Mein Körper gehört mir!" - ein Präventionsprojekt zum Thema sexueller Missbrauch

Ansprechpartner:

Frau Geldermann

Institution:

Astrid-Lindgren-Schule

  • Schulstr. 3
    48612 Horstmar

Beschreibung und Ziele:

Dieses Projekt ist als Präventionsmaßnahme konzipiert und richtet sich in erster Linie an Kinder aus den 3. und 4. Klassen. Da wir es aber wiederkehrend durchführen möchten, sollen alle Kinder im Laufe ihrer Grundschulzeit das Projekt in einem dieser beiden Jahrgänge durchlaufen. Das Projekt umfasst fächerübergreifende Unterrichtselemente über mehrere Wochen und wird begleitet von der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Zum einen lernen die Kinder ihre eigenen Gefühle im Umgang mit anderen wahrzunehmen und zu versprachlichen "Mein Ja-Gefühl, mein Nein-Gefühl", d.h. das Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu erfahren. Zum anderen werden den Kindern in kleinen Spielsequenzen Situationen vorgeführt, die scheinbar harmlos sind, aber dennoch einen körperlichen Übergriff darstellen oder ankündigen könnten "im Bus", "im Haus mit dem Nachbarn". Die Kinder lernen den Unterschied zwischen "guten und schlechten Geheimnissen" kennen. In Rollenspielen üben sie Handlungsmöglichkeiten und lernen präventives Handeln zur eigenen Sicherheit kennen "Weiß jemand, wo ich bin?", "Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?". Die Eltern werden miteinbezogen durch einen Elternabend und dem Kennenlernen der Inhalte, Vorstellen des Materials u.ä. .

Ziel des Projektes ist die Aufklärung und Prävention von sexuellem Missbrauch, sowie Informationen zu diesem Thema zu vermitteln und dafür zu sensibilisieren. Wir möchten Offenheit und Vertrauen schaffen, damit die Kinder, die betroffen sind, sich trauen Hilfe zu suchen und sich Erwachsenen gegenüber zu öffnen. Die Kinder sollen vermittelt bekommen, dass jeder ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung hat, dass Körpergrenzen einzuhalten sind und lernen "Nein" zu sagen. Ihnen soll zudem klar werden, dass es wichtig ist auf sein Bauchgefühl zu achten und Gefährdungssituationen zu kennen und vermeiden zu lernen. Auch Eltern und Lehrkräfte werden durch dieses Projekt sensibilisiert und aufgeklärt, um im Bedarfsfall angemessen reagieren zu können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schülerinnen und Schüler werden zu den verschiedenen Unterrichtssequenzen bereits im Vorfeld arbeiten. Während der Theaterveranstaltung beschreiben die Kinder die vorgeführten Spielszenen. Durch verschiedene Aktivitäten, z.B. durch ein Mitsinglied, erhalten die Kinder Mut, Nein zu sagen. Im vertrauten Klassenverband können sie Gefühle äußern und werden stark gemacht, wie sie sich in verschiedenen Situationen verhalten können. Die Inhalte der Theaterstücke werden im Anschluss noch einmal durch verschiedene Unterrichtsmaterialien aufgearbeitet.

Rückblick:

Das Präventionsprogramm gegen Übergriffe und sexuellen Missbrauch, welches in unserem Schulprogramm fest implementiert ist, wurde in diesem Schuljahr unseren dritten und vierten Klassen vorgestellt.
"Habe ich hier ein gutes oder ein schlechtes Gefühl? Will ich das oder will ich das nicht?" Das sind die Gefühle, die Empfindungen, für die die Kinder sensibilisiert werden müssen, um ein Gespür für sich selbst zu entwickeln. Nur wenn du weißt, dass es ein "Bauchgefühl" gibt, kannst du einen ersten Schritt zum Selbstschutz tun.
Unterstützt durch die Aufführungen der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück haben sich die Kinder in unseren Projekten mit ihren Gefühlen und Ängsten auseinandergesetzt und Handlungsmöglichkeiten erfahren, die sie in schwierigen Situationen anwenden können.
Mit großem Interesse verfolgten unsere Schüler:innen die Vorstellungen. Anschließend folgte ein lebhaftes Gespräch zwischen Schauspielern und Kindern. Fragen wie "Was kannst du tun, wenn jemand deine körperlichen Grenzen überschreitet? Wie wehrt man sich gegen sexuelle Gewalt? und Antworten wie "Wenn du ein Nein-Gefühl hast, geh' zu jemandem und erzähl ihm davon!" … wurden nach den Vorstellungen besprochen.