DRK Kindertageseinrichtung für Kinder "Emshöhle"
Ein Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen und Verletzten, der Unfallort muss abgesichert werden, die verletzten Personen versorgt, Zeugen befragt werden - alles ist dabei in das Blaulicht der anwesenden Einsatzkräfte getaucht. Die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben BOS werden genau deshalb umgangssprachlich gerne unter der Bezeichnung "Blaulichtorganisationen" zusammengefasst. Das ist naheliegend, denn gemeint sind in der Regel die zivilen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und einigen mehr. In unserer Kita möchten wir die Kinder bestmöglich auf ein verantwortungsvolles Leben vorbereiten. Einen wesentlichen Punkt sehen wir darin, den Kindern sowohl Handlungsmöglichkeiten im Alltag, Sachwissen als auch Empathie zu vermitteln. Besonders in Notfallsituationen werden genau diese Fähigkeiten von einem Menschen abverlangt. Umso früher und öfter diese Situationen erprobt und geübt werden, desto souveräner kann in Ausnahmesituationen reagiert werden. Aus diesem Grund möchten wir mit den Kindern ein Projekt durchführen, in dem wir uns mit dem Rettungswesen bzw. der Blaulichtorganisation in Deutschland und im speziellen mit dem Rettungswesen im Stadtgebiet Rietberg auseinandersetzen. So viele verschiedene Organisationen, aber welche ist für was zuständig? Genau diese Frage möchten wir mit den Kindern bearbeiten und klären. Die Kinder haben die Möglichkeit ihr Sachwissen in diesem Bereich zu erweitern und umfassende Einblicke in die verschiedenen Bereiche zu bekommen. Dabei wollen wir uns pro Woche mit einer Blaulichtorganisation auseinandersetzen. Starten möchten wir mit der Polizei gefolgt von einem 1.Hilfe-Kurs. Im Anschluss werden wir einen Rettungswagen besichtigen und zum Schluss die örtliche Feuerwehr besuchen. Dabei werden wir uns zunächst umfassend mit der einzelnen Organisation beschäftigen und uns Sachwissen aneignen. Dabei möchten wir alle Sinne der Kinder anregen und eine ganzheitliche Bildung anstreben. So möchten wir die aktuelle Organisation durch Bilderbuchbetrachtungen, Bewegungseinheiten, Lieder/Musik, Bücher, Puzzle Rollenspiele und entsprechendes Spielmaterial in unseren Kitaalltag integrieren. Um eine Umgebung zu schaffen, in der die Kinder sich selbst bilden können und in angeleiteten Angeboten ihr Wissen erweitern können, möchten wir ansprechendes Material für die Kita anschaffen. Zum Abschluss einer jeden Woche werden wir die entsprechende Organisation besuchen. Dazu haben wir Kontakt mit der örtlichen Polizei, Feuerwehr und Rettungswache aufgenommen und entsprechende Termine vereinbart. Einen Erste-Hilfe-Kurs werden wir mit einem Referenten des DRK mit den Kindern in unserer Kita durchführen.
Wir möchten mit dem Projekt vor allem das Ziel erreichen, dass Interesse der Kinder für die Blaulichtorganisation und deren Aufgaben zu wecken. Wenn Kinder eine intrinsische Motivation entwickeln, sind sie bereit neues Sachwissen aufzunehmen und ihren eigenen Wissensstand zu erweitern. Durch den erweiterten Wissensstand der Kinder werden sie sicherer in ihrem Tun und können das Gelernte im Alltag anwenden und nutzen. Dabei möchten wir zwei Schwerpunkte setzen. Zum einen das Fachwissen in diesem Bereich, zum anderen die Sensibilisierung für ein emphatisches und verantwortungsvolles Handeln in Notsituationen. Die Kinder sollen die Unterschiede zwischen den einzelnen Organisationen kennen lernen und wissen wer für was zuständig ist und vor allem wen sie wann kontaktieren müssen. Ganz konkret sollen die Kinder durch das Projekt folgendes Wissen erlangen: • Wofür ist die Polizei zuständig? • Wann kommt die Polizei? • Wie kann ich die Polizei erreichen? • Was ist alles in einem Polizeiauto? • Was macht ein Polizist/ eine Polizistin? • Wofür ist die Feuerwehr zuständig? • Wann kommt die Feuerwehr? • Wie kann ich die Feuerwehr erreichen? • Wie sieht eine Feuerwehrwache aus? • Was ist der Unterschied zwischen einer freiwilligen- und einer Berufsfeuerwehr? • Wann kommt ein Krankenwagen? • Kommt bei einem Krankenwagen immer ein Arzt mit? • Welche Möglichkeiten gibt es noch, um Verletzte Personen zu versorgen? • Wie erreiche ich einen Krankenwagen? • Was gehört alles zur 1.Hilfe? • Wann muss man 1. Hilfe leisten? • Was ist richtig und was ist falsch in der 1.Hilfe? • Kann jeder 1.Hilfe leisten? All diese Fragen möchten wir Woche für Woche mit den Kindern erarbeiten und beantworten. Dazu möchten wir diese Themen in unseren Alltag einbauen und mit allen Sinnen wahrnehmen und erleben. Sodas das Wissen nachhaltig verankert wird und nicht nur für einen bestimmten Zeitraum abrufbar ist. So möchten wir erreichen, dass die Kinder einen nachhaltigen Mehrwert aus diesem Projekt ziehen können. Damit die Kinder ihre Erfahrungen auch in ihrer gesamten Lebens Welt einbringen können, möchten wir auch die Eltern in Form von Elternbriefen, Aushängen und Fotos umfassend über alle einzelnen Aktionen informieren.
