem Handeln beim Füttern, Humus ernten/verteilen… aktiv ihren Wortschatz erweitern. Umliegenden Kindergärten kann das Wurmprojekt besonders durch die Kompostwurmpaten nähergebracht werden, sei es durch Besuche der Kindergartenkinder in der Schule oder durch Besuche der Schüler*innen in den Kitas.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind von Beginn an beteiligt: das bedeutet, sie helfen beim Aufbau und Befüllen der Wurmkisten und lernen welche Umgebung Würmer benötigen. Die Kinder sind tagtäglich verantwortlich für das Wohlergehen dieser Lebewesen, in dem immer wieder überlegt wird, ob der vorhandene Biomüll die richtige Nahrung für die Würmer ist, ob die Menge ausreicht, ob genügend Feuchtigkeit oder Zellulose vorhanden ist. Sie müssen innerhalb der Klassen Absprachen treffen: Welche Klasse ist in welchem Zeitraum für die Pflege der Würmer zuständig? Wer erntet den Wurmtee und den Humus und was geschieht damit? Wie kann eine Projektvorstellung auf dem jährlich stattfinden Herbstmarkt oder beim Besuch der Kindergartenkinder aussehen? Die Grundschüler geben somit ihr gelerntes Wissen an Kindergartenkinder weiter. Durch das Engagement in der Schule kann es ebenfalls dazu kommen, dass auch im Elternhaus über Kompostierungsmöglichkeiten gesprochen wird. Hierbei können die Kinder zu Naturlehrern für die Eltern werden.

Rückblick: