GS Altstadt
Die Grundschule Altstadt nimmt am Projekt "Lies mit" teil. Im Rahmen dieses Projekts findet fünfmal in der Woche für alle Schülerinnen und Schüler der Schule eine Leseförderung statt. Die Förderzeit von 20 Minuten ist fest im Stundenplan in der ersten Unterrichtsstunde integriert. Während der Lesezeit arbeiten die Kinder zunächst mit verschiedenen Lautleseverfahren. Diese fördern nachweislich die Leseflüssigkeit, das Leseverstehen und die Lesemotivation. Die Fortschritte im Lesen werden etwa alle zwei Monate über einen Online-Lesetest erfasst. Im Anschluss an die Lautleseverfahren, werden Vielleseverfahren und Lesestrategien trainiert. Den Erstklässlern sowie den neu zugewanderten Kindern, die noch nicht alphabetisiert sind, wird in der Lesezeit vorgelesen. Dabei sollen Geschichten gelesen werden, bei denen sich durch vielfältige Aktionen zu den Bilderbüchern einbringen können, wie z.B. das Mitsprechen einzelner Passagen, das Antizipieren der Geschichte, das Nachspielen mit Stabpuppen und Vieles mehr. Die Grundschule Altstadt ist eine Grundschule des gemeinsamen Lernens mit einer multikulturellen Schülerschaft. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund liegt bei 90%. Die Deutschkenntnisse der Kinder sind sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass viele Kinder aus bildungsfernen und von Armut betroffenen Elternhäusern kommen und so die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen, besonders im Bereich des Lesens, erschwert sind. Um alle Kindern dabei zu unterstützen, dass sie mit Abschluss der Grundschule ausreichend lesen können und ihnen so eine erfolgreiche schulische Weiterarbeit und längerfristig gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglicht, führen wir die tägliche Lesezeit durch. Um auch die Erstklässler, die das Prinzip des Lesens noch nicht kennen und die noch nicht alphabetisierten Kinder zu fördern, bieten wir diesen Kindern in der Lesezeit das Vorlesen als Lesefördermethode an. Nach Hurrelmann 2005, 9 ist Vorlesen ein Indikator für die Ungleichheit des schichtspezifischen und kulturellen Startkapitals. Das Vorlesen dient ebenfalls der Etablierung einer Lesekultur, die bei einem Drittel der Eltern nicht oder kaum existiert. Für eine differenzierte und vielfältige Umsetzung des Lesens benötigt die Schule eine Vielzahl an Vorlese- und Bilderbücher, die die Kinder interessieren und zum Mitmachen und Antizipieren motivieren.
- Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Leseleistungen verbessern: Die Leseflüssigkeit, das Leseverstehen und die Lesemotivation sollen durch das tägliche Lesetraining gesteigert werden. - Die Schülerinnen und Schüler sollen Lesen als Lernmethode fächerübergreifend und in der zukünftigen Schullaufbahn nutzen können automatisierter Ablauf. - Die Lesemotivation der Kinder soll durch anregende Lesetexte und Lektüren gesteigert werden. - Auch Kinder, die noch nicht lesen können, sollen zum Lesen motiviert werden. Ihre Fantasie soll durch das Vorlesen angeregt werden. Langfristig soll die Leseleistung der Kinder verbessert werden und sie sollen das Lesen als eine Bereicherung für ihr Leben erfahren.
Im Schulalltag wird immer wieder deutlich, dass den Kindern unserer Schule der Zugang zu Büchern vom Elternhaus her fehlt, sie jedoch durchaus großes Interesse an Literatur zeigen. Mit Büchern, die für sie ansprechend sind, beschäftigen sie sich gerne besonders während Phasen der Freiarbeit und am Nachmittag. Die Bücher stehen zusätzlich zur täglichen Lesezeit allen Kindern während des gesamten Schultages zur Verfügung stehen.