Ev. Fz Wichernkindergarten
Gesunde Ernährung "Das volle Korn und seine Möglichkeiten." und "Wie geht Joghurt?!" In unserer Einrichtung, mit 55 Kindern, achten wir im Bildungsbereich Gesundheit und Soziales auf eine gesundheitsfördernde und erhaltende Ernährung. Wir sind der Meinung, dass ein grundsätzliches Wissen über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung wichtig ist. Da das Einzugsgebiet der Kindertageseinrichtung in einem sozialen Brennpunkt liegt, möchten wir die Thematik, der vollwertigen Ernährung, für alle Bevölkerungsschichten transparent und umsetzbar machen. Häufig ist es aufgrund fehlender Integration und oder Bildung nur wenigen Familien möglich sich Wissen über gesunde Ernährung anzueignen. Gleichzeitig möchten wir über Gefahren einer einseitigen und ungesunden Ernährung aufklären. Dadurch, dass es in familiären Situationen, durch z.B. Berufstätigkeit, Veränderungen gibt, benötigen die Familien längere Betreuungszeiten in der Kita. Das Einnehmen und Zubereiten gemeinsamer Mahlzeiten innerhalb des Familienverbundes finden nur noch selten, bis gar nicht, statt. Den pädagogischen Fachkräften in unserer Tageseinrichtung kommt somit ein zentraler Stellenwert zu, die Ernährungsgewohnheiten der Kinder positiv zu beeinflussen. Um den Kindern Sachzusammenhänge zwischen gesunder Ernährung und Gesundheit nahezubringen, wollen wir gemeinsam mit den Kindern unser Essensangebot, in Richtung Vollwertkost, verbessern. Hierzu wollen wir das Frühstück durch selbstgebackenes Vollkornbrot und durch frische, selbst gequetschte Haferflocken ergänzen. Die Kinder sollen vom Aufbau des Korns, bis zur Entstehung des Brotes aktiv mit einbezogen werden. Die Handhabung und Nutzung einer Quetsche und Mühle soll erprobt werden und den Kindern somit der Vorgang zur Entstehung eines Brotes oder Müslis verdeutlicht werden. Zusätzlich möchten wir unser Frühstück noch um selbst hergestelltes Trockenobst zum Müsli und selbst hergestellte Brotaufstriche erweitern. Mit dem Getreideflockner würden wir möglichst frische Flocken für unser Müsli herstellen. Die wichtigen Nähr-und Ballaststoffe können direkt vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden. Der wertvolle Keimling bleibt erhalten. Sobald die Keimlinge in den Kontakt mit Licht, Feuchtigkeit und Sauerstoff kommen, werden die wertvollen Fette, die sich im Korn befinden, ranzig. Industriell hergestellte Haferflocken werden in heißem Wasserdampf erhitzt, gewalzt und bei großer Hitze getrocknet. Allerdings gehen bei dieser Vorgehensweise alle Nährstoffe, Mineralien, Enzyme und B-Vitamine verloren. Die Quellfähigkeit von Ballaststoffen wie Beta-Glucan wird reduziert. Dies schränkt die positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel, den Blutzuckerspiegel und die Sättigung ein. Viele Haferflocken-Sorten sind laut Ökotest mit Nickel, Schimmelpilzgiften und Mineralöl belastet. Der Verzehr von industriell verarbeiteten Haferflocken macht also wenig Sinn. Frisch gequetschte Flocken halten bei gleicher Menge oft länger satt als industriell gefertigte! Mit frisch vermahlenem Getreide können wir hochwertige und gesündere Vollkornbrote herstellen. Gerade in der Schale von Getreidearten, wie Weizen oder Dinkel, finden wir einen Großteil der Nährstoffe. Das volle Korn bietet jede Menge Vitamine, wichtige Spurenelemente und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Kalzium, sowie wertvolle ungesättigte Fettsäuren und Eiweiße. Gemahlenes Getreide verliert schon nach wenigen Stunden wichtige Nährstoffe. Vollkornmehl wird dadurch schnell ranzig. Mit einer Getreidemühle kann man auch den Mahlgrad bestimmen. So könnten wir mit geschrotetem Getreide unseren eigenen Frischkornbrei für das Frühstück herstellen. Mit einer Getreidemühle könnten wir auch bestimmen, welches Getreide wir verarbeiten möchte. So würden wir einen wichtigen Beitrag zum Erhalt alter Sorten, wie Rotkornweizen oder Waldstaudenroggen, leisten. Um unser Frühstücksangebot zu vervollständigen und autark zu werden, möchten wir unseren Joghurt selbst herstellen. Das bietet uns die Möglichkeit, dass sich nur Zutaten, die wir verzehren möchten, enthalten sind und keine Farb- und Konservierungsstoffe. Mit selbstgemachtem Fruchtmus können wir unseren eigenen Fruchtjoghurt herstellen. Wir würden Verpackungsmüll und Lieferwege einsparen. Selbstgemachter Joghurt enthält aktive Mikroorganismen, die zu einer besseren Verdauung beitragen. Einmal im Monat kochen unsere Kinder mit einer Botschafterin von "Ich kann kochen". Die Kinder genießen das gemeinsame Zubereiten des Essens. Dabei werden die Kommunikation und Interaktionen untereinander gefördert. Ebenso werden Absprachen getroffen und die Motorik wird durch das Verarbeiten von Gemüse und Obst gefördert. Notwendige Arbeitsabläufe werden kennen gelernt. Wenn man sein Essen selbst herstellt, kann man bestimmen, was hineinkommt. Auf unerwünschte Zusatzstoffe wie z.B. Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe wird verzichtet. Des Weiteren kann besser auf Allergien oder Unverträglichkeiten eingegangen werden. Eine gesunde, nachhaltige, leckere und kindgerechte Ernährung lässt sich nicht über gesunde Regeln erzielen, sondern über gelebten Genuss. Während der gesamten Kindergartenzeit müssen alle Kinder weder Frühstück noch Mittagessen oder einen Nachmittagssnack mitbringen.
