Tiny Forest als Schulprojekt (Projekt des Monats Juni 2024)

Ansprechpartner:

Frau Schön

Institution:

Rosa-Parks-Schule Herten

  • Fritz-Erler-Str. 2
    45701 Herten

Beschreibung und Ziele:

Eine Gruppe von 16 Schüler:innen der Rosa-Parks-Gesamtschule Herten setzt sich seit Herbst 2022 für einen Tiny Forest in ihrer Schulumgebung im Backumer Tal ein. Sie haben ihre Idee eines Mini-Waldes bereits in mehreren städtischen Gremien vorgestellt und bei einer Geländebegehung im Februar 2023 hat die Stadt zwei Flächen ausgewählt, die dafür in Frage kommen. Es ist geplant im Sommer Mai/Juni mit den konkreten Vorbereitungen zu beginnen. Zuvor muss der Boden aufbereitet werden, eine Umzäunung vorbereitet und Bodenproben sowie ein Bepflanzungsplan erstellt werden. Einen Teil der Aufgaben Bodenvorbereitung, Bepflanzungsplan, Pflanzung und Pflege, Bewässerung übernehmen die Schüler:innen der Schule. Der geplante Tiny Forest in Herten ist ein 300m2 großes Waldstück mit Sträuchern, Blumen und Bäumen, das lediglich in den ersten Jahren eine gewisse Pflege braucht, danach größtenteils sich selbst überlassen wird. Das Waldstück darf nur zu zwingend notwendigen Pflegemaßnahmen in den ersten drei Jahren betreten werden und wird ansonsten eingezäunt. Um das Gelände herum legen die Schüler:innen Blühstreifen mit Wildblumen an, die regelmäßig von ihnen gepflegt werden. Das Vorhaben wird in enger Abstimmung mit den städtischen Verantwortlichen durchgeführt, die Rosa-Parks-Schule ist fester Kooperationspartner. Im Rahmen eines regelmäßigen Kurses der Jahrgangsstufe 8 gibt es eine verantwortliche Projektgruppe, die unter Leitung des Lehrers Jan-Lucas Schmitt das Projekt verantwortet. Das Vorhaben wird in den naturwissenschaftlichen Unterricht mit einbezogen, so dass auch andere Schulklassen den Wald als außerschulischen Lernort nutzen können. Der Tiny Forest steht natürlich allen Bewohnern in Herten offen.

Übergeordnete Ziele sind die Erhöhung der Biodiversität, einen Wald als CO2-Speicher für Herten zur schaffen, die Luft zu verbessern, einen Lebensraum für Insekten und Kleintiere zu schaffen, den Naturschutz sichtbar zu stärken, Umweltbildung zu praktiszieren. Der außerschulische Lernort steht natürlich auch allen anderen Interessierten offen. Positive Effekte für die beteiligten Schüler:innen gibt es viele: Teamarbeit, Selbstwirksamkeit, Engagement für die Umwelt, Sensibilisierung und Verständnis für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, Erweiterung des Sprachschatzes. Es gibt den Schüler:innen aber auch Ideen für ihr weiteres Berufs-Leben und zeigt ihnen, dass es sich lohnt, die Natur zu schützen und zu erhalten. Es eröffnet ihnen Perspektiven auf die vielen unterschiedliche Berufsfelder, die sich rund um Natur- und Artenschutz, Umwelt- und Klimaschutz drehen. Durch die Einbeziehung der städtischen Projektpartner gibt es auch immer konkrete Vorbilder aus angrenzenden Berufsfeldern. Das Projekt wird an die LiGa-Kurse Leben und Lernen im Ganztag angebunden, um das Bewusstsein sowie die Verantwortung für die Umwelt zu fördern. Weitere Schulgruppen nutzen den Wald für konkreten Biologieunterricht durch Pflanzenbestimmung, Insektenbeobachtung, Artenvielfalt. Themen wie Klimaschutz, Naturschutz, Biodiversität, Artenschutz und die Rolle des Waldes im globalen Klima können an dem Tiny Forest ebenfalls exemplarisch behandelt werden. Dies ist Umweltbildung gepaart mit Praxiserfahrung.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die aktive Beteiligung der Schüler:innen findet auf vielen Ebenen statt. Die startenden Projektgruppe übernimmt Verantwortung für das Gesamtprojekt: Sie entnehmen Bodenproben und werten diese aus, sie entscheiden über die Bepflanzung mit, sie pflanzen vor Ort und übernehmen die Bewässerung/Pflege der Pflanzen, sie beobachten den Wachstumsprozess und beschreiben diesen, berichten darüber etc. Sie holen sich Informationen und Ideen zur Bepflanzung im Erlebnisgarten Herten. Sie können von dortigen Umweltgruppen lernen, u.a. in Kooperation mit Naturschutzverbänden vor Ort. Andere Klassen aller Jahrgangsstufen der Schule profitieren von dem Tiny Forest. Sie erforschen die Blühstreifen, beobachten das Leben im Miniwald, analysieren Pflanzenbewuchs und erfahren die Wirkungen und Zusammenhänge von Natur und Klima. Sogar Kunstprojekt vor Ort sind denkbar, Zeichnungen, Plein-Air-Malerei sowie der Miniwald als Ort der Ruhe kommt den Schüler:innen zugute. Verschiedene Arbeitsgruppen können vor Ort praxisnahe Umweltbildung erfahren, Arbeitsgemeinschaften können dazu gegründet werden.

