Familienzentrum Kaarst/Mitte - Kita Geranienweg
Der Nebenraum unserer Integrativgruppe hat aktuell keinen roten Faden und ist leider nur bedingt den Bedürfnissen unserer Kinder angepasst. Im Alltag stellen wir fest, dass unsere Kinder Momente wie das gemeinsame Lesen lieben oder viele Kinder doch das Bedürfnis nach Ruhe oder Musik haben. Mit dem Snoezelraum wollen wir genau diesen Bedürfnissen nachkommen und die Kinder entweder aktiv bei Traumreisen zu begleiten oder ihnen die Möglichkeit zur Entspannung geben. Mit Hilfe von verschiedenen Medien, Lichtanlagen und Düften, sollen die Sinne der Kinder auf vielfältige Art und Weise angesprochen werden. Durch das selektive Angebot können so gezielte Wahrnehmungen gefördert werden und die Kinder können so dem Bedürfnis der Ruhe nachgehen.
Die Kinder erhalten eine einzigartige Möglichkeit zur Entspannung. Durch einen Reiz arm gestalteten Raum und mit Hilfe von verschiedenen Medien, wird ihre Sinneswahrnehmung gefördert. In gemeinsamen Traumreise-Runden wecken die Kinder ihre Vorstellungskraft und tauchen in Geschichten ab. Sie genießen das und durch diese Form der Entspannung schöpfen sie Kraft, fühlen sich danach gut und können sich auch wieder besser konzentrieren. Das angenehme Umfeld sorgt für eine geeignete Atmosphäre zum Lesen. In gemeinsamen Bilderbuchbetrachtungen im Snoezelraum werden Kommunikationsprozesse gefördert. Bilderbüche und die Angebote sind essentiell für kognitive Lernprozesse und sprachliche Kompetenzen.
Die Kinder entscheiden mit Hilfe von Bildkarten wie der Raum gestaltet werden soll. Sie sind bei der Gestaltung des Raumes aktiv involviert und dürfen sich aussuchen, Welches Licht und welches Kissen wie im Raum liegen soll. So wird ein positiver Bezug zu dem Nebenraum gefördert. Es werden in diesem Raum Traumreisen stattfinden, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßig angeboten werden. Des Weiteren entwickeln die Kinder eigene Regeln für den Snoezel-Raum. Was dürfen die Kinder? Was darf man nicht in dem Raum? Mit Bildkarten werden diese Regeln festgehalten und an die Türe befestigt, so dass jeder die beim Betreten des Raumes sehen kann.
Als wir im vergangenen Herbst vermehrt festgestellt haben, wie gerne Kinder einen Rückzugsort zur Entspannung gebraucht haben, haben wir das Thema Snoezelraum in die Gruppen gebracht. Das Wort kannten die Kinder nicht und haben sich erstmal sehr darüber amüsiert. Wir sind genauer auf die Funktionen des Raums eingegangen und so wollten die Kinder mehr und mehr große Matten haben, riesen Kuscheldecken und Musik und Licht. Gemeinsam haben wir geschaut, was wir haben wollen und was genau in den Raum soll.
Die Gestaltung des Raumes vollzog sich aufgrund der Lieferzeiten über die Monate hinweg. Die Kinder haben mit mir jedes neue Teil für den Raum ausprobiert oder mir bei der Montage geholfen und gesagt, was ich wohin hängen soll.
So konnten auch immer wieder die Regeln besprochen werden und in Erinnerung gerufen werden, wie wir uns im Nebenraum nun verhalten, mit all den neuen Möbeln.
Im Team wurde ein pädagogisches Konzept des Raumes erarbeitet und die gruppenübergreifende Nutzung abgesprochen. Auch aus anderen Gruppen sollen natürlich Kinder ihr Bedürfnis nachgehen können und es soll auch seitens der Fachkräfte dort Angebote stattfinden.
Als die letzten Gegenstände ankamen, der Raum mit den neuen Vorhängen auch verdunkelt werden konnte, fingen die gezielten Angebote an.
Wir haben so jetzt regelmäßig Bilderbuchbetrachtungen im Nebenraum, bei denen die Kinder es sich so gemütlich machen können, wie sie es gerade gerne möchten. Mit Freunden auf einer riesen Matratze, oder alleine unter der Kuscheldecke und Kissen.
Was die Kinder sehr toll annehmen und regelmäßig nutzen, sind die Traumreisen oder die Entspannungsmusik bei leuchtendem Projektor oder LED-Fischsäule.
Ebenso haben sich Kolleginnen mit Kindern zurückziehen können, die gerade eine Auszeit brauchten, die im Alltag zu viele Reize erlebt hatten. Gerade die Kinder sind regelmäßig in Nebenraum und kommen dort zur Ruhe. Vermeiden so weitere Stresssituationen und gehen entspannter wieder in den Alltag zurück. Wenn wir den Kindern den Raum anbieten, wird dies regelmäßig auch angenommen.
Die Nutzung des Raumes an sich ist auch eine ganz andere als sie es vorher war. Das Projekt ermöglichte uns einen Start für ein neues Raumkonzept, was wir im Laufe des Jahres erweitern möchten.