Ziel ist es: 1. Den Kindern zu vermitteln, dass man mit wenig Zutaten Wasser. Vollkornmehl, Salz, Hefe /Sauerteig /Aufwand/Hilfsmitteln selbst leckeres Brot/Brötchen herstellen kann. 2. Ein Bewusstsein bei den Kindern schaffen, dass z.B. anfallende Brotreste nicht schimmelige nicht weggeschmissen werden müssen. Diese können noch zu Semmelknödeln, Brotchips o.ä. verarbeitet werden. So lernen die Kinder nicht nur einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, sondern sie auch zu schätzen. 3. Den Kindern das Bewusstsein vermitteln, dass hinter selbst hergestellten Lebensmitteln eine gesündere Ernährung, Arbeit, Energie, Kosten, Interaktion, Kommunikation und Spaß stecken. 4. Unseren ökologischen Fußabdruck, den wir als Kita hinterlassen, durch die Eigenproduktion von Essen/Lebensmittel verringern können. 5. Den Kindern vermitteln, dass wirklich viele Lebensmittel des täglichen Bedarfs selbst hergestellt werden können Brot, Marmelade, Aufstriche, etc.. 6. Auf eine altersgerechte und ausgewogene Ernährung mit Hilfe der aid Ernährungspyramide einzugehen. 7. Die Kinder erarbeiten ein Rezeptheft. 8. Die Eltern zu sensibilisieren und gegebenenfalls zu motivieren, die Rezepte nachzubacken.
Wir möchten mit den Kindern den Aufbau des Getreides, sowie verschiedene Getreidesorten und die gesunden Inhaltsstoffen des Korns erarbeiten. Die Kinder werden die Funktionsweisen einer Flockenquetsche und einer Getreidemühle kennenlernen und praktisch erproben. Wir werden gemeinsam vollwertiges Brot backen und bieten dazu gesunde Aufstriche, sowie selbst hergestellten Joghurt und selbstgetrocknete Früchte an. Die gesunde Ernährung kann somit in den Familien etabliert werden. Die Kinder quetschen unter Anleitung das Korn, kümmern sich um die Teigzubereitung und backen wöchentlich für unser Frühstück ihr Brot selbst. In Zusammenarbeit mit den Kindern möchten wir aus Milch, Joghurt herstellen. Des Weiteren werden die Kinder in die Zubereitung des Frühstücks miteinbezogen. In der Gemeinschaft wird die Mahlzeit serviert und verzehrt. Im Sinne unserer partizipatorischen Arbeit, werden wir die benötigten Zutaten für die Brote und des Frühstücks gemeinsam mit den Kindern einkaufen.
Gemeinsam mit den Kindern wurden gesunde und ungesunde Nahrungsmittel erarbeitet. Dazu wurde ein Plakat gestaltet.
Es wurde aus Sahne Butter geschüttelt und aus Äpfel Apfelmus gemacht.
Gemeinsam wurde erarbeitet, was sich alles aus Milch herstellen lässt. Mit den Kindern wurde Joghurt und Frischkäse hergestellt.
Die Kinder backen selbst ihr Vollkornbrot und stellen ihr Müsli her. Dieses wird u. a. zum Frühstück gereicht.
Es wurde die Erfahrung gemacht, dass man Nahrungsmittel selber und gesünder herstellen kann.