Maristenschule Recklinghausen
Es soll eine MINT-AG von Mädchen für Mädchen eingerichtet werden. Die etablierten MINT-Angebote der Schule wurden bisher leider immer nur von einer kleinen Zahl Mädchen wahrgenommen. Als im letzten Schulhalbjahr dann eine 3D-Druck AG für Mädchen angeboten wurde, war das Interesse sehr groß und viele Mädchen nahmen teil. Aus dieser Situation entstand die Idee einer MINT - Mädchen AG. In einem ersten Schritt sollen zwei bis vier unser sozial sehr engagierten Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 und/oder 10 geschult werden. Mit diesen Schülerinnen wird eine Unterrichtsreihe für die MINT - Mädchen AG entwickelt. Diese Projektphase soll etwa bis zu den Herbstferien dauern. Nach den Herbstferien beginnt dann die AG für die Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 bis 7, die von den geschulten Schülerinnen geleitet wird. Eine Lehrperson soll während der AG-Zeit jederzeit ansprechbar sein, sich aber ansonsten möglichst nicht einmischen. Zwischen den AG-Sitzungen soll es jeweils kurze Nach-/Vorbereitungsgespräche geben. Das Thema der AG muss zwei Bedingungen erfüllen. Es muss so attraktiv sein, dass sich Mädchen der Jahrgangsstufen 5 bis 7 dafür interessieren und es muss von älteren Mädchen angeleitet werden können. Die neuen SPIKE-Roboter von LEGO scheinen sich für dieses Projekt hervorragend zu eigenen. Sie lassen sich mit Hilfe von iPads vorhanden in einer intuitiven App programmieren. Es gibt auch schon Anleitungen und Unterrichtsmaterialien dazu. Außerdem sind sie durch ihr farbenfrohes Design sehr ansprechend und verleiten zum Zugreifen und Mitmachen. Im zweiten Halbjahr soll es den Teilnehmerinnen dann ermöglicht werden an einem Roboterwettbewerb ZdI oder WRO teil zu nehmen.
Ziel des Projektes ist es, mehr Mädchen für MINT-Themen zu begeistern. Die Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 und 10 erhalten die Möglichkeit, Verantwortung als AG-Leitung zu übernehmen. Gleichzeitig werden sie als Expertinnen für ein MINT-Thema ausgebildet. Damit eröffnen sich für diese Schülerinnen neue Zukunftsperspektiven. Gleichzeitig sind sie Rollenvorbilder für die jüngeren Schülerinnen. Die jüngeren Schülerinnen wird der Zugang zu Beschäftigung mit MINT-Themen erleichtert, indem möglicherweise hemmende Rahmenbedingungen ausgeräumt werden.
Etwa vier Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9 und/oder 10 werden bis zu den Herbstferien in der Roboterkonstruktion und -programmierung geschult. Nach den Herbstferien leiten diese Schülerinnen die MINT - Mädchen AG für 10 bis 15 Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 bis 7.
Das Projekt "MINT-AG von Mädchen für Mädchen" wurde im laufenden Schuljahr erfolgreich umgesetzt. Es konnten vier engagierte Mädchen aus der Jahrgangsstufe 10 für die Leitung der AG gewonnen werden. Da diese Mädchen selbst keine Erfahrung mit Lego-Robotern hatten, haben sie zunächst selbst die ersten Roboter gebaut und programmiert. Nachdem sie sich damit sicher fühlten, haben sie die AG für Mädchen der Jahrgangsstufen 5 und 6 ausgeschrieben. Das Interesse war so groß, dass die Teilnehmerplätze verlost werden mussten. Seitdem treffen sich die Mädchen wöchentlich und konstruieren und programmieren Roboter.
Die Teilnehmerinnen haben sich gegen eine Teilnahme an einem der großen Roboter-Wettbewerbe entschieden. Dies liegt vielleicht auch daran, dass die Leiterinnen sich immer wieder eigene kleine motivierende Programmieraufgaben ausdenken und in der AG umsetzen.
Leider verlassen uns die Schülerinnen am Ende dieses Schuljahres. Da auch ihnen das Projekt inzwischen am Herzen liegt, haben sie aber schon Nachfolgerinnen für die AG-Leitung in der jetzigen Jahrgangsstufe 9 gefunden. Welch ein Glück, wenn man so engagierte Schülerinnen hat und dass es das Projekt "von klein auf" gibt, ohne welches die AG nicht möglich gewesen wäre.