Forschen & Experimentieren für die Zukunft

Ansprechpartner:

Frau Dieckmann

Institution:

DRK Kita Im Rott

  • Werdener Straße 8
    59348 Lüdinghausen

Beschreibung und Ziele:

Wir, die Kinder, Eltern und Erzieher der DRK-Kindertageseinrichtung "Im Rott" möchten uns kurz vorstellen. Seit 1996 ist unsere Kita hier in Lüdinghausen, auf der Werdener Straße beheimatet. Vielen Kindern durften wir im Laufe dieser Zeit begleiten. Mit den Jahren haben wir unsere Pädagogik in Anlehnung an das Bildungsgesetzt des Landes Nordrhein-Westfalen und den DRK-Grundsätzen, den Bedürfnissen unserer Kinder angepasst und erweitert. Damit möchten wir sicherstellen, unseren Kindern ein gutes Fundament für den Start in ihr weiteres Leben mitzugeben. Im April 2023 haben wir unser Konzept nach dem EEC-Ansatz Early-Excellence umgestellt, um den intrinsischen Bildungsprozessen unserer Kinder gerecht werden zu können. So soll jedes Kind einen wesentlichen Teil an seiner eigenen Entwicklungsbiografie haben. Individuell-intrinsisch-intensiv- kompetent- entdeckend und forschend. Mit dem Einrichten unseres Forscherraumes legten wir direkt bei der Umgestaltung unserer Räumlichkeiten einen wesentlichen Grundstein für forschendes Lernen und Experimentieren bei unseren Kindern. Wir gestalteten einen großen Waschraum so um, dass er ein Ort für die Kinder war, in dem Material, Möglichkeit und Vielfalt vorhanden war um sich forschend zu bilden. Unsere Kinder haben die Möglichkeit sich aktiv mit naturwissenschaftlich-technischen Vorgängen ihrer Umwelt auseinander zu setzen und diese aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Sie lernen spielerisch die Beschaffenheit verschiedener Materialien kennen, begreifen spannende Vorgänge und Zusammenhänge und entdecken mit all ihren Sinnen. Neben dem Experimentieren mit verschiedenen Materialien, bieten wir den Kindern die Möglichkeit, Naturwissenschaft hautnah zu entdecken und sich auszuprobieren. Besonders durch das freie Forschen und Experimentieren werden die Kinder neugierig auf chemische, physikalische und biologische Phänomene und erschließen sich auf spielerische Weise erstes Wissen über die Natur. Schon die ganz Kleinen unserer Einrichtung sind im Forscherraum aktiv und entdecken einfache, aber wesentlichen, alltägliche Begebenheiten. Zum Beispiel haben wir kaltes Wasser in einem Becken welches blau eingefärbt wird und ein weiteres Becken mit warmen Wasser in Rot. Mit einer Pipette, einem Messbecher oder einer Schöpfkelle lässt sich das Wasser transportieren. Was geschieht mit dem Warmen Wasser, wenn kaltes zugeführt wird? Wir richteten in unserem Forscherraum Themenecken ein und stellen Aktions-Tablets zur Verfügung, die sich beispielsweise mathematischen Erkenntnissen und der Optik, dem Magnetismus und dem Erforschen rund um Wasser oder Energie widmen. Zudem finden die Kinder in diesem Bildungsbereich auch Alltagsmaterialien, die zum Experimentieren anregen und an denen sie hervorragend physikalische und chemische Vorgänge beobachten können. Neben dem Themenbereich Mathematik, der sich vorwiegend auf Wiegen, Messen und Abzählen fokussiert, konzentriert sich ein weiterer Themenbereich des Forscherraumes auf die individuelle Entwicklung der Kinder. Wir achten passgenau darauf, wie weit ein Kind intensive Begleitung benötigt oder aber bestimmte Vorgänge selbständig bearbeitet. Zu unterschiedlichen Themen können die Kinder selbst und auch in Kleingruppen Experimente durchführen und werden somit zu Forschern und Wissenschaftlern. Ihre Konzentrationsfähigkeit wird gefördert und sie lernen, genau zu beobachten, zu beschreiben und zu wiederholen. Soziale Strukturen, wie Absprachen treffen, abwarten, einem anderen Kind dem Vorrang lassen werden fast nebenbei erlernt. Zudem werden Grundlagen geschaffen, die wesentlich sind, gerade in der Heutigen Zeit, um innovativ agieren zu können. Sie ziehen Schlussfolgerungen, stellen Vermutungen an und diskutieren miteinander. In den aufeinander aufgebauten Einheiten des Projektes gehen sie gemeinsam spannenden, skurrilen und alltäglichen Phänomenen und Forschungsfragen auf den Grund, die entweder offensichtlich oder erst auf dem zweiten Blick etwas mit Naturwissenschaft zu tun haben. Die Kinder werden in ihrem Tun kompetent von uns Erziehern begleitet.

