Klimawandel im Hochbeet

Ansprechpartner:

Frau Wette

Institution:

Melanchthonschule

  • Friedhofstraße 4
    58739 Wickede

Beschreibung und Ziele:

Aus vergangenen Naturprojekten, die in der OGGS durchgeführt wurden z.B. Thema Wald: Das Leben der Bäume, entstand seitens der Kinder die Idee, mehr Natur auf den Schulhof zu holen. Insbesondere auch deshalb, weil in den vergangenen zwei Jahren unser Schulgebäude umgebaut wurde. Zwischen die beiden einzelnen Gebäude, die nur durch einen offenen Regengang verbunden waren, wurde ein helles und mit vielen Glaselementen versehenes Foyer gesetzt. Dieses dient jetzt als große Eingangshalle und beinhaltet die neuen Sanitäranlagen für die Schüler*innen und das Schulteam. Dadurch ist der Schulhof jetzt an drei Seiten von einem Gebäude begrenzt. Die Schulhoffläche wurde im vergangenen Sommer neu gepflastert. Der Schulhof hat somit jetzt einen Innenhofcharakter und heizt sich im Sommer stark auf. Aus brandschutztechnischer Sicht war es nicht möglich, Bäume oder große Büsche zu platzieren. Durch Gesprächsrunden mit den Kindern entstand die Idee, das Mikroklima im "Innenhof" durch das Aufstellen von Hochbeeten zu verbessern. Die Pflanzen, die durch eingesetzt werden sollen, sind dem neuen Klima in unseren Breitengraden ebenfalls besser angepasst. Es gibt nämlich zahlreiche Stauden, die die Sonne lieben und gut mit trockenen Standorten zurechtkommen: Pyrenäenaster, Mädchenauge, Steppensalbei, rote Spornblume und Wollziest gehören zu diesen Pflanzen. Als Insektenmagneten können auch Präriestauden zum Einsatz kommen.

Durch das Aufstellen von Hochbeeten mit geeigneten Pflanzen, möchten wir die Kinder für den Klimawandel in unserer Region sensibilisieren und gleichzeitig konkrete Wege aufzeigen, diesem zu begegnen. Wir machen als Pädagog*innen die Erfahrung, dass das Thema Klimawandel angstbesetzt ist und wir durch Informieren und konkretes "Gegenhandeln" Angst vor dem Unbestimmten nehmen können. In aller Welt reagieren Gärtner*innen, Landwirt*innen, Förster*innen mit der Suche nach hitzeresistenten Pflanzen, um die Vielfalt unserer Natur möglichst zu erhalten. Dies möchten wir im Kleinen "nachahmen". Ein weiterer Aspekt ist der Schutz unserer Insektenwelt, indem wir ihnen neue Nahrungsquellen zur Verfügung stellen. So wird das Thema "Artenschutz" für unsere Schüler*innen greifbar und durch die Tierbeobachtung spannend und interessant.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Gemeinsam mit den Kindern der OGGS besprechen wir das gesamte Projekt und suchen Pflanzen aus, die in den Hochbeeten gut gedeihen können. Dazu machen wir uns mit den besonderen Ansprüchen der Pflanzen vertraut. Ob die Pflanzen ungiftig sind, spielt ebenfalls eine Rolle. Giftige Pflanzen werden im Vorhinein natürlich ausgeschlossen. Vielleicht finden wir auch Pflanzen mit Früchten, die wir ernten und weiterverarbeiten können. Nach der eigenhändigen Bepflanzung durch die Kinder der OGGS übernehmen diese auch die Pflege und das Gießen der Hochbeete mit der Unterstützung des pädagogischen Personals der schulischen Betreuung.

Rückblick:

Als wir den Zuschlag für unser Projekt "Klimawandel im Hochbeet" bekommen hatten, haben wir mit den Kindern zum Einstieg eine Zimmerpflanze betrachtet, die ganz schlecht aussah. Nachdem wir sie gegossen hatten, hat sie sich gut erholt.
Die Bücher "Gärtnern mit Sonne, Wind und Wetter" und "Wächst fast ohne Wasser" lieferten uns Informationen was wir bei der Bepflanzung und dem Standort unserer Hochbeete beachten müssen.
Zeitgleich haben wir uns mit dem Buch "Unser gigantischer Fußabdruck" beschäftigt. Wir fanden es super spannend, dass alle Menschen auf den ganzen Welt Platz auf einer Fläche so groß wie London fänden. In der Geschichte haben wir viel über die Gründe für den Klimawandel erfahren.
Wir haben eine Einkaufsliste gemacht und die Hochbeete als Bausatz bestellt.
Gemeinsam mit unserem Bundesfreiwilligen haben die Kinder die Kästen dann zusammengebaut.
Der Platz auf dem Schulhof war im Vorfeld geplant, also haben wir die Kästen aufgestellt. Wir haben Blähton als Drainageschicht eingefüllt und anschließend mit Blumenerde aufgefüllt. Pflanzen für volle Sonne, die auch Trockenheit aushalten, haben wir in die Hochbeete gepflanzt:
Thymian, Echinacea `Delicious Candy,`winterharter Präriesonnenhut, Federnelke, Dachwurz `Sempervium` sind dazu gut geeignet. Aber auch Gartenbasilikum, Petersilie, Sauerampfer, Schnittlauch und Oregano gedeihen gut.
Mit den Kräutern haben wir für unser Ferienfrühstück selbst Kräuterquark angerührt.
Die Blüten aller Pflanzen zogen Bienen an, so wie wir es uns gewünscht hatten.
Für die Pflege, das Gießen und Ernten sind die OGGS Kinder verantwortlich. Selbstgebaute Ollas Bewässerungstöpfe helfen den Pflanzen über das Wochenende.
Mitte September haben wir zusätzlich 2 große Kübel gekauft, in die wir je eine Felsenbirne ´Amelancia lamarkii` gepflanzt haben. Sie sind jetzt ebenfalls ein Blickfang auf unserem Schulhof.
In den kommenden Wochen beschäftigen wir uns mit der Frage:
Wie muss es werden, damit wir weiterhin auf der Erde leben können?
9 Wünsche für das Anthropozän werden in dem Buch" WERDE wieder wunderbar" vorgestellt. Der Inhalt macht uns Mut, dass wir mit kleinen Aktionen etwas bewirken können. Ganz praktisch ist hier der "2 Minuten Duschsong", der uns hilft Wasser einzusparen.