Kath. Kindertageseinrichtung St.Ludgerus
"Woher kommst du?" "Was isst du gerne?" und "Womit spielst du?", Fragen, wie diese haben uns bewusst gemacht, dass unsere Kinder starkes Interesse an der eigenen sowie für sie fremden Lebenswelt zeigen. Dazu möchten wir in einem Projekt über mehrere Wochen, den Kindern die Möglichkeit geben, sich mit der eigenen Lebenswelt, sowie den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu beschäftigen. Unsere Aufgabe als ErzieherInnen ist es, die Kinder auf ein Leben in einer heterogenen Gesellschaft vorzubereiten. Uns ist wichtig, dass die Kinder von klein auf ein Bewusstsein für Diversität erhalten. Wir sensibilisieren die Kinder gegenüber Vorurteilen und legen somit den Grundstein, dass sie später, aktiv gegen Unrecht und Diskriminierung vorgehen können. Dabei ist von großer Bedeutung, dass alle Kinder Wertschätzung für ihre Sprache und Kultur erfahren. Nur so sind sie in der Lage, eine positive Identität aufzubauen. Wir als ErzieherInnen haben uns kritisch mit dem Thema "Rassismus" und "Sexismus" auseinandergesetzt. Dabei ging es auch um das eigene Verhalten, denn wir als pädagogische Fachkräfte haben eine Vorbildfunktion. Wir möchten authentisch und ehrlich mit den Kindern ins Gespräch kommen ohne unbewusst Vorurteile weiterzugeben. Zur Recherche dieses Themas, haben wir festgestellt, dass unsere Materialien in der Kita, nicht ausreichen. Wir benötigen dazu ein größeres Repertoire. Bei der Auswahl des Materials haben wir bewusst darauf geachtet rassistische sowie sexistische Stereotype zu vermeiden. Während der Projektzeit lernen die Kinder die unterschiedlichen Materialien spielerisch kennen. Zum Abschluss werden die Materialien mit in die Gruppen gegeben. Somit stehen allen Kindern die Materialien im Alltag zur Verfügung. Wir achten auf einen sachgemäßen und nachhaltigen Umgang mit dem Spielmaterial, sodass dieses, im Sinne der Nachhaltigkeit, lange genutzt werden kann.
Das Ziel ist den Kindern eine vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung zu ermöglichen, Akzeptanz und Toleranz zu fördern und alle Kinder in ihrer eigenen Identität zu stärken. Den Kindern wird vermittelt, dass jeder Mensch systemrelevant ist. "Die Welt braucht dich, genauso wie du bist", denn jeder einzelne ist wichtig und gemeinsam sind wir stark. Jeder hat Stärken und Schwächen und gegenseitig können wir uns ergänzen und eine starke Gemeinschaft bilden.
Unser Projekt ist für mehrere Wochen geplant. Zeitlich möchten wir uns nicht festlegen, da wir auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder eingehen möchten. Fest geplant haben wir, dass wir an drei Vormittagen die Kinder in unseren Projektraum einladen. Zu Beginn des Projekts würden wir Bücher vorlesen und mit den Kindern besprechen, was eigentlich unterschiedliche "Kulturen" sind und wie sieht das eigentlich bei uns im Kindergarten oder zuhause aus? Im intensiven Umgang mit dem Material, möchten wir die Sprachbarrieren der Kinder untereinander abbauen. Durch unser Projekt erweitern alle Kinder ihren Wortschatz. Bereits erlernte Begriffe werden im Alltag weitergegeben. Im nächsten Schritt interviewen die Kinder sich gegenseitig, wie es bei ihnen zuhause ist. Fragen wie zum Beispiel "Wo kommst du her?", "Was isst du gerne?" oder "Glaubst du auch an Gott?" können in diesem Rahmen beantwortet werden. Weiter vertiefen möchten wir das Thema mit unterschiedlichen Spielangeboten zur kulturellen Vielfalt. Da wir in unserem Kindergarten nach dem situativen Ansatz arbeiten und die Kinder miteinbeziehen, möchten wir den weiteren Verlauf des Projektes nicht festlegen, sondern die Kinder mitbestimmen lassen. Trotzdem werden nach und nach die Kinder mit den Materialien vertraut gemacht. Nach Beendigung des Projektes stellen die Kinder, die am Projekt teilgenommen haben, den verbliebenen Kindern in der Gruppe, das Thema und die Materialien vor. Da die Materialien von allen Gruppen und allen Kindern genutzt werden, wird einiges in doppelter oder dreifacher Ausführung besorgt. Sodass alle drei Gruppen das Spielmaterial im Kindergarten Alltag nutzen können.