In der frühkindlichen Pädagogik hört man viel von Sprache, Wahrnehmung und Motorik. Kaum hören wir vom "Forschen und Experimentieren" in Kindertageseinrichtungen. Forschen, und damit die Ziele als auch die Bedeutung des Forschens für unsere Kinder -und somit für unsere Zukunft in Deutschland- sind noch nicht Alltäglich und dennoch so wichtig für die Entwicklung unserer Kinder. Unsere Experimente werden mit dem Ziel durchgeführt, Zusammenhänge und naturwissenschaftliche Gesetze zu erkennen bzw. theoretische Überlegungen und Voraussagen unter ausgewählten, kontrollierten, wiederholbaren und veränderbaren Bedingungen zu überprüfen. Wir möchten kurz Zusammenfassen, warum wir diesen Bereich als so wesentlich für die kindliche Entwicklung einordnen. 1. Forschen und Experimentieren entspricht dem kindlichen Wesen. Es muss keine künstliche Spielatmosphäre erstellt werden. Forschen bedeutet neugierig zu ergründen, sich handlungsfähig erleben, dabei zu bilden und sich in der Welt zu orientieren. Experimentieren muss man Kindern nicht beibringen, wie beispielsweise ein neues Spiel im Stuhlkreis. Kinder zeigen von Natur ihre Neugierde. Eine Bedingung dafür ist, dass Raum, Zeit und Material zur Verfügung stehen. 2. Beim Forschen erschließt sich das Kind die Welt. Grade Sinneseindrücke und Sinneserfahrungen sind die Katalysatoren für aufbauendes lernen. Wir erleben unsere Kinder im Forscherraum sehr sensibel, manchmal ehrfürchtig, begeistert und oft zweckfrei. Grade bei dem zweckfreien experimentieren lassen sie für unsere Kinder viele unterschiedliche Erfahrungen machen. So kommen sie zu einer Vorstellungen über Bedeutungen und stellen Fragen. Im Modus der Muße wächst die Wahrscheinlichkeit, auf Neues und Ungewöhnliches aufmerksam zu werden. 3. Wir ermutigen unsere Kinder zum Ausprobieren! Erlebnisse mit Wasser, Gewichten, Masse und Maße führen zu emotionalen Begegnungen, zur Motivation und zum "weitermachen". Wir sorgen dafür, dass unsere Kinder Gelegenheiten und Möglichkeiten bekommen zu explorieren, und ihnen wird ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt, um Beobachtungen anzustellen. Unmittelbarkeit der Begegnungen bedeutet maximale Authentizität und ist dadurch bildungswirksam. 4. Alle Kinder sind gefragt und jeder wird beteiligt. Jedes unserer Kinder bereichert den Forschungsraum mit seiner individuellen Perspektive und seinen eigenen Vorerfahrungen. Im Gespräch über unsere Experimente lernen sie voneinander und miteinander. 5. Beim Forschen unterstütz die Sprache. Im Forscherraum setzen sich unsere Kinder immer wieder mit Neuem auseinander. Wenn Sie etwas erstaunliches Beobachten, möchten sie sich mitteilen und über ihre Entdeckungen sprechen. Überraschendes begegnet Kindern bei ihren Erkundungen, regt ihre Fantasie an und wirft Fragen auf. Intensives Erleben drängt danach, Worte zu finden für unbekannte Dinge und Prozesse. 