Müll - weniger ist mehr

Ansprechpartner:

Frau Herrmann

Institution:

St.Michael Kindergarten

  • Hohe Fahrt 30
    59457 Werl

Beschreibung und Ziele:

Wir, der Kindergarten St. Michael, sind seit September 2023 die erste anerkannte Kneipp Kita im Kreis Soest Werl. Die 5 Säulen von Sebastian Kneipp Wasser, Kräuter, Ernährung, Bewegung und Lebensordnung lassen wir täglich in unseren Tagesablauf einfließen. Mit den Kindern haben wir gemeinsam ein Kräuter- und Gemüsebeet angelegt. Wir ernten diese, verzehren sie gemeinsam und achten besonders auf die Ernährung. Uns ist es wichtig, Müll frei zu leben, daher möchten wir die Kinder für den richtigen Umgang mit Müll sensibilisieren. So können sie durch frühzeitige Bildung über Umweltschutz und Recycling zu einem nachhaltigen Verhalten ermutigt werden. Auffällig ist es in unserer Einrichtung, dass Kinder beim Frühstück oft eingepackte Lebensmittel mitbringen Babybel, Quetschie, Joghurts usw.. Viele Kinder haben keine Vorstellung wie Müll verarbeitet wird wie z.B. dass sich Plastik im Gegensatz zu Naturprodukten nicht von selbst zersetzt und daher schädlich für die Umwelt ist. Unsere Kinder sind die Zukunft. Durch spielerisches Lernen, können sie zu umweltbewussten Erwachsenen heranwachsen. Die frühe Sensibilisierung bereits im Kindesalter, für eine nachhaltige, ökologische Lebensweise entsteht durch begreifendes Lernen. In den Medien wird immer mehr über die Zerstörung der Natur und den Klimawandel berichtet. Dies kann Angst bei den Kindern, aber auch den Erwachsenen verbreiten. Die praktische und praxisorientierte Herangehensweise zu diesem Thema bietet auch den Kleinsten die Möglichkeit, sich dem mit Freude zu nähern. Besonders wichtig ist der Blick auf die kleinen Dinge, die jedes Kind tun kann, um die Umwelt zu schützen.

Das Prinzip von Recyceln wird mit den Kindern erarbeitet durch z.B. Bilderbücher. So wird das Sachwissen gefördert. Auch bei kreativen Angeboten basteln wir aus und mit wertfreien Materialien. Die Kinder sollen Gefühle entwickeln für die Trennung von Müll. Es ist bereits im Kindesalter wichtig, die einzelnen Farben der Mülltonnen kennenzulernen und dementsprechend den Müll zu sortieren Welches Produkt gehört in welche Tonne?. Des Weiteren erfahren die Kinder, dass weggeworfene Materialien recycelbar sind und unterschiedliche Müllsorten wieder verwertet werden aus Altpapier wird neues Papier. Wir legen einen "Komposthaufen" an und die Kinder können beobachten wie Bioabfall zersetzt wird und daraus Erde entsteht. Die Kinder lernen verschiedene Glasfarben kennen und das Flaschen recycelbar sind. In unserer Einrichtung werden keine Flaschen benötigt, da wir ein Soda Stream Gerät benutzen und jeden Tag frisches Wasser anbieten. Gemeinsam spazieren gehen, um Müll zu sammeln und somit etwas für die Umwelt tun. Wir erfahren, dass Müll erst gar nicht entsteht z.B. das selber anbauen und ernten von Gemüse, Obst und Kräuter. Frühstück ohne Müll zubereiten einmal die Woche gesundes Frühstück. Allgemein mehr auf ein müllfreies Frühstück zu achten, Brotdosen verwenden. Zusammen einen müllarmen Einkauf starten Baumwollbeutel statt Plastiktüte, keine Produkte in Plastik/Folie eingepackt kaufen. Die Kinder sollen eine Wertschätzung erfahren für ihre zu klein gewordene Kleidung oder für ihr Spielzeug durch verkaufen Trödelmarkt oder verschenken - Weitergeben, Recyceln. Es wird ein Bewusstsein entwickelt für einen nachhaltigen Umgang mit den Materialien. Um den Wald zu erhalten, ist es wichtig, dass die Kinder lernen, dass kein Müll im Wald entsorgt wird. Defekte Geräte sollen nicht sofort entsorgt werden, sondern erst versuchen sie zu reparieren - je nach Gerät Kinder mit ein beziehen z.B.Besuch eines Reparaturcafes. Die Kinder erfahren, dass Abfall, der nicht wiederverwertet werden kann, durch Verbrennung in Energie umgewandelt wird. Wie verläuft die Beseitigung? Restmüll, der weder recycelt noch auf sonstige Art und Weise verwertet werden kann, wird auf der Mülldeponie gelagert. Wir möchten mit den Kindern noch umweltbewusster Leben, daher benötigen wir noch mehr Unterstützung und hoffen auf dieses Projekt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden in allen Prozessen, die in der Zielsetzung bereits zusammengefasst wurden mit einbezogen. Durch unterschiedliche Materialien ,Angeboten und Experimenten, sowie Besuche in einem Unverpacktladen und im Abfallwirtschaftszentrum werden die Kinder spielerisch herangeführt.

