DRK Kita Petershagen
Die DRK Kita Petershagen ist eine zweigruppige Einrichtung mit 34 Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren. Die Kita wurde im Januar 2020 neu eröffnet und liegt in direkter Nachbarschaft zur Grundschule Petershagen. Schwerpunkte der Einrichtung sind die Natur- und Bewegungserfahrung. Diese spiegeln sich in den Räumlichkeiten sowie auf dem Außengelände wieder. Wir möchten den Kindern die Möglichkeit geben, sich im handwerklich- kreativen Bereich weiter auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. Immer wieder kann man die Kinder draußen und drinnen dabei beobachten, wie sie sich aus Stöckern und anderen Materialien etwas bauen. Unser Gelände ist sehr naturnah gestaltet, sodass die Kinder etwas zum Erforschen und Bearbeiten finden. Stöcker und Baumstämme gehören zu unserer Grundausstattung. Die Mädchen und Jungen sind sehr interessiert, wenn wir Werkzeug zur Verfügung stellen. Da wir nur ein paar Hammer haben und eine Säge, möchten wir diesen Bereich ausbauen. Unser Wunsch ist es, eine Holzhütte auf dem Außengelände zu errichten, die mit einer Kinderwerkbank und Werkzeug ausgestattet ist. Die Werkbank soll Hobelbankzwingen haben, sodass die Kinder Bretter und Äste befestigen können, um gefahrlos zu sägen. Passende Tische zum Hämmern und Sägen, sowie Regale für das Material sollen in dem Werkhäuschen Platz finden. Eine Kinderstandbohrmaschine darf in dem Werkhäuschen nicht fehlen. Hier haben die Kinder die Chance Löcher in unterschiedlichen Größen zu bohren, ohne sich dabei zu verletzen. Sie lernen somit schon den Umgang mit den unterschiedlichen Werkzeugen selbst bestimmt zu arbeiten. Um den Kindern eine gute Anleitung zu bieten, wird das Team sich zu diesem Bereich fortbilden.
Unser Ziel ist es, mit dem Werkhäuschen den Kindern einen neuen Lernraum zu ermöglichen. Die mathematischen Kompetenzen, wie z.B. das Messen, Zählen und Rechnen wird durch die handwerklichen Tätigkeiten der Kinder gefördert. Mit einem Zollstock ein Stück Holz abzumessen, die Länge der Schrauben für das passende Holz auszuwählen oder den richtigen Bohrer für das passende Loch auszusuchen ist eine gute Übung für die Mädchen und Jungen. Die motorische Entwicklung und die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder werden gefördert, indem sie die Hand-Auge Koordination beim Hämmern schulen. Sie lernen, wie viel Druck sie aufwenden müssen, um den Nagel in das Holz zu bekommen oder beim Durchsägen von Materialien. Unterschiedliche Naturmaterialien können eingesetzt werden, welches die Kreativität sowie die naturwissenschaftliche und technische Bildung fördern. Sie lernen, dass Holz nicht gleich Holz ist und die verschiedenen Stärken von Holz unterschiedliche Eigenschaften haben. Hinzu kommt, dass das räumliche Denken ausgebaut wird. Durch das gemeinsame Werken wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Zusammen sich zu überlegen, was gebaut wird, wie man dies umsetzen kann und zum Schluss ein fertiges Produkt in den Händen zu halten, stärkt das Selbstbewusstsein und macht stolz. Nebenbei wird noch die Sprachentwicklung gefördert. Besonders für Kinder, die nicht so gut Deutsch können, ist es eine positive Erfahrung gemeinsam etwas zu gestalten. Wir möchten den Kindern mit dem Werkhäuschen einen Zugang zu handwerklichen Tätigkeiten ermöglichen. Unser Wunsch ist es, eine feste Werk-AG in der Kita mit handwerklichem Personal einzuführen. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit mit den Kindern eine Tischlerei zu besuchen.
Die Kinder wurden befragt, was sie für Werkzeug kennen und was wofür verwendet wird. Mit Bildkarten und Katalogen wurde über das Werkzeug gesprochen und abgestimmt, was die Kinder haben möchten. Ein Besuch im Baumarkt durfte nicht fehlen, um sich das Werkzeug im Original anzuschauen. Die Kinder durften Ideen einbringen, wie das Werkhäuschen gestaltet werden soll. Welche Farbe soll es haben und was für Materialien sollen, darin untergebracht werden. Der Frage wurde nachgegangen, was für sie wichtig ist um handwerklich "arbeiten" zu können. Wenn wir die Möglichkeit haben, das Werkhäuschen aufzubauen, werden wir gemeinsam mit den Kindern Regeln erarbeiten, worauf man beim Werken achten muss. Die Eltern sollen bei dem Aufbau des Häuschens helfen und mit einbezogen werden. Materialien zum Werken werden in Kooperation mit den Eltern angeschafft. Gerne dürfen auch kleine Aktionen gemeinsam mit den Eltern durchgeführt werden.
Hurra, endlich ist die neue Werkhütte da.
Mit interessiertem Blick und voller Begeisterung erkunden die Mädchen und Jungen die neue Werkhütte auf dem Außengelände der DRK Kita Petershagen.
Schon beim Aufbau der Holzhütte waren die Kinder begeisterte Zuschauer. Gemeinsam mit den Kindern wurden die Regeln für das Werken besprochen und bildlich dargestellt. Die einzelnen Werkzeuge wurden besprochen und haben an der Wand ihren festen Platz erhalten. Zwei tolle Kinderwerkbänke dürfen die Kinder unter Aufsicht der Erwachsenen zum Werken benutzen. Die ersten "Arbeiten" der Kinder haben bereits stattgefunden. Mit leuchtenden Augen durften die Mädchen und Jungen Holzstämme durchsägen, die vorher an der Zwinge festgemacht wurden.
Auch der Hammer und die Standbohrmaschine kam beim Sommerfest zum Einsatz. Da wurden die Erwachsenen neidisch, was für eine gut ausgestattete Werkstatt die Kinder in der Kita haben.
Regelmäßig dürfen jetzt die Kinder in Kleingruppen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und lernen so handwerkliche Fähigkeiten bereits in der Kita. Vielleicht findet sich auch nochmal ein engagierter Tischler, der gerne mit den Kindern regelmäßig in der Werkhütte arbeitet.
Wir sagen Danke an die Gelsenwasser Stiftung von klein auf Bildung. Nur durch ihre Förderung konnte dieses Projekt umgesetzt werden und bietet vielen Kindern eine Möglichkeit ihr handwerkliches Geschick auszuprobieren und weiter zu erlernen.