6. Forschen und Experimentieren macht empathisch. Bei der Arbeit mit den Kindern im Forscherraum , sind wir darauf angewiesen, respektvoll, wertschätzend und achtsam miteinander umzugehen. Die Entdeckungen unserer Kinder bergen das Potenzial für die Entwicklung von Empathie und Achtsamkeit. Wenn Wasser vom Waschbecken zu den Forschertischen getragen wird, lässt sich immer hören: "Vorsicht, da ist Helen mit dem Wasser!" oder "Geh bitte mal zur Seite ich möchte mit dem Hammer arbeiten!". So wird der ethische Aspekt angesprochen und kann sich weiterentwickeln. Wenn Kinder die Erfahrung machen, dass es auf das, was sie bewegt, ankommt, lernen sie auch, Verantwortung für ihr Tun zu übernehmen. 7. Forschen regt zum Denken an. Im Forscherraum achten wir darauf, dass wir unsere Kinder in offenen, maßgeblich vom Kind geleiteten Prozessen und Gesprächen darin unterstützen, sich selbst die Welt zu erschließen. Forschen bedeutet, mit den Kindern über alles ins Gespräch zu kommen, was sie interessant finden. 8. Forschen verbindet und stärkt das Selbstvertrauen. Beim Forschen können unsere Kinder ihre neuen mit ihren alten oder bisherigen Erfahrungen miteinander in einem Kontext setzten. Das zeigt sich u. a., wenn sie Vergleiche gebrauchen: "das fühlt sich an wie …", "das sieht so aus wie …". Ein Kind, das auf diese Weise vergleicht, befindet sich mitten im forscherischen Erschließen seiner Umwelt. Unsere Kinder erleben, sich etwas aus eigener Kraft zu erarbeiten . Das Explorieren trägt dazu bei Zutrauen in sich zu haben und dieses weiter auszubauen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Unsere Kinder sind in jedem Bildungsbereich unserer Kita unmittelbar an ihrem Bildungsprozess beteiligt. Besonders beim Forschen und Experimentieren haben unsere Kinder -mehr noch als in vielen anderen "vorgedachten" Bereichen - die Möglichkeit in jeder Form beteiligt zu werden. Unsere Kinder haben großen Forschergeist. Sie wollen sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: • Wie funktioniert …..? • Was passiert….? • Wie kann ich….? • Welche…..brauche ich ? • Was passiert wenn….? Wenn all diese Fragen, die die kindliche Entwicklung betreffen, durch eigenständiges Forschen beantwortet werden können ist ein eigenständiger Selbstbildungsprozess der nachhaltig wirkt in gang gesetzt. Unsere Kinder setzen sich gezielt mit einer Frage oder einem Problem auseinander. Wir forschen und entdecken ähnlich wie Wissenschaftler. Während unserer "wissenschaftlichen Forschung" versuchen wir, durch eine systematische und zielgerichtete Suche Antworten auf bestimmte Fragen oder Lösungen für Probleme zu finden. Dabei sind unsere Kinder entdeckend und forschend unterwegs. die Welt, ausgehend von rätselhaften Beobachtungen und eigenen Fragen. Das kindliche Entdecken und Forschen ähnelt dabei durchaus dem wissenschaftlichen Forschen eines Erwachsenen. Allerdings unterscheiden sich Kinder und Erwachsene darin, wie sehr ihnen dieser Prozess bewusst ist und wie systematisch sie dabei vorgehen.

