Wir werden Abfallexperten

Ansprechpartner:

Frau Ortmann

Institution:

Städt. Kita und FZ Kriemhildstraße

  • Kriemhildstraße 6a
    45892 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Mit verschiedenen nachhaltigen Angeboten, Aktionen und Projekten zum Thema Klima und Ressourcen ermöglichen wir den Kindern die spielerische und forschende Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten Themen. Das Energiesparprojekt, das seit 2014 fester Bestandteil unseres Konzeptes ist, war unser Einstieg. In diesem Projekt spielen besonders die Themen Energie und Wasser eine bedeutende Rolle. Ein Beispiel für Energie ist die Stromnutzung, die für die Kinder gut nachvollziehbar und im Alltag zu beachten und zu verändern ist. Ein bewusster und wertschätzender Umgang mit Wasser sowie die erlebnisorientierte Berührung mit dem Element in all seinen Facetten werden in unserer Kita gelebt. Gesunde Ernährung ist uns sehr wichtig. Ebenso die Aspekte einer nachhaltigen und fairen Ernährung. Die Kinder erhalten bei uns täglich frisches Obst und Gemüse und ungesüßte Getränke. Damit die Kinder gesunde Lebensmittel kennenlernen können, gestalten wir mit ihnen regelmäßig besondere Aktionen. Ein besonderes Erlebnis war die Erfahrung bei der eines eigenen Kräutergärtchens. Ein für Kinder aufregendes Erlebnis ist es, ein Lebensmittel von der Aussaat bis hin zum fertigen Produkt zu verfolgen. Durch die spontanen Äußerungen der Kinder bezüglich ihrer Sinneserfahrungen mit den Kräutern entstanden schnell lebhafte Gesprächsstunden und die Idee eines Hochbeetes. Das Außengelände mit naturnaher Gestaltung lädt nicht nur zum Toben und Spielen ein, sondern bietet auch Platz für Hochbeete mit unserem eigenen Gemüse und Obst. Die Kinder erleben eine aktive und lebendige Natur. Sie können sich viel besser damit identifizieren und sind stolz auf jedes selbst angelegte Gewächs, das wächst und genutzt wird. Das Hochbeet - ein spielerischer Lernort, an dem die Kinder sich als selbstbestimmte Konstrukteure ihrer Spiel,- Lern- und Entwicklungsprozesse erleben. Durch die Bepflanzung der Hochbeete entsteht viel Grünabfall, der durch einen Anbieter der Stadt entsorgt wird. Aber auch durch den täglichen Verzehr der selbstangebauten und der gelieferten Ware an Obst und Gemüse, entstehen organische Küchenabfälle, wie Eierschalen, Reste von Gemüse, Teereste etc. Bei den Kindern kamen Fragen auf: Wohin mit dem ganzen Abfall aus der Küche? Kann man den Abfall noch nutzen? Es entstand die Idee vom kitaeigenen Komposthaufen. Im Vorfeld machten sich die Kinder Gedanken darüber, welche Küchenabfälle zum biologischen Abfall gehören, um nährstoffreiche Erde zu erhalten. Zwei Plakate von den Kindern erstellt zur Veranschaulichung - ein rotes und ein grünes - halfen zu unterscheiden, welche Dinge auf den Komposthaufen gehören und welche nicht. Anhand der Wurmkisten können die Kinder aktiv beobachten, dass Regenwürmer und andere Kleinlebewesen in einem Kompost leben und dort die Nahrung zersetzen und in nährstoffreiche Erde umwandeln. An den Naturtagen sammeln die Kinder fleißig in einem Eimer Regenwürmer, werden in die Wurmkiste gesetzt, um sie zu züchten, bevor sie in den entstehenden Komposthaufen gesetzt werden. Die Kinder können durch die Plexischeiben am Komposter die Regenwürmer und die Kleintiere aus der Nähe beobachten, wie sie Obst, Gemüse und anderes zur Erde zersetzen. Die fertige Erde wird wiederum für die Befüllung der vorhandenen Hochbeete genutzt, um weiter Gemüse für den täglichen Verzehr anzubauen. Die Kinder lernen somit den Kreislauf im Kompost und die Zusammenhänge in der Natur kennen und verstehen. Des Weiteren wird das Bewusstsein der Kinder für die eigene Müllproduktion geweckt. Sie beginnen, auf die richtige Mülltrennung zu achten und wie man Abfälle nachhaltig wiederverwerten kann. Solche Erlebnisse bieten den Kindern die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, miteinander in Interaktion zu treten und sich über das Thema auszutauschen. Wie auch bei unseren regelmäßigen Spaziergängen an unseren Naturtagen. Die Kinder stellten fest, wie viel Müll in der Umgebung der Kita liegt. Die Kinder unterhielten sich darüber, wohin der Müll gehört und wie sie selbst aktiv werden können. Dafür holten wir uns Unterstützung von "Captain Plastique" vom Jugendumweltmobil, ein Kleintransporter ausgerüstet für forschende und entdeckende Untersuchungen sowie Naturerlebnisaktionen. Als Piratenbande gingen die Kinder mit "Kapitän Plas Tique" auf die Suche nach dem sagenumwobenen Plastikschatz. Bei zahlreichen Rätseln rund um das Thema Plastik und einer Schatzkarte lernten die Kinder "alles, was es braucht, um vom urbanen Süßwassermatrosen zum waschechten Plastikpiraten zu werden". Durch die Teilnahme an dem Projekt "Nachhaltige Kita" ist das Thema bereits ein fester Bestandteil unserer Einrichtung. Immer dabei ist auch unser Maskottchen Kroko, das Krokodil. Er ist auf unserem Kita- Logo wiederzuerkennen und wird von den Kindern zu besonderen Anlässen und weiteren Abenteuern mitgenommen. Kroko unterstützt die Kinder und dient als Spiel- und Ansprechpartner. Um unser nächstes Ziel zu erreichen, eine müll- und plastikärmere Kita zu werden, möchten wir uns aktiv mit der Mülltrennung in der Kita beschäftigen. Das korrekte Trennen von Abfällen ist ein Thema, das schon die Kleinsten beschäftigt. Die Neugier wird aufgegriffen und genutzt, um früh genug einen Grundstein für umfassendes Wissen bezüglich Recycling und Rohstoffschonung zu legen. Die Kinder übernehmen die Verantwortung, anfallenden Müll zu trennen und gemeinsam herauszufinden, welcher Abfall in welche Tonne gehört. Mit einem Müllauto mit unterschiedlich gekennzeichneten Müllbehältern für zum Beispiel Papier blau, Verpackungsabfall gelb, Restmüll schwarz und Bio-Abfall braun können sich die Kinder spielerisch mit dem Thema Ressourcen auseinandersetzen und erfahren, welche Auswirkung der Kauf von verpackten Lebensmitteln auf unsere Umwelt hat. Wo gehört die Obstschale hin? Wohin gehört das Butterbrotpapier? Ein Müllauto, das sich mühelos von den Kindern schieben lässt und in jeden Gruppenraum passt.

