Wir möchten die Welt mit allen Sinnen entdecken!

Ansprechpartner:

Frau Statovci

Institution:

Kita Grashüpfer

  • Herberner Straße 32a
    59387 Ascheberg

Beschreibung und Ziele:

Muss das überhaupt sein? In jede Pfütze reinspringen, sobald man ein wenig Wasser auf dem Außengelände der Kita entdeckt? Sich in den Sand komplett einbuddeln und eine Ewigkeit brauchen, bis man wieder aus dem Loch kommt? Ständig dreckige Kleidung, aus der die Matsche kaum rauszubekommen ist? Nun..das sind Erfahrungen, die wir im Kindergarten täglich machen dürfen. Erfahrungen, die das Wissen der Kinder erweitert und bereichert. Förderung in den unterschiedlichen Bereichen, Erfüllen bis ins kleinste Detail. Wir, die Grashüpfer, sind eine Kindertageseinrichtung aus Ascheberg, welche 66 Kinder gruppenübergreifend begleitet und fördert. Einer der Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit ist der situative Ansatz. Das Kind steht im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Bereits Erlebtes wird aufgegriffen und im Alltag aufgearbeitet. Das Interesse bzw. die Ideen der Kinder werden aufgefangen und ihre Umsetzung unterstützt. Unser Außengelände ist riesengroß und bietet uns verschiedene Spielmöglichkeiten. Aber eins fehlt uns noch! Eine Ecke, wo wir ungestört mit allen Sinnen experimentieren können. Wo wir den Sand in seiner Konsistenz beobachten können. Zuerst ist er hell und körnig. Was passiert, wenn Wasser dazu kommt? Ist es dann schon richtige Matsche? Wie fühlt sich das an? Riecht das überhaupt? Und nicht zu Letzt…was kann man alles damit machen? Lässt sich eine Burg daraus formen oder sogar eine Torte? Matschen ist Lebensfreude! Aus Wasser, Erde und verschiedenen Naturmaterialien wie beispielsweise Grass lässt sich in einem Topf einen leckeren Kuchen rühren. Wir sind fest davon überzeugt, dass die leckersten Eintöpfe und Kuchen in Kitas gezaubert werden. Schnell kamen wir zu dem Entschluss, dass wir eine Ecke brauchen, wo die Kinder wertvolle Lernerfahrungen machen können, mit allen Sinnen ins Spiel gehen dürfen und dabei ihre feinmotorischen Fähigkeiten weiterhin ausbauen können. Eine richtige Matschküche braucht die Kita!

Das Experimentieren, unabhängig von den Materialien und deren Konsistenz, ist im Elementarbereich ein pädagogisch wertvoller Aspekt, denn die intrinsische Lernmotivation ist entscheidend für den Lernerfolg eines Menschen. Kinder sind neugierig und wissbegierig. In der Matschküche sollen sie die Möglichkeit bekommen, eigenen Bedürfnissen nachzugehen und ihr vorhandenes Wissen beim Ausprobieren zu erweitern. Auch sollen sie die Möglichkeit bekommen, ihr natürliches Interesse an Mathematik erweitern zu dürfen. Welche Formen, Längen oder auch Muster hat das Material? Welche Menge Wasser wird in einem Topf benötigt, damit der feine körnige Sand sich zur Flüssigkeit entwickelt? Matschen schließt kein Kind vom Spiel aus, unabhängig vom Alter oder Entwicklungsniveau.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Ein neues Projekt bedeutet unter anderem gemeinsam einen neuen Weg zu gehen und zwar Groß und Klein. Alle Teilnehmer, unabhängig ihrem Alter, werden an dem Projekt beteiligt. Die Beteiligung der Kinder hat bereits bei der Entstehung der Idee stattgefunden. Partizipation ist für uns Grashüpfer nicht nur ein Wort. Sie wird im Alltag von uns vorgelebt und gelebt. Die Kinder haben durchgehend die Möglichkeit, sich an allen Prozessen, die sie direkt betreffen, zu beteiligen. Und dazu gehört auch die Gestaltung des Außengeländes. Gemeinsam mit den Kindern wurde überlegt, wie die Matschküche aussehen könnte und welche Materialien dafür benötigt werden. Holz, Schrauben, Nadeln und viel Werkzeug werden gebraucht. Unseren Handwerker aus dem Hausmeisterteam müssen wir auch noch fragen, ob er Kapazitäten hat, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen. Viele Töpfe, Pfannen, Schüsseln und sogar Besteck brauchen wir auch! Eventuell auch Regale? Und im besten Fall sogar noch eine Kiste, wo wir alles nach dem Spielen wieder einräumen können. Es wird alles geschliffen und farbig lackiert. Unser Vorteil ist es, dass wir einen eigenen Werkraum haben, in dem wir einiges werken können. Dürfen Kinder etwas aktiv begleiten, ist die Wertschätzung und Achtung bei der Aktivität viel höher und größer als wenn sie etwas vorgegeben bekommen. Dabei achten sie gegenseitig auf Gewissenhaftigkeit und übernehmen Verantwortung für Ihr Handeln. H