Rückblick:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihr finanzielles Engagement im Frühjahr 2024 hat uns sehr gefreut. Wie Sie wissen, ist es ein zentrales Ziel unserer pädagogischen Arbeit, unseren Kindern in der Kita eine Vielfalt an Möglichkeiten für eine ganzheitliche Entwicklung, in den unterschiedlichsten Bildungsbereichen zukommen zu lassen. Mit Ihren 2.500 € haben wir schon viele Projekte mit den Kindern im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik MINT angestoßen sowie auf-, und ausgebaut. Denn unsere Kinder möchten den Dingen auf den Grund gehen, um ihre Welt zu verstehen und handlungsfähig in ihr zu werden. Dazu zählen Projekte wie:
• Mischen und Lösen nicht alle Dinge sind wasserlöslich. Stoffe wie Mehl und Sand verteilen sich beim Umrühren lediglich gleichmäßig im Wasser. Salz und Zuckerkörner dagegen werden vom Wasser angegriffen und einzelne Teilchen werden aus dem Kristallverband gelöst. Ob sich ein Stoff löst, hängt von der jeweiligen chemischen Zusammensetzung des Stoffes ab. Wie reagiert Öl und Wasser? Wie reagiert Öl und Wasser mit zusätzlich einem Spülmittel?
• Trennen von Stoffen Wenn wir sortieren, gehen wir häufig nach Farbe oder Form vor. Doch es gibt noch viel mehr Unterschiede: Härte, Klebrigkeit, Auflösbarkeit, Rauigkeit, Lautstärke, …. Nach und nach kamen unsere Kinder auf ganz unterschiedliche Möglichkeiten.
• Luft ist nicht "nichts" Kannst du die Luft sehen, fühlen, hören oder schmecken? Welche Kraft hat die Luft? Eine Kerze unter einem Glas gestellt, wird nicht lange brennen. Oder lässt sich ein Luftballon in einer Flasche aufblasen? Wo versteckt sich überall die Luft?
• Feuer und Licht Wir bauen aus Backpulver einen Feuerlöscher, wir lernen mit Kerzen und Licht sicher zu arbeiten, wir bauen einen Vulkan. Wir versuchen im Regenbogen das Sonnenlicht sehen, das in all seine Farben aufgespalten ist.
Weißes Licht erscheint nur unseren Augen als solches. Tatsächlich besteht Sonnenlicht aus den sieben Spektralfarben rot, orange, gelb, grün, blau, indigo und violett. Wenn Sonnenstrahlen auf Wassertropfen treffen, wird das Licht wie in einem Prisma gebrochen bzw. aufgespalten und reflektiert. Die vielen einzelnen Reflexionen setzen sich zu einem Regenbogen zusammen, den wir sehen, wenn wir richtig stehen.
An all den oben genannten Projekten können alle Kinder unserer Einrichtung teilnehmen, sofern sie an der Thematik interessiert sind. Uns ist es wichtig, dass alles Lernen und Forschen intrinsisch erfolgt freiwillig und aus eigenem Interesse heraus . Einige Experimente sowie die selbständige Arbeit in unserem Kinderlabor aus Ihren Spenden finanziert erfolgt unter Beachtung der von uns, mit den Kindern, erarbeiteten Regeln.
1. Wir beginnen mit den Experimenten erst, wenn allen klar ist, was zu tun ist.
2. Wir gehen erst an das Material, wenn es erlaubt ist.
3. Wir lassen einander ausreden.
4. Jeder kann Fragen stellen.
5. Echte Forscher arbeiten im Team.
6. Wir trinken und essen.
7. Mit Feuer wird nur unter Aufsicht gearbeitet.
8. Beim Aufräumen helfen alle mit.
Durch das Aufstellen dieser Regeln haben alle Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren die Möglichkeit, das von Ihnen bereitgestellte Material zu nutzen und zu bearbeiten. Sichergestellt wird dies nicht nur durch die o.g. Regeln sondern auch dadurch, dass mehrere Einheiten mit kleinen Gruppen alters -, und interessenspezifisch die unterschiedlichen Themen bearbeiten. Sichergestellt bleibt jedoch, dass die Inhalte aufeinander aufbauen.
Bis zum heutigen Tag haben wir viele Verbrauchsmaterialien und Versuchsmaterialien schon eingesetzt und erstaunliches über die vier Elemente, das Licht, Feuer und Strom erfahren. Stück für Stück erarbeiten wir uns unser Labor, und sind jeden Tag aufs Neue gespannt, was wir lernen werden. Wir warten noch auf einen Teil des Forscherlabors, dass wir in Auftrag gegeben haben. Im Antrag war ein Forscherlabor aus dem Kita Katalog vorgesehen. Dieses war weder von der Qualität noch von der Größe für unsere Bedürfnisse ausreichend. Mit Unterstützung der Gelsenwasser AG und des Fördervereins unserer Kita konnten Gelder akquiriert werden, um das Labor den Begebenheiten des Raumes als auch den Bedürfnissen der Forscher anzupassen.
Bei Besuchern, Eltern und Hospitationen anderer Kitas ist der Forscherbereich immer der, der einlädt ins Gespräch zu kommen, aktiv zu werden oder neue Ideen zu entwickeln.
Im Namen aller Kita-Kinder, der Erzieher, des Trägers und der Eltern möchten wir uns ganz herzlich für Ihre großzügige Spende über 2.500€ vom bedanken. Durch Ihre Unterstützung und Ihren Beitrag haben unsere Kinder täglich die Möglichkeit die Welt des Staunens und Begreifens zu erfahren. Ein großer Traum von uns ist in Erfüllung gegangen und wir werden neugierige und interessierte Kinder in die Welt entlassen. Das tun wir mit einem Gefühl der Zufriedenheit, im Bereich Bildung, Resilienz und Forschung, für die Zukunft einen Beitrag geleistet zu haben.
Danke nochmals für Ihre Unterstützung.

Falls Sie Fotos haben möchten, stellen wir diese gerne zur Verfügung.