- Förderung des natürlichen Bewusstseins der Kinder für eine müllärmere Umwelt - Förderung und Stärkung des Wir-Gefühls, indem das gemeinsam Erlebte intensiv ausgetauscht wird - Förderung der Selbstwirksamkeit, indem die Kinder aktiv an der Mülltrennung teilnehmen können durch unterschiedlich gekennzeichnete Mülleimer - Umstellung der Einrichtungen Kitas zu einer müll- und plastikärmeren Kita - Ziel ist es auch, besonders die Vorschulkinder als Abfallexperten für einen umweltbewussten Umgang mit Plastikabfall zu sensibilisieren.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Theoretisch und praktisch erkunden die Kinder aktiv, was ist Müll und wieviel Müll am Tag anfällt. Sie lernen die unterschiedlichen Materialien aus einem Müllberg zu unterscheiden und voneinander zu trennen. Sie besuchen den Wertstoffhof im benachbarten Stadtteil und erhalten Besuch von Gelsendienste zum Thema Abfall, um zu Abfallexperten zu werden. Die Eltern werden eingebunden und zu einer "Mülldiät" zuhause angeregt, um auch dort den Konsum zu überdenken. Des Weiteren sind Spiele geplant wie zum Beispiel eine Müllabfuhrrallye in der Turnhalle. Mit unterschiedlichen Medien beschäftigen sich die Kinder als "Abfalldetektive" mit der Mülltrennung und Entsorgung. Was ist eine Verpackung? Ist sie notwendig? Wie lange braucht die Müllverrottung? Bücher zu dem Thema erweitern den Wissenshorizont der Kinder. In jeder Gruppe sollen vier unterschiedlich gekennzeichnete Müllbehälter angeschafft werden, die auf einem Müllauto "Müllabfuhr" einen festen Standort haben und spielerisch zum Mülltrennen anregen. Ein weiterer Höhepunkt wird das Theaterstück "Herr Stinknichs Sauer- Zauber" für die Kinder sein, in dem Herr Stinknich seine Umwelt- Erfahrungen mit Müll teilt. Kroko, unser Maskottchen, reflektiert stets die Aktionen zu unserem Projekt mit den Kindern.

Rückblick: