Grundschule Münchehagen
Das Mitmach-Projekt richtet sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter und wird als gemeinsames Projekt von den Einrichtungen durchgeführt. Im Rahmen des Brückenjahres 2012/13 wird eine Projektwoche als Einstieg dazu dienen, erste Grundkenntnisse in den folgenden 5 Themenbereichen selbstständig und in Kooperation zu entdecken und erforschen: Sortieren, Muster, Zahlen, Geometrie, Wiegen und Messen. An verschiedenen Stationen können die Kinder eine Entdeckungsreise in das Land der Mathematik unternehemen. Dabei erleben sie Mathematik zum Anfassen, Experimentieren und Staunen. Die Materialkisten, die in dieser Zeit zum Einsatz kommen, werden anschließend erworben und in den Alltag eingebaut. Dabei ist die gemeinsame Sichtung und das Erlernen des Umgangs mit dem Material von Kita und Grundschule besonders wichtig, um die Methoden und Materialien aufeinander abstimmen und zielgerichtet auch zukünftig einsetzen zu können.
Ziel des Projektes ist es, die Kinder spielerisch zu ExpertInnen für mathematische Bildung werden zu lassen. Durch den Dialog und die Kooperation zwischen Vor- und Schulkindern sollen Schwellenängste abgebaut werden und somit der Übergang aus der Kita in die GS optimiert werden. Der schon bestehende Schwerpunkt Sprache soll durch das Projekt um die mathematischen Aspekte erweitert werden. Diese Projektwoche dient lediglich als Einstieg, um den Fokus auf die Ausbildung und Förderung mathematischer Fähigkeiten stärker zu gewichten und in den Lernalltag zu integrieren. Im Zuge der Genderproblematik sollen Mädachen frühzeitig für den mathematischen Bereich begeistert werden!
In der Projektwoche nehmen die Vorschulkinder zweier Kitas und die gesamte Grundschule gemeinsam teil. An Stationen, die von den Fachkräften begleietet und angeleitet werden, können die Kinder knobeln, konstruieren, experimentieren, forschen, arbeiten und spielen. So erlernen sie handlungsorientiert mathematische Zusammenhänge und Prinzipien. Die Aufgaben an den Stationen werden in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten. Das erprobte Material soll durch den Erwerb nachhaltig in den Einrichtungen zum Einsatz kommen. Durch den kontienuierlichen Einsatz ist eine aufeinander abgestimmte Förderung in Kita und Grundschule möglich. Das Interesse an handlungsorierntierten mathematischen Spielen aus der Projektwoche soll in den zukünftigen Unterricht transportiert werden.
Rückblick der Projektwochen "Mathewerkstatt: Wir werden Mathekings!"
Die Wanderausstellung "Mathewerkstatt" der VHS Hannover Land mit dem Titel "Zauber der Mathematik" machte ihrem Namen alle Ehre. 14 Tage konnten sowohl die zukünftigen Schulkinder der Kitas als auch alle Kinder der Grundschule, insgesamt 200 Kinder, diese Ausstellung nutzen. Pro Besuch stand allen ein Zeitfenster von mindestens 3 Unterrichts-stunden zum Spielen, Experimentieren und Erkunden zur Verfügung. Aufgeteilt in zwei Räume erhielt die Ausstellung einen Werkstattcharakter, in der sich die anregenden Spiele und Materialien präsentierten und zur Interaktion anregten. Die Materialien der Mathewerk-statt hatten für die Kinder einen hohen Aufforderungscharakter und boten Kindern aus dem Elementar- sowie dem Grundschulbereich vielfältige Möglichkeiten ihre mathematischen Kompetenzen zu entwickeln, zu festigen und zu erweitern.
Begleitet durch Erzieherinnen und Lehrkräfte konnten die Kinder in eigenem Tempo und nach Interessenlage die verschiedenen Stationen durchlaufen. Die Fachkräfte unterstützten durch gezielte mathematische Impulse die Kinder in der Auseinandersetzung mit den unter-schiedlichen Materialien.
Beim selbstgesteuerten Lernen in den Bereichen Bauen und Konstruieren Raum und Form, Schätzen, Messen, Vergleichen Größen und Messen, Probieren und Kombinieren Schlussfolgerndes Denken, Muster und Strukturen Nach-Bauen, Nach-Legen und Um-Spannen und Staunen und Verstehen Mathematische Phänomene konnten die Kinder mathematische Kompetenzen entwickeln, die in den Bildungs- und Lehrplänen aufgeführt sind. Die Ausstellung bot eine gute Gelegenheit sich die Mathematik aktiv und spielerisch zu erschließen.
So entstanden beim Bauen und Konstruieren mit dem Polydron-Material dreidimensionale Körper und es galt herzufinden, ob ein Fußball rund oder eckig ist. Für den Bau der Leonar-do-Brücke, die ohne Klebstoff oder Nägel hält, musste das "Baumuster" erkannt und umge-setzt werden. Dabei war Teamarbeit, Geduld, Geschicklichkeit und Ausdauer unerlässlich.
Begeistert haben die Kinder in der großen Mess-Station, die mit unterschiedlichen Füllkör-pern, Mess-Zylindern, einer Balkenwaage, Reis und Erbsen bestückt war, beim Experiment-iren mathematische Fragen zum "Gewicht" gelöst. "Wie viel passt da rein?" "Wo ist mehr drin?" "Was wiegt weniger oder was ist gleich schwer?"
Am sechseckigen Knobel-Tisch wurde konzentriert, mal allein oder mit Unterstützung ande-rer, unterschiedliche Strategiespiele erprobt. Bei den Spielen wie Rush Hour Jr., Tantrix, Lo-geo, Turm von Hanoi und Sudoku mussten eigene Strategien gefunden werden. Ausdauer und die Bereitschaft zur Lösung von Problemen war hier gefragt.
An weiteren Tischen ging es um das Erkennen und Weiterführen von Muster und Strukturen, sowie um das Erkennen von Raum-Lage-Beziehungen. Bei zwei- und dreidimensionalen Puzzeln waren Problemlösekompetenzen ebenso wichtig, wie die visuelle Wahrnehmung. Nikitin-Würfel, Winkelplättchen, Ubongo, Spiegeltangram, Potz Klotz, Soma Würfel, Spiegel-buch und Umspannwerk boten diese vielfältigen Erfahrungen.
Die mathematischen Phänomene, wie farbige Schatten, Zahnräder und Seifenhauttisch
brachten die Kinder buchstäblich zum Staunen. Der Spiegeltisch hatte auch so seine Her-ausforderungen und bot ganz individuelle Erfahrungen. Das Nachzeichnen einer Figur ist besonders schwierig, wenn man die eigene Hand nur im Spiegel sieht.
Die leuchtenden Kinderaugen bei der Auseinandersetzung mit der Mathematik zu erleben, insbesondere auch die Mädchen zu begeistern, ließ die Wunschliste für Anschaffungen dies-bezüglich wachsen. Die vorhandenen Mittel werden demnach zur Aufstockung des Material-bestands genutzt, um auch zukünftig zu gewährleisten, dass sich die Kinder aktiv und spiele-risch ihre mathematischen Kompetenzen erweitern. Denn die Mathematik hat weitaus mehr zu bieten als nur die Zahlen und das Rechnen.
Mathematische Projekte werden auch zukünftig im regulären Alltag Einzug halten!