Grundschulverbund Werste-Wulferdingsen
Seit einigen Jahren ist der Grundschulverbund Werste-Wulferdingsen Schule des Gemeinsamen Lernens. Die sonderpädagogische Förderung findet seitdem im Klassenraum, im Sanitäts- bzw. Computerraum oder auf den Schulfluren statt. Da die genannten Räume oft anderweitig belegt und die Schulflure meist kalt und bei Klassenbewegungen laut sind, besteht der Wunsch, einen geeigneten Förderraum zu schaffen. Dort sollen, neben individuell fachlichen Lernangeboten, besondere Entwicklungsanliegen in einem jahrgangsübergreifenden Training angeboten werden. Derzeit wird ein Konzentrations-, Entspannungs- und Verhaltenstraining zunächst für die Jahrgangsstufe 1/2 eingeführt. Dazu wurde der ehemalige Computer- bzw. Filmvorführraum über der Turnhalle der Grundschule weitestgehend geräumt. Nach nun neu erfolgter Genehmigung des Raumes durch die Stadtverwaltung, soll dort der sonderpädagogische Förderraum entstehen. Der Raum benötigt eine funktionale und geeignete Ausstattung, beispielsweise einen großen runden Teppich als Treffpunkt für den Erzählkreis oder Entspannungsübungen. Acht bis zehn Kissen könnten für eine angenehme Lagerung und Verbesserung der Atmosphäre im Raum sorgen. Zudem werden zwei Regale als Trennwände und als Stauraum für sonderpädagogische Materialien benötigt. Schön wäre es, wenn die Regale auch Eigentumsfächer für die Schüler beinhalten würden. Darüber hinaus müssten weitere Arbeitsmaterialien sowie fein- und grobmotorisches Übungsmaterial angeschafft werden.
Einen Förderraum zu installieren, in dem eine verlässliche und bedarfsgerechte Unterstützung stattfinden kann. Neben dem gemeinsamen Lernen in der Klassengemeinschaft soll ein Raum geschaffen werden, indem der Ausbau sozialer und fachlicher Kompetenzen möglich wird.
Kinder mit ausgewiesenem Förderschwerpunkt haben ein Recht auf Teilhabe an Bildung und soziale Integration. Diesem Recht kommt unsere Schule im gemeinsamen Unterricht nach. Dennoch werden vielfältige Methoden und weitere Zugänge nötig, um diese Kinder fachlich wie auch in ihrem Entwicklungsanliegen zu fördern. Individuelle Maßnahmen müssen entwickelt werden. Darüber hinaus bleibt festzustellen, dass auch Kinder ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf phasenweise individuelle Schwierigkeiten haben und inklusiv in der Kleingruppe an gleichen Förderzielen im Förderraum arbeiten sollen. Kinder waren und sind belastenden Erfahrungen ausgesetzt. Sie benötigen Hilfe und Zuspruch, um grundlegende Lernstrategien und individuelle Stärken zu erkennen und zu nutzen.
Die Einrichtung eines sonderpädagogischen Förderraums am Standort der Grundschule Werste konnte erfolgreich umgesetzt werden. Nachdem die Stadt Bad Oeynhausen den vorhandenen Raum über der Turnhalle mit zwei Regalen und einem Sitzkreis-Teppich ausgestattet hat, konnten wir durch die Gelsenwasser-Förderung geeignetes Lern- und Fördermaterial anschaffen.
Der Raum wird nun regelmäßig genutzt, um individuell und passgenau Schüler und Schülerinnen allein bzw. möglichst in Kleingruppen fachlich wie entwicklungsbezogen zu unterstützen. Mit den Fördermitteln konnten zahlreiche motivierende, handlungs- und spielorientierte Materialien angeschafft werden, die den Schülerinnen und Schülern neben dem erkennbaren Lernzuwachs viel Freude bereiten.
Um die Motorik und Wahrnehmung zu fördern, wurden Barbara Hasenbein Materialien angeschafft, die die Auge-Hand-Koordination, visuelle Konzentration und Fingergeschicklichkeit fördern.
Für das Fach Deutsch wurden Materialien zur Sprachförderung bestellt. Dazu zählen Übungen zur Aussprache und Atmung, zahlreiche Bildkartensets zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit, zum Ausbau des Wortschatzes sowie zur Erarbeitung der Wortarten und Rechtschreibung. Darüber hinaus, Materialien zum sinnentnehmenden Lesen, indem Schülerinnen und Schüler nach Texten spielerisch handeln. Zudem Materialien, mit denen Geschichten gewürfelt, Silben geklatscht und Silben-Chips zu Bildern auf Klettbänder fixiert oder Präpositionen durch Lege-Figuren Bedeutung erfahren. Zur Übung der Buchstabenerkennung und Anlaute wurde ein Anlautmemory gekauft.
Für das Fach Mathematik wurde eine Hundertertafel mit drehbaren Würfeln sowie ein Hunderterbrett für die Arbeit am Platz angeschafft.
Um das Arbeits- und Konfliktverhalten zu thematisieren und zu trainieren, wurden Arbeitsmaterialien des Bensberger Mediations-Modell BMM gekauft. Dazu gehören Bildergeschichten und Handpuppen. Die Schüler hinterfragen Situationen und entdecken Möglichkeiten, Eskalationen zu vermeiden.
Affirmationskarten zur Stärkung des Selbstwerts, zur Motivation und als Mutmacher wurden angeschafft, um das positive Denken zu fördern und Resilienzen zu entwickeln. Auch Literatur zur Einübung von Ritualen, besonders in Phasenübergängen, wurde bestellt.
Als Hilfestellung für einzelne Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf wurden Timer für den Arbeitsplatz angeschafft, um die Dauer der Arbeitsphase zu visualisieren.
Zur Diagnostik und Förderplanung wurde das Leipziger Kompetenz-Screening LKS gewählt, um soziale und emotionale Fertigkeiten sowie Lern- und Arbeitsverhalten einzuordnen. Im Weiteren wurde der DEMAT 2, ein Diagnoseinstrument zur Ermittlung mathematischer Kompetenzen, angeschafft. Zur Diagnose der Leseleistung wurde der ELFE II gewählt, um Leseverständnis, Leseflüssigkeit und Lesegenauigkeit auf der Wort-, Satz- und Textebene zu ermitteln. Die Diagnostik ist Grundlage für die Förderung und damit besonders wertvoll für den individuellen Förderplan der Kinder.