Plattdeutsch von klein auf

Ansprechpartner:

Frau Nagel

Institution:

Teilstandort Frille des Schulverbundes Lahde-Frille

  • Lahder Straße 16
    32469 Petershagen

Beschreibung und Ziele:

Seit ein paar Jahren bemühen wir uns um einen fließenden Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Diesbezüglich haben wir für den Standort Frille einen Einschulungsfahrplan entwickelt, in dem u.a. die Förderung der Plattdeutschen Sprache im Blickpunkt steht. In unserem Schulstandort spielt das Plattdeutsche eine große Rolle. Es gibt seit einigen Jahren eine Plattdeutsch Arbeitsgemeinschaft, die mit ihren Sketchen, Zungenbrechern, Liedern und Rätseln die schulischen und dörflichen Feiern gestaltet. Es gibt zahlreiche Verbindungen mit außerschulischen Partnern aus dem Bereich Plattdeutsch, die die Arbeit unserer Arbeitsgemeinschaft ideell unterstützen. Hier einige Auszüge aus unserem Konzept zur Förderung der Plattdeutschen Sprache: 1. In jedem Schuljahr wird ein plattdeutscher Lesewettbewerb durchgeführt für die Kinder aus den Klassen 3 und 4, der von der heimischen Volksbank unterstützt wird. 2. Es finden zahlreiche Auftritte der Kinder mit plattdeutschem Inhalt statt sowohl in den Orten, aus denen die Kinder kommen als auch nach Anforderung in den Nachbarorten. 3. Unser Standort arbeitet mit verschiedenen anderen plattdeutschen Gruppen zusammen: • bei gemeinsamen Aufführungen mit dem plattdeutschen Kabarett des Gymnasiums Petershagen "De Quesenköppe" und • mit dem Verein zur Förderung der Plattdeutschen Sprache im Mühlenkreis Minden-Lübbecke mit dem Sitz im Mühlenbauhof in Frille und • mit dem Arbeitskreis zum Erhalt der Plattdeutschen Sprache der Schaumburger Landschaft in Sülbeck 4. Der Schulort bzw. das Dorf Frille schätzt diese Bemühungen um die plattdeutsche Sprache in hohem Maße, denn es werden • bei den Wettbewerben "Unser Dorf hat Zukunft" gern die plattdeutschen Beiträge der Schule zur Begrüßung ins Programm übernommen. Alle außerschulischen Gruppierungen verfolgen unter dem Motto "Plattdütsk hört in Kinnermund" das Ziel, die Plattdeutsche Sprache zu erhalten. Dieses Ziel kann nicht nur über die Generation der Senioren erreicht werden, sondern kann insbesondere nur über die Beschäftigung mit der Plattdeutschen Sprache in Kindergarten und Schule erfolgreich und nachhaltig sein. Senioren und Seniorinnen können sich hier zur Unterstützung einbringen. Deshalb wollen wir unsere bisherige Zusammenarbeit weiterentwickeln zu einem gemeinsamen Projekt zwischen Kindergarten und Schule, so dass die Schulanfänger schon mit einem Grundstock an Plattdeutsch Kenntnissen in die Schule kommen und dort auf diesem Vokabular und diesem Liederkanon aufgebaut werden kann. Dieses soll erreicht werden • durch einen gemeinsam erstellten Plattdeutsch-Arbeitsplan, der Grundlagen im KI-GA Wietersheim legt und auf den der Grundschulstandort aufbauen kann. • durch kontinuierliches Üben des Plattdeutschen mindestens einmal pro Woche mit den Schulanfängern im KI-GA • durch gegenseitige Besuche in KI-GA und Schule

• Plattdeutsch dient als Unterstützung zu einem fließenden Übergang vom KI-GA zur Grundschule. • Motivationsaufbau für die Kinder in Kindergarten und Grundschule, die Plattdeutsche Sprache anzunehmen und zu sprechen. • Spaß haben an den originellen und aussagekräftigen Wörtern für viele Wörter gibt es keinen hochdeutschen Ausdruck. • Mitgestaltung der Feiern durch Plattdeutsche Beiträge beider Institutionen in Dorf und Kirche. • Der Erhalt und die Förderung der Plattdeutschen Sprache hat einen hohen kulturellen Wert. Die EU-Charta hat Plattdeutsch zur erhaltens- und förderungswerten Minderheitensprache deklariert. • Ermunterung der Großeltern und Plattdeutsch sprechender Eltern, dieses Projekt nachhaltig durch Mithilfe zu unterstützen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Grundschulkinder: Die Grundschulkinder sind in verschiedenen Funktionen tätig. • Die Schulkinder üben weiter wie bisher in ihrer Platt-AG. • Die Schulkinder bringen ihre Plattdeutschkenntnisse als Experten ein bei gegenseitigen Besuchen der Schulanfänger. • Nach dem Schulstart der Kindergartenkinder dienen sie denen z.B. auch als Paten und Sympathieträger. Schulanfänger: • Die Schulanfänger üben das Sprechen und die Bedeutung der Plattdeutschen Wörter, Sprüche, Zungenbrecher usw. im Kindergarten. • Sie üben einfache Lieder, malen und basteln dazu. • Sie profitieren von den Kenntnissen der Schulkinder bei gegenseitigen Besuchen. • Sie treten gemeinsam mit diesen bei dörflichen und kirchlichen Feiern auf. • Sie helfen mit, Kulissen und Kostüme für die entsprechenden Auftritte zusammenzustellen und zu gestalten.

Rückblick:

Das Projekt kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Sowohl die Schulkinder als auch die Kindergartenkinder waren hochmotiviert Plattdeutsch zu lernen.
Besonders erfolgreich und lebendig waren die Besuche der Schulkinder im Kindergarten. Hier wurden gemeinsam die Plattdeutschen Lieder, die die Schulkinder schon kannten, mit den Schulanfängern geübt. Lustige Stimmung kam jedes Mal auf. Jedes Grundschulkind hat auch selbständig mit einer Schulanfängergruppe geübt, z.B. Fingerspiele auf Platt oder kleine Gedichte für das Erntefest, wo gemeinsame Auftritte geplant sind.
Bezüglich des fließenden Übergangs vom Kindergarten zur Schule stellte dieses Projekt eine gelungene Maßnahme dar.