Die Kinder sollen natürlich die Hauptakteure in diesem Projekt sein. Das Projekt wird von uns als pädagogische Fachkräfte vorbereitet und geplant. Ebenso übernehmen natürlich die Personen aus den entsprechenden Organisationen einen gewissen Teil der Wissensvermittlung und Erklärung. Die Kinder werden zu Beginn jeder Woche an das neue Thema bzw. die neue Organisation herangeführt. Danach haben sie die Möglichkeit in verschiedensten Angeboten ihren Wissenstand zu erweitern und zu festigen. Der Rollenspielbereich wird sich jede Woche in die entsprechende Organisation verwandeln und so die Möglichkeit bieten, das Gehörte, Gesehene und Erlebte nachzuspielen und ein Teil der Lebenswelt der Kinder zu werden. Dafür möchten wir gerne passende Spielmaterialien anschaffen Verkleidungen, Arztkoffer, ... Im Freispiel sollen die Kinder ebenfalls die Möglichkeit bekommen sich mit dem aktuellen Thema auseinanderzusetzen. Daher würden wir gerne passende Puzzle, Bücher, Feuerwehrautos, Polizeiautos, Krankenwagen anschaffen und so eine anregende Bildungsumgebung zu gestalten. Beim Besuch der entsprechenden Organisation erleben die Kinder hautnah wie dort gearbeitet wird und weckt das Interesse der Kinder. Während der 1.Hilfe-Kurs werden die Kinder selbst zu aktiven "Rettern" und erlernen Methoden die sie selbst umsetzen können. Im Morgenkreis möchten wir jeden Morgen das entsprechende Thema aufgreifen und methodisch-didaktisch erarbeiten. Dazu werden Lieder, Geschichten und Spiele von uns für die Kinder vorbereitet. So haben die Kinder die Möglichkeit ihre Selbstbildungspotenziale zu nutzen und sich, entsprechend ihrem Entwicklungsstand, mit dem Thema auseinanderzusetzen. Uns ist es wichtig, dass die Kinder bei diesem Projekt viele neue Impulse bekommen und nachhaltig von diesem Projekt profitieren. Wir freuen uns sehr, dass sich die örtlichen Hilfsorganisationen bereit erklärt haben, den Kindern einen Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen und würden uns freuen, wenn wir durch die finanzielle Unterstützung der Gelsenwasser Stiftung, unser Projekt wie geplant umsetzen können.
Gelsenwasser Rückblich Projekt "Blaulichtorganisation - Wer macht eigentlich was?"
Unser geplantes Projekt zum Thema "Blaulichtorganisation" konnten wir durch die Unterstützung der Gelsenwasserstiftung mit vielen Aktionen durchführen.
Zu Beginn haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, welche Blaulichtorganisationen es überhaupt gibt. Dabei wurden von den Kindern die Organisationen genannt, die im Alltag häufig auftreten Polizei, Feuerwehr, Rettungswagen. Gemeinsam haben wir erarbeitet, in welcher Notfallsituation welche Organisation helfen kann und auch welche Organisationen es noch gibt, die im Alltag nicht so präsent sind DRK, THW, Rettungshubschrauber, …. Die Ergebnisse haben wir auf einem Plakat zusammengestellt und sichtbar für alle Kinder und Eltern in der Kita präsentiert.
