Kindertagesstätte St. Joseph
In der katholischen Kindertagesstätte St. Joseph in Sythen Stadt Haltern am See werden derzeit 76 Kinder in vier Gruppen im Alter zwischen 1-6 Jahren betreut. Eingebettet in einem dörflichen Umfeld, wollen wir den Kleinsten ermöglichen, in ihrer ersten Bildungseinrichtung, dem Kindergarten, vielfältige Erfahrungen im Lebensraum "Natur" machen zu können und dort einerseits in Bewegung und Aktion zu sein und andererseits dort auch Ruhe und Rückzugsorte zu finden. In unserem naturnahen Außengelände, mit jüngerem und altem Baumbestand, insektenfreundlicher Bepflanzung, Blumen- und Hochbeeten einerseits und vielseitigen Spielgeräten zum Klettern, Hangeln, Balancieren, verschiedenen Fortbewegungsmitteln Lauf- und Dreiräder, Rollern etc. andererseits, haben die Kinder Gelegenheit in diesem Areal sowohl im Bildungsbereich "Ökologische Bildung" als auch im Bildungsbereich "Körper, Gesundheit, Bewegung", körperlich aktiv zu sein, sich auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Dort wo Aktivität und Miteinander herrscht, benötigen Kinder, besonders jüngere Kinder im Elementarbereich, jedoch auch Ruhephasen und Entspannungsmomente. Sie brauchen Orte, an welche sie sich gern zurückziehen und erholen können. Diesem Bedürfnis sollte eine Tageseinrichtung für Kinder unbedingt Rechnung tragen und dies sowohl zeitlich als auch örtlich im Kindergartenalltag berücksichtigen und einplanen. Daher würden wir den Kindern gern auch in unserem Außenbereich die Möglichkeit geben, den Naturraum bei Bedarf zu "verkleinern", indem wir ihnen Rückzugsmöglichkeiten, die individuell genutzt werden können, zur Verfügung stellen. "Lauschige Plätzchen", wie beispielsweise eine urige Gartenhütte für Kinder und kleinere, mobile Zelte/Tipis, in welchen ruhiges Spielen, Rollenspiele in kleineren Gruppen, Tagträumen und Ausruhen möglich sind.
Den Wechsel von Aktivität und Entspannung dürfen und müssen die Kinder lernen. Dieses trainiert die Selbstregulation des Kindes und gibt ihm die Möglichkeit, den Tag im Kindergarten, der für die Jüngsten auch so manche Herausforderung mit sich bringen kann, mit Spaß und Freude zu bewältigen, um erneut aufnahmebereit zu sein und wieder lernen zu können. Des Weiteren erschließen sich Kinder Orte durch leibliche Orientierung. Zu erlernen, sich in den unterschiedlichsten "Räumen" auszukennen bedeutet, leibliches Wissen zu erwerben. Diese Erfahrungen zu sammeln, vollzieht sich schrittweise . Zunächst an den den Kindern bekannten, naheliegenden Orten. Kinder benötigen geheimnisvolle, versteckte Orte, an denen sie sich auch mal unbeobachtet fühlen können, um Grenzen auszutesten und Regeln des sozialen Miteinanders zu erproben. Die Suche nach derartigen "Räumen" entsteht aus dem Bedürfnis der Kinder, sich zurückzuziehen einerseits und ihre Spielbereiche zu erweitern andererseits.
In der Vergangenheit haben die Kinder der Kindertageseinrichtung St. Joseph bereits angefangen, kleine Orte für Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, indem sie in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Personal, Weiden für ein Tipi und einen Tunnel gepflanzt und sich selbstständig "Gebüsch-Höhlen" in den bestehenden Hecken geschaffen haben. Die Kinder sollen im Rahmen der "Mobilen-Werk-Gruppe" am Aufbau des Kinderspielehauses beteiligt sein. Ihnen soll es weiterhin obliegen, das kleine Haus nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu gestalten und auszustatten.