Rückblick:

Mit großer Begeisterung haben unsere angehenden Schulkinder an dem Projekt "Müll- weniger ist mehr" teilgenommen. Für dieses Umweltprojekt ist einmal in der Woche eine Fachkraft für Umweltprojekte zu uns in die Einrichtung gekommen. Ebenso wurde mit der ESG zusammengearbeitet. Ziel ist es gemeinsam mit den Kindern nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen um früh zu lernen Verantwortung für ihr Tun und Handeln zu übernehmen.
Nach dem Motto Umweltschutz fängt jetzt, hier und vor allem bei mir selbst an haben wir verschiedene Angebote durchgeführt, so z.B.:
- Rollenspiel: In Neuland wird jeden Tag neues Spielzeug gekauft und das alte weggeworfen- ist das okay?
- sortierten wir ausgeschnittene Dinge in die entsprechenden Mülltonnen
- Sammelten wir eine Woche den Müll im Kindergarten und sortierten ihn in die entsprechenden Behälter
- Anhand von Bildern schauten wir uns an wie es in der Welt zum Thema Müll aussieht. Die verschmutzten Meere und Stände, die verschmutzte Luft, die dreckigen Flüsse und vieles mehr
- wir bastelten aus gesammelten Milchkartons Autos und Vogelhäuser
- wir sind mit Greifzangen und Müllsäcken in unsere Nachbarschaft und sammelten den Müll. Anschließend legten wir für jedes gefundene Teil einen Duplostein auf den anderen und schauten, wie viele Türme wir bauen konnten
-Wie lange braucht Müll um zu verrotten? wir vergruben in unserem Garten verschiedene Dinge, wie z.B. Chips, einen Schokonikolaus, ein Ei, Styropor, Strohhalm…. Die Kinder gaben Prognosen ab, was mit diesen Dingen passieren wird. Gemeinsam verbuddelten wir diese und werden sie in den nächsten Wochen gießen um in drei Monaten zu schauen, was damit passiert ist.
- wir besuchten das Abfallwirtschaftszentrum und ließen uns dort alles zeigen. Glascontainer, Altkleider, Elektroschrott, Sperrmüll, Biomüll, Gartenabfälle und die gewonnene Erde.
-Bilderbuch Frieda im Unverpacktladen, anschließend sind wir zu einem Unverpacktladen gefahren, um für einen Kuchen die Dinge unverpackt zu kaufen. Natürlich wurde dieser Kuchen auch mit den Kindern gebacken und gegessen. Voller Stolz konnten die Kinder sagen, dass nur Bananenschalen als Müll angefallen sind.
In den Gruppen wurde das Thema Müll vertieft mit verschiedenen Bilderbüchern, Geschichten, Basteleien, Liedern und Bewegungsstunden.

Die Kinder sind stolz darauf jetzt kleine Müllexperten zu sein und Ihr Wissen mit in die Familie zu tragen. Wir werden das Thema mit den Kindern weiter vertiefen, um noch weniger Müll zu produzieren nach dem Motto: Müll - weniger ist mehr