Im nächsten Schritt unseres Projektes haben wir uns mit den einzelnen Organisationen intensiv auseinandergesetzt. Die erste Organisation war die Polizei. Dazu haben wir als Einführung im Morgenkreis erarbeitet was die Polizei für Aufgaben hat, in welchen Situationen die Polizei gerufen wird und wie wir die Polizei erreichen können. Auch unseren Rollenspiel- und Konstruktionsbereich konnten wir mit den neu angeschafften Materialien in eine Polizeistation verwandeln und die Kinder konnten ihr neu erlangtes Wissen im kindlichen Spiel darstellen. In der Turnstunde haben wir eine Notsituation nachgestellt, in der die Polizei helfen konnte. Hier konnten die Kinder durch ihre intrinsische Motivation die neu erlangten Kompetenzen in Bewegung umsetzen. Durch neue Bücher und Puzzle zur Polizei war auch im Freispiel das Thema immer präsent und hat zu Gesprächsanlässen geführt. Während einem Bastelangebot wurden Polizei-Kellen gebastelt, die direkt im Rollenspielbereich genutzt wurden. Zum Abschluss der "Polizei-Woche" ist die Rietberger Polizei zu uns in die Kita gekommen. Zunächst konnten die Kinder ihre offenen Fragen im Stuhlkreis an die Polizisten richten und haben viele spannende Informationen bekommen. Im Anschluss durften sich die Kinder in Kleingruppen den Streifenwagen anschauen und sich hineinsetzen.
Die nächste Organisation mit der wir uns beschäftigt haben, war die 1.Hilfe.
Auch hier haben wir wieder mit einem Morgenkreis als Einführung begonnen und dort zunächst ausgearbeitet, was man alles unter Erste Hilfe versteht und wie wichtig es ist zu helfen. In der anstehenden Turnstunde haben wir verschiedene Notsituationen durchgespielt, in der erste Hilfe benötigt wird. Dabei ist deutlich geworden, wie Vielfältig die Erste Hilfe ist und dass auch Kinder schon oft erste Hilfe leisten können. Dadurch waren die Kinder bereits für den anstehenden Erste-Hilfe-Kurs vorbereitet. Der Erste-Hilfe-Kurs wurde von einem Sanitäter des örtlichen DRK durchgeführt. In diesem Kurs konnten die Kinder praktische Erfahrungen beim Pflaster kleben, Verbände anlegen, usw. sammeln. Durch eine Urkunde, die die Kinder von dem Sanitäter bekommen haben, wurde das Thema nochmals positiv behaftet. Durch neue Bücher und erste Hilfe-Taschen für den Rollenspielbereich wurde das Thema in die Lebenswelt der Kinder übertragen. Als Erinnerung an dieses Thema haben die Kinder "Pflaster-Figuren gebastelt".
In der nächsten Woche hat sich alles um den Rettungswagen gedreht. Ähnlich wie in den anderen Wochen zuvor wurde der Morgenkreis, der Rollenspielbereich, die Turnstunde und die Bastelangebote zum Thema Rettungswagen gestaltet. Am Ende der Woche hatten wir die tolle Möglichkeit, einen Rettungswagen anzuschauen. Durch eine Sanitäterin konnten alle Fragen der Kinder geklärt werden und es gab spannende Einblicke wie ein Rettungswagen aufgebaut ist.
Die Feuerwehr war Thema der letzten Woche von unserem Projekt. In unserem Rollenspielbereich, der sich in eine Feuerwehrstation verwandelt hat, konnten die Kinder ihr Sachwissen, das sie im Morgenkreis erweitern konnten, nachspielen. Aus einem Fußabdruck ist ein Feuerwehrauto entstanden und hat unsere Garderobe verschönert. Am Freitag der Woche sind wir zur Wache der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rietberg gegangen. Dort wurde uns die Wache gezeigt und die Kinder durften mit einem Feuerwehrschlauch Wasser spritzen. Als Höhepunkt bei diesem Ausflug durfte jedes Kind mit der Dreh Leiter hochfahren.
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Kinder ihr Sachwissen zum Thema Blaulichtorganisation deutlich erweitern konnten und somit unsere Ziele des Projektes erreicht wurden. Die Kinder sind nun in der Lage, die einzelnen Organisationen zu unterscheiden und wissen welche Organisation für welche Notfallsituation zuständig ist. Ebenfalls wissen die Kinder nun, wie sie die entsprechenden Organisationen erreichen können. Durch die angeschafften Materialien konnten wir die Gruppe und das Freispiel so gestalten, das die Kinder das Wissen in ihre Lebens Welt einbauen konnten. Dadurch das wir die Eltern durch einen Elternbrief im Vorfeld informiert haben, Aushänge und gebastelte Werke in den Fluren aufgehängt haben, waren auch die Eltern an dem Projekt beteiligt und konnten das Thema aufgreifen und mit ihren Kindern vertiefen. Die neu angeschafften Materialien begleiten unseren Alltag natürlich auch noch nach Abschluss unseres Projektes und werden täglich genutzt.
Wir möchten uns ganz herzlich bei der Gelsenwasser Stiftung für die Unterstützung bei unserem Blaulichtprojekt bedanken. Ohne die Unterstützung hätten wir das Projekt in dieser Form nicht umsetzten können. Besonders freut es uns, das wir dieses Projekt durch die vorhanden Materialien immer wieder durchführen können und noch viele andere Kinder davon profitieren.