Rückblick:

Auf Initiative von Schüler:innen einer 8. Jahrgangsstufe Eingabe bei der Stadt Herten, Gesprächen mit dem Grünflächenamt und diversen Beteiligten der Stadtverwaltung wurde das Projekt "Tiny Forest" in der Schulumgebung als Lernort und urbaner Urwald von der Stadt Herten genehmigt. Mit den Stiftungsgeldern konnten die ersten Planungsschritte des Projekts realisiert werden. Die Schüler:innen entnahmen Bodenproben und ließen diese analysieren. Sie haben den Boden umgegraben und die Umzäunung festgelegt. Im nächsten Schritt wurde mit dem Grünflächenamt und der Baumschule Precker die Auswahl der Bäume und Sträucher bestimmt. Die anfängliche Planungsgruppe von Schüler:innen wird seit August von einer weiteren Gruppe unterstützt, die die konkrete Umsetzung übernehmen, d.h. sie sind verantwortlich für Pflanzungen und Bewässerung im ersten Jahr. Parallel dazu haben Klassen sich mit im naturwissenschaftlichen Unterricht und im Wahlpflichtfach Biologie der Stufe 8 mit Artenvielfalt, Insektenbestandshaltung und den positiven Auswirkungen eines "Tiny Forest" nah bei ihrer Schule beschäftigt. Aus einem bürgerlichen Engagement ist ein konkretes Vorhaben geworden. Der erste Pflanztag von 730 Bäumen/Sträuchern ist Ende November 29.11./30.11.23 angesetzt, dies wurde in Abstimmung mit den Projektpartnern und der Stadt Herten so verhandelt. Aufgrund der vielen Absprachen hat sich die Realisation des Projekts zeitlich etwas verschoben. Nach der Pflanzung beginnt die aktive Pflegephase und im Frühjahr die Begrünung der Außenbereiche der ca. 300m² großen Grünfläche mit Wildblumen und Kräutern. Nach drei Jahren wird der abgezäunte Bereich des Waldes sich selbst überlassen und die Umgebung des Tiny Forest wird zum grünen Klassenzimmer. Wünschenswert ist dann auch die Zusammenarbeit und Kooperation mit Naturschutzverbänden der Region und die Realisierung von künstlerischen Projekten zu Themen Natur, Wachstum, Insekten beispielsweise mit dem Einsatz von Plain Air-Malerei und dem Bau von Kräuterspiralen, Informationsschildern, Bruthilfen für Vögel etc. Verschiedene naturwissenschaftliche Fächer unterstützen die fachliche Einbindung des Tiny Forest in den Unterricht. Die Schüler:innen haben bereits jetzt von dem Projekt auf vielen Ebenen profitiert: Teamarbeit, Selbstwirksamkeit, Engagement und Verantwortung für die Umwelt, Sensibilisierung und Verständnis für die heimische Tier- und Pflanzenwelt, Erweiterung des Sprachschatzes in Bezug auf Flora und Fauna. Es gibt den Schüler:innen aber auch Ideen für ihr weiteres Berufs-Leben und zeigt ihnen, dass es sich lohnt, die Natur zu schützen und zu erhalten. Es eröffnet ihnen Perspektiven auf die vielen unterschiedliche Berufsfelder, die sich rund um Natur- und Artenschutz, Umwelt- und Klimaschutz drehen. Durch die Einbeziehung der städtischen Projektpartner gibt es auch immer konkrete Vorbilder aus angrenzenden Berufsfeldern. Das Projekt wird an die LiGa-Kurse Leben und Lernen im Ganztag angebunden, um das Projekt dauerhaft zu verankern und das Bewusstsein sowie die Verantwortung für die Umwelt dauerhaft zu fördern.