Hans-Christian-Andersen-Schule
Ein leerstehender Raum soll zu einem Spiel- und Spieleraum umfunktioniert werden. Es soll der Bestand an pädagogisch wertvollen Gesellschaftsspielen aufgestockt werden und eine passende Einrichtung angeschafft werden . Die Schüler und Schülerinnen sollen den Raum zum Spielen von Gesellschaftsspielen nutzen : in den großen Pausen , in Regenpausen , im Rahmen des Klassenunterrichts, besonders: Sozialerziehung, Sachunterricht, in Förderstunden
Die Schüler und Schülerinnen unserer Schule haben einen umfassenden Förderbedarf in ihrer Gesamtentwicklung. Betroffen sind vor allem die sprachlichen Fähigkeiten. Aber auch die Entwicklungsbereiche "Wahrnehmung", "Motorik" "Sozialverhalten" "Emotionales Verhalten" , "Lern und Leistungsverhalten" sind bei vielen SchülerInnen noch nicht altersgemäß entwickelt Hinzu kommt dass viele Schüler und Schülerinnen aus eher bildungsfernen Elternhäusern kommen in denen ihnen oft keine sinnvolle Freizeitgestaltung vorgelebt werden kann. Die Förderschule Sprache legt für die meisten Schülerinnen die Grundschulrichtlinien zugrunde . Sie versteht sich als "Durchgangsschule", die das Ziel hat ihre Schüler und Schülerinnen so zu fördern, dass sie in das Regelschulsystem zurückkehren können. Aber auch Schüler und Schülerinnen deren Förderbedarf nicht im Laufe der Grundschulzeit aufgehoben werden kann, werden zunehmend mehr nach dem vierten Schuljahr in Regelschulen integrativ beschult. Aufgabe ist es also diese Übergänge in das Regelschulsystem schulisch vorzubereiten und die Schüler und Schülerinnen zu befähigen sich auch in größeren schulischen Systemen orientieren, einbringen und behaupten zu können. Aus diesen Prämissen leiten sich die Ziele des Projektes "Spieleraum" ab. Die Schüler und Schülerinnen sollen: 1. allgemein Gesellschaftsspiele als sinnvolle und unterhaltsame Freizeitgestaltungsmöglichkeit kennenlernen, 2. einzelne Gesellschaftsspiele kennenlernen um diese auch im häuslichen Freizeitbereich zu spielen, 3. im Auf- und Ausbau ihrer Kommunikationsfähigkeit gefördert werden, 4. in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt und gefördert werden, besonders: Kooperationsfähigkeit, Selbstvertrauen, Regelbewusstsein , Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Kompromissfähigkeit und Respekt, 5. in ihrer Emotionalität gefördert werden, besonders : Gefühlswahrnehmung, Gefühlsausdruck, Aufbau von Frustrationstoleranz 6. durch ausgewählten Spiele dabei unterstützt werden ein altersangemessenes Lern- und Leistungsverhalten aufzubauen, besonders: Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit, Aufgabenverständnis , 7. durch ausgewählte Spiele auch in ihrer visuellen, auditiven und taktilen Wahrnehmung, in ihrer Reaktionsfähigkeit und in ihrer Motorik gefördert werden.
1. Bei der Auswahl der anzuschaffenden Spiele werden die Wünsche der Schüler und SchülerInnen durch Abfrage in allen Klassen mit einbezogen 2. Die Schüler sollen ihre Ideen für die Einrichtung und Gestaltung des Raumes äußern und bei Auswahl und Umsetzung mitwirken. 3. Schüler der Klasse 4 werden bei der Organisation/Verwaltung der Spielesammlung beteiligt: Spiele richtig einordnen, Spiele herausgeben, Spiele auf Vollständigkeit kontrollieren, etc
Am 11.10.2013 wurde der Spiel- und Spieleraum mit einem Festakt eröffnet. Anwesend waren alle Schüler und Schülerinnen, zahlreiche Eltern und die Presse. In der Eingangshalle sangen die Schülerinnen lautstark: "Komm wir spielen heute Spiele". Als Spieleexperten ausgebildete Schüler und Schülerinnen der Klassen 3 und 4 stellten mehrere Spiele mit den passenden Requisiten vor:
z.B "Mensch-ärgere- dich- nicht!" in Lebensgröße oder "Der zerstreute Pharao" in altägyptischer Tracht.Bei der Vorstellung des Spieles "Sockenzocken" wurde eine Wäscheleine mit Socken durch die Halle gespannt. In der Rede der Konrektorin wurde die Entwicklung des Spieleraums dargestellt. Von der Idee bis zum fertigen Spieleraum gab es viele Aufgeben von Schülern und Schülerinnen, Lehrerinnen, Hausmeisterin und Förderverein zu erledigen. Die Möglichkeit in der Schule Spiele zu spielen eröffnet neben dem Spaßfaktor auch große Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten Allen Beteiligten wurde herzlich gedankt.
Nach der gemeinsamen Eröffnung in der Eingangshalle verteilten sich die als Spieleexperten ausgebildeten Schüler und Schülerinnen auf die verschiedenen Klassenräume . Dort stellten sie als Zweierteam jeweils einer Klasse zwei der neuen Spiele vor, indem sie diese erklärten und mit den jüngeren Schülern spielten. Eine Klasse konnten dafür schon den neuen Spieleraum nutzen . Alle Anwesenden waren begeistert von der Gestaltung und Ausstattung des Raumes sowie von der Möglichkeit diesen demnächst regelmäßig nutzen zu können. Die anwesenden Eltern lobten, dass sie sich hier auch Anregungen für Weihnachtsgeschenke holen können. Insgesamt fand der Spieleraum großen Anklang und es ist vorherzusehen, dass er in Zukunft rege genutzt wird.