Sprachförderung durch Bewegung

Ansprechpartner:

Frau Tiebing

Institution:

AWO Münsterland Recklinghausen/ AWO Kita Heinz Trox Strasse

  • Heinz Trox Strasse 22
    46419 Isselburg

Beschreibung und Ziele:

Seid Corona können wir immer mehr beobachten, dass Kinder auch schon im Kleinkindalter immer mehr daran gewöhnt sind, durch Digitale Medien beschäftigt zu sein und zu werden. Immer mehr Kinder fangen erst sehr viel später und oft auch mit Förderungsbedarf an zu Sprechen. Zusammenhänge werden den Kindren immer weniger erklärt und vor allen dingen haben kinder immer weniger Räume und möglichkeiten Bewegungs- und Sinneserfahrungen zu machen. Wir möchten die Möglichkeiten der Kinder ausbauen und ihnen vielfältige Angebote bieten. Durch einen Gruppenerweiterung steht uns zur Zeit nur ein Container zum Turnen zur Verfügung. Um diesen vollumfänglich und effektiv mit den Kindern nutzen zu können, benötigen wir Turnmaterialien die sehr flexibel einsetzbar sind und sich bei Bedarf auch Platzsparend aufbewahren lassen. Die Materialien sollen mit den Kindern entdeckt und erarbeitet werden. Sie benötigen nicht die Aktionen der Erzieher sondern geben den Kindern den Spielraum selbst auszubrobieren und Erfahrungen zu machen. Durch diese Erfahrungen und Verknüpfungen im Gehirn ist es ein grosser Schritt um die Sprachbildung und -festigung vorran zu treiben. Auch nicht deutschsprachige Kinder finden den Zugang über die Bewegungg und das Tun sehr viel schneller als bei monotonen Aktivitäten. Eine Erzieherin ist immer Begleiterin um dei Kinder bei der Planung und Umsetzung sprachlich zu begleiten und um Bewegungsanlässe zu schaffen. Jeden Tag stehen die Materialien allen 65 Kindern der Einrichtung zur Verfügung. Das Material ist so konzipiert, dass selbst die kleinsten nach ihrem Können dieses ausprobieren und nutzen können.

Sprache baut auf handeln auf. Zuerst kommt das körperlich sinnliche Erkunden eines Objektes dann erst erfolgt die sprachliche Begleitung. Kinder erlernen das Sprechen und die Sprache über das miteinander Tun. Sprache wird nicht der Sprache wegen erlernt, sondern aus einer kommunikativen Absicht. Wir möchten den Kindern mit den Materialien eine vorbereitete Umgebung bieten, die das ausprobieren und kommunizieren unterstützt. Im gemeinsamen Tun stellen die Kinder über Sprache Beziehungen her und unterstützen sich gegenseitig bei der Planung und Durchführung. Insbesonders bei Kindern mit Migrationshintergrund spielt es ein wichtige Rolle, das sie sich zunächst in einem Medium ausdrücken können, in dem sie sich sicher fühlen. Über Bewegung fällt es ihnen oft leichter, mit Anderen zu kommunizieren, sich mitzuteilen. Sie beherrschen die nonverbalen Anteile der Sprache oft sehr gut und können über Gestik und Mimik, über Gebärden und über ihren Körper verständlich machen.So üben sie den Kontakt zu anderen, fühlen sich anerkannt und wahrgenommen. Die Teilnahme am verbalen Austausch der anderen Kinder trägt zu ihrem Sprachverständnis bei und gibt ihnen Gelegenheit, sich schrittweise auch in der verbalen Sprache zurecht zu finden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind die Hauptakteure in diesem Projekt. Wir stellen die Räumlichkeiten und die vorbereitete Umgebung. Mit unseren Kindern erarbeiten wir die Materialien und lassen das Kindergremium über die Anschaffungen entscheiden. es gibt verschiedenste Wackelsteine , Brücken, Stege, Leitern.... Wir informieren die Kinder welche Möglichkeiten es gibt und lassen die Kinder überlegen welche Ideen sie damit haben. Aus diesen Ideen heraus stellen wir die Bestellung zusammen.

Rückblick:

Nachdem wir die Zusage von Gelsenwasser erhielten, erarbeiten wir gemeinsam mit den Kindern die Materialien in einem Kindergremium.
Die Kinder äußerten ihre Wünsche und eine Erzieherin notierte sich diese. Hier kamen schon die ersten Ideen, wie sie zum Beispiel das Wackelbrett und die Leiter benutzen könnten.
Nachdem Kindergremium bestellten zwei Erzieherinnen, unter Berücksichtigung der angegebenen Wünsche, das Material. Da das Material aufeinander aufbaut, haben wir als pädagogisches Fachpersonal darauf geachtet, dass genug Bodenmaterial aber auch Leitern, Wackel- und Balancierbretter angeschafft werden, damit es im Alltag genug Kombinationsmöglichkeiten gibt.
Nach etwas Lieferzeit kamen die ersten Pakete an und wurden mit Freude von den Kindern in Empfang genommen und ausgepackt. Mit dem Auspacken des Bodenmaterials ging es sofort in die Experimentierphase. Die Kinder legten sich Balancierwege und bauten sich Hürden, um als Pferde oder Hunde diese zu überspringen. Immer wieder wurden diese in Höhe und Breite verändert und auf das jeweilige "Pferd" angepasst.
Mit der Zeit kamen immer mehr Materialien dazu und einige Kinder nutzen bereits die Leitern und gehen über erhöhte Hindernisse.
Nun steht das Material den Kindern bereits einige Wochen zur Verfügung und wir können beobachten, dass die Kinder dieses mit Freude benutzen. Es wird weiterhin zum Rollenspiel verwendet. Während am Anfang jedes Material für sich stand, werden bei den Kindern immer mehr Kombinationsmöglichkeiten herausgefunden, Ideen werden ausgetauscht und umgesetzt. Es entstehen unter den Kindern Diskussionen und es wird immer eine Lösung gefunden.
Das Material steht den Kindern täglich zur Verfügung und es ist schön zu sehen, wie mit Hilfe des Hengestenbergmaterials die Kinder miteinander in Kontakt treten, Ideen umsetzen und Lösungen für Probleme finden. Wir danken Gelsenwasser, dass wir dieses Projekt umsetzen und unser Angebot für die Kinder erweitern konnten.