Pfefferackerschule
Vor einigen Jahren wurde an unserer Schule ein Schulgarten angelegt. Nach einiger Zeit lag dieser leider brach, nun bereits einige Jahre lang. Auf Grund eines Elternengagements zu Beginn dieses Schuljahres haben wir an der Schule in allen Gremien beschlossen, dieses Projekt noch einmal aufzunehmen. In einer verbesserten Organisationsform Verteilung der Arbeit auf möglichst viele Schultern wird das Projekt nachhaltig gestaltet werden können. Auch der Nutzen für den Unterricht wird erweitert und mit Unterrichtsinhalten vernetzt. So können die Kinder nicht nur das Wachsen der Pflanzen beobachten und dokumentieren Führen eines Gartentagebuchs, sondern die gewachsenen Produkte für die Herstellung von Speisen, Ölen, Seifen, Salben, Tees, Badesalz, Bonbons u.v.m. einsetzen. Auch im Mathematikunterricht wird der Garten Anwendung finden, z.B. bei der Erstellung von Karten und beim Thema "Maßstab: Vergrößern - Verkleinern". Für den Übergang von der KiTa in die Grundschule sehen wir folgenden Aspekt wichtig: In vielen KiTas sind die Kinder spielerisch in der Natur unterwegs, erleben und lernen sehr praxisorientiert. Auch wird besonders Gemüse gepflanzt, beobachtet und später verzehrt. Diese Erfahrungen können in der Schule häufig nicht praktisch fortgesetzt werden. Mit unserem Garten entsteht die Möglichkeit dazu. Darüber hinaus planen wir etwas langfristiger die Einrichtung eines Sachunterrichtraumes, der Möglichkeiten zum Experimentieren bietet. Auch darin besteht unter Betrachtung der weitreichenden Ausstattung vieler KiTas für die Grundschule großer Handlungsbedarf. Die Materialien zur Verarbeitung der Pflanzen wären ein Anfang, das entsprechende Instrumentarium langsam aber nachhaltig aufzubauen.
- Aufbau eines nachhaltigen Projektes. - Kinder lernen in der Natur und über die Natur! - Kinder erlangen Kenntnisse über Pflanzen säen, pflegen, ernten, verwerten. - Forderung der Übernahme von Verantwortung durch die Kinder. - Erweiterung der Kooperation bzw. Vernetzung zwischen Schüler/-innen, Eltern und Lehrer/-innen. - Bewusstes und praktisches Arbeiten zum Thema Gesundheit Salben, Tee,…. - Bewusstes und praktisches Arbeiten zum Thema gesunde Ernährung Kürbissuppe, Kräuter…. - Beginn des Aufbaus eines Sachunterrichtsraumes mit besonderen Möglichkeiten des Experimentierens.
Alle Kinder der Schule sind in das Projekt eingebunden durch einen festen Pflegeplan. Jede Klasse übernimmt für 3 Wochen am Stück die Pflege des Gartens "Unkraut" zupfen, gießen, harken. In den Ferien übernehmen einzelne Eltern wochenweise die Verantwortung. Die Durchführung von Klassenprojekten erfolgt nach Thema und Lehrplan, von der Menge des Gartens kann aber jede Klasse ein Projekt im Jahr w. o. beschrieben durchführen.
Vom Urwald zum Kräuterparadies
Natürlich ist es schön, wenn man Pflanzen wachsen und gedeihen sieht, aber noch viel mehr Spaß macht es natürlich, wenn man mit den Pflanzen auch etwas machen kann. Dazu wurde eine Liste möglicher Projekte erstellt, die angefangen mit Tees, Seifen, Kerzen, Cremes über Chutneys, Kräuterbutter, Bonbons bis hin zu Baste-und Malaktionen und der Erstellung der Internetpräsenz des Gartens auf der schuleigenen Homepage als Winter-Ag reichte. Das die Kinder dabei ganz nebenbei auch viel über die Pflanzen lernen würden, ist ganz klar.
Am 22. Februar wurde durch eine Elternaktion die Basis für den neuen Garten gelegt. Das Roden des Feldes konnten die Kinder keinesfalls stemmen und auch die Eltern haben glücklicherweise Unterstützung durch "schweres Gerät" bekommen. Nun war der Anfang geschafft und es brauchte passendes Wetter, um die Beete anlegen zu können.
Die Zeit überbrückten einige Klassen, indem sie Pflanzen vorzogen. So entstanden Kürbiszöglinge, Thymian und Kapuzinerkresse.
Ende April war es dann soweit. Der lange und sehr frostig Winter hat die Zeit lang werden lassen und die Kinder waren ungeduldig.
Alle benötigten Dinge wurden -so fern dies möglich war- bei ortsansässigen Geschäften gekauft.
Die Beete wurden von jeweils einer Klasse, in kleinen Gruppen aufgeteilt, angelegt.
Auch die Schilder sind Handarbeit von den Schülern gefertigt worden und so entstanden Felder mit Schafgarbe, Lavendel, Johanniskraut, Ringelblumen und Thymian, sowie eine kleine "Küchenkräuterecke" mit Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Oregano, Melisse u.a.
Ein Jahresplan wurde erstellt, so das jede Klasse im Jahresverlauf ihre Zeit im Garten verbringen kann, um dort Unkraut zu zupfen, zu graben, zu gießen und die Zeit zu genießen.
Die Projekte kann jede Klasse davon unabhängig stets dann durchführen, wenn im Garten die benötigten Zutaten reif sind. Dann wird geerntet und gearbeitet, was das Zeug hält. So ist z.B. schon ein leckeres Kräuteröl entstanden, auch Vorbreitungen für Seifen sind schon getroffen.
Wenn eine Klasse mag, kann sie auch ein Klassenfest mit dem Garten feiern und in dem Rahmen ein gewünschtes Projekt durchführen.
So hat nun bereits das erste Klassenfest stattgefunden, bei dem die Kinder und Eltern gemeinsam mit Kräutern kochten, ein eindrucksvolles Buffet erstellten und dann natürlich auch gemeinsam verspeisten."