Rückblick:

Juhhuuuu…..Wir sind dabei! Wie groß war die Freude bei den Kindern und ErzieherInnen als die Zusage kam, dass wir finanzielle Mittel bekommen und unsere "Traummatschküche" nun endlich in Sicht ist.
So wurden zunächst in einem ersten Schritt alle Kinder im Morgenkreis über das anstehende Projekt informiert. Viele Kinder begannen dann in den folgenden Tagen eigene kleinere Zeichnungen ihrer Matschküche anzufertigen. Sogar kleine Modellmatschküchen wurden von den Kindern nach eigenen Ideen und Vorstellungen gefertigt. Schnell fanden sich Kinder zusammen, die großes Interesse zeigten. Drei Jungen im Alter von 4 bis 6 Jahren wurden zum "Expertenteam" ernannt.
Im zweiten Schritt traf sich das Expertenteam, begleitet von einer Erzieherin und der Kitaleiterin mit Christian, einem Handwerker der Jugendhilfe Werne, der sich mit seinen Handwerkerqualitäten für den Bau der Matschküche bereit erklärte, am 15. Januar zur ersten Projektbesprechung. Gemeinsam wurden alle Ideen und Vorstellungen zusammengetragen. Die Kinder hatten riesigen Spaß Christian ihre Ideen mitzuteilen und vor allem aber gemeinsam mit dem Handwerker eine Bauskizze aufzuzeichnen. Am Ende waren sich alle einig und Christian begann mit dem Bau der Matschküche.
Auch die Eltern wurden über die Projektfortschritte per Elternbrief informiert. Zudem hielten wir die einzelnen Projektentwicklungen mittels Fotocollage für alle "Grashüpferkinder" an unseren sprechenden Wänden Aushangwand im Flurbereich fest.
Nur wenige Wochen später war es soweit. Für eine professionelle Matschküche bedarf es natürlich eines befestigten Untergrundes sowie eines Dachüberstandes, den Christian zunächst vorbereitete, bevor im März die Matschküche aufgebaut werden konnte.
Neugierig und voller Tatendrang bekleideten sich die Kinder mit ihren Bauhelmen und halfen beim Aufstellen der Matschküche mit. Außerdem wurde die Matschküche noch mithilfe eines Akkuschraubers von den Kindern am Dachüberstand und am Zaun fachgerecht befestigt. Das Werken mit "echtem" Werkzeug machte allen riesigen Spaß. Das Strahlen der Kinderaugen wurde immer mehr. Stolz und begeistert wurde das Ergebnis am Ende gemeinsam bestaunt.
Auf Wunsch der Kinder wird die Matschküche sogar noch um einen Grill aus Holz sowie einen Sandkasten erweitert werden, damit zukünftig richtig "gematscht" und gekocht bzw. gegrillt werden kann.
In einem letzten Schritt plante das Expertenteam mit weiteren Kindern einen Einkauf zum nahegelegenen "Schnäppchenmarkt", indem wir dank des Budgets, was uns zur Verfügung gestellt wurde, allerhand Zubehör für die Matschküche einkaufen konnten. Die Kinder hatten direkt Ideen, was gut zu gebrauchen ist und füllten schnell die große Einkaufstasche mit vielen unterschiedlichen Metallschüsseln, Sieben, Schöpflöffeln, Bechern usw. Einigkeit herrschte auch direkt bei der Materialauswahl, denn Glas und Porzellan könnten schließlich schnell zerbrechen.

Nur mittels der tollen finanziellen Förderung und der Bereitschaft des Handwerkers Christian, der in liebevoller Arbeit die Ideen der Kinder unter Berücksichtigung von professionellem Handwerkerwissen umsetzte, konnten die Kinder Selbstwirksamkeit und Wertschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten erfahren. Wir sagen HERZLICHEN DANK und freuen uns schon auf viele schöne Erfahrungen, Spaß und Freude mit der neuen Matschküche.