Städtisches Gymnasium Petershagen
Wir möchten am Städtischen Gymnasium Petershagen eine Kooperation mit der Universität Bielefeld in Form eines Satellitenlabors des teutolab Physik eingehen. Das Satellitenlabor hier an unserem Gymnasium bietet dann analog zum teutolab Physik Workshops für die umliegenden Grundschulen zu den Themen "Fotografieren mit der einfachsten Kamera der Welt”, "Physikalische Zaubertricks” und "Dem Kompass auf der Spur”. Die Idee: Im Kern geht es darum, das Interesse junger Menschen an den Naturwissenschaften zu wecken. Im Satellitenlabor teutolab Physik werden sie durch Nachdenken, Anfassen, Ausprobieren, selbständiges Experimentieren und Forschen konkret eigene Erfahrungen im Umgang mit physikalisch geprägten Situationen und Dingen erleben. Der Ablauf: Eine Grundschulklasse besucht einen Nachmittag unser Satellitenlabor teutolab Physik und durchläuft gruppenweise die drei Workshops. Die Workshops werden von naturwissenschaftlich - vornehmlich Physik - interessierten Schülerinnen und Schülern ab der Jahrgangsstufe 9 und einer Physiklehrkraft unserer Schule betreut. Diese Betreuung würde unser schulisches Förderprogramm begabter Schülerinnen und Schüler ergänzen. Zu den Workshops: Im Workshop "Fotografieren mit der einfachsten Kamera der Welt” erforschen die Kinder den Aufbau einer Lochkamera, jedes von ihnen fotografiert mit einer solchen Kamera und ist beim Entwickeln des Fotos in einer Dunkelkamera mit dabei. Das belichtete Fotopapier wird in einer eigens für das Satellitenlabor eingerichteten Dunkelkammer zusammen mit den Kindern entwickelt und fixiert, so dass jedes Kind sein Foto am Ende des Nachmittags mit nach Hause nehmen darf. Das Entwickeln übernimmt die Betreuungsperson von unserer Schule, bei der Erforschung der Lochkamera und beim Fotografieren unterstützt mindestens eine Schülerin bzw. ein Schüler unserer Schule. In den "Physikalischen Zaubertricks” experimentieren die Grundschülerinnen und -schüler an ausgewählten überraschenden Versuchen, die überwiegend aus einfachen Haushaltsgegenständen und -materialien nachzubauen und durchzuführen sind. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule übernehmen hier eine begleitende, impulsgebende Rolle. Der Workshop "Dem Kompass auf der Spur” startet zunächst mit dem Vorwissen der Grundschüler*innen zum Thema "Magnetismus”, durchläuft ein paar kleine Experimente mit Magneten, die die Kinder selbst in die Hand nehmen, um die Eigenschaften des Magneten zu erfahren. Am Ende bauen sie mit ihren - eventuell neuen - Erkenntnissen zum Magneten einen Schwimmkompass, den sie mit nach Hause nehmen dürfen. Vorbereitungen: Um die Grundschüler*innen mit einer Lochkamera Fotos aufnehmen zu lassen, müssen mindestens 16 Kameras gebaut werden. Die gebauten Lochkameras verbleiben im teutolab Physik und werden für jeden Workshop wiederverwendet. Lichtempfindliches Fotopapier, Entwickler- und Fixierflüssigkeit inklusive einer Dunkelkammerlampe müssen beschafft und eine Dunkelkammer in der Schule muss eingerichtet werden. Die Experimente am Magneten bedingen geeignet große Stabmagneten, um die Eigenschaften derer zu erforschen und im Anschluss einen funktionierenden Schwimmkompass zu bauen. Für die "physikalischen Zaubertricks” werden lediglich Versuchsmaterialien aus dem Haushaltsbedarf benötigt.
Das Ziel des Projekts ist in erster Linie die dauerhafte Einrichtung eines Satellitenlabors teutolab Physik am Städtischen Gymnasium Petershagen, um Schülerinnen und Schüler der umliegenden Grundschulen praktisch am Forschen und Entdecken an unserer Schule teilhaben zu lassen. Des Weiteren wird das schulinterne Förderkonzept um die Förderung begabter und naturwissenschaftlich interessierter Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen durch diese Einrichtung ergänzt und der naturwissenschaftliche Schwerpunkt unserer Schule weiter ausgebaut.
Schüler lernen von Schülern: Unsere eigenen naturwissenschaftlich interessierten und begabten Schülerinnen und Schüler übernehmen die Betreuung der Workshops. Sie entwickeln ihre Sozialkompetenz weiter und erleben sich in einer neuen Rolle der betreuenden, impulsgebenden und sogar lehrenden Person, um so ihr naturwissenschaftlich-physikalisches Wissen zu vertiefen und weiterzugeben. Grundschülerinnen und Grundschüler umliegender Schulen erfahren die Naturwissenschaft Physik hautnah. Sie dürfen neugierig sein, ausprobieren, forschen und entdecken an unserer Schule mit unseren Schülern.
Status quo zum teutolab-PHYSIK-Projekt am Städtischen Gymnasium Petershagen:
Seit Beginn dieses Schuljahres 2023/24 arbeiten 8 Schülerinnen der 10. Klasse mit mir als Lehrkraft zusammen an der Umsetzung der Workshops für 4.-Klässler in der teutolab-AG. Unsere Arbeit bestand bisher darin, die Materialien der Universität Bielefeld zu sichten und ein Programm zu entwickeln, in dem wir in der Lage sind, 4.-Klässlern am Nachmittag in der Zeit von 14:00 - 16:00 Uhr die Workshops des teutolab-PHYSIK zu bieten. Das beinhaltete zunächst die Besorgungen der Materialien, die Zusammenstellung der einzelnen Experimente, deren Durchführung - zunächst im Team, später in Rollenspielen - und Optimierung der Abläufe. Da im teutolab-PHYSIK an der Universität Bielefeld in diesem ersten Halbjahr nicht das Programm der 4.-Klässler angeboten wird, konnte unsere AG bisher noch nicht hospitieren und musste sich daher die Abläufe der Workshops "Magnetismus" und "Physikalische Zaubertricks" selbst erarbeiten.
Der Bau der Lochkameras hat bereits begonnen, wurde aber zunächst aufgrund des ersten Probe-Workshop-Nachmittags mit einer freiwilligen Klasse am 18.10.23 unterbrochen.
Die Fotos dokumentieren den Probenachmittag.
Ausblick:
In den nächsten Wochen werden wir unser Angebot nun für alle umliegenden Grundschulen öffnen. Angeboten werden zunächst die beiden Workshops "Magnetismus" und "Physikalische Zaubertricks". Der Bau der Lochkameras und die Einrichtung des kleinen Fotolabors läuft dazu parallel, da wir nur im 14-tägigen Rhythmus Workshops an einem Nachmittag in der Woche anbieten werden. Spätestens zum zweiten Halbjahr wollen wir unser Workshop-Angebot um den Workshop "Fotografie mit der Lochkamera" ausweiten.
Wir hoffen auf die rege Teilnahme der umliegenden Grundschulen an unserem Satellitenlabor und somit auf viele spannende, aber auch lehrreiche Workshopnachmittage mit Spaß am Ausprobieren, Experimentieren und Lernen.