Bringt Bewegung in die Schule!

Ansprechpartner:

Frau Meerkamp

Institution:

Hansaschule, städt. Förderschule

  • Hansastr. 4
    45888 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Die Hansaschule liegt in Gelsenkirchen- Bulmke-Hüllen und somit mitten in einem sozialen Brennpunkt. Unsere Schüler:innen sind durch ihre geistige und motorische Beeinträchtigung schon vor der Pandemie oftmals stark benachteiligt gewesen, da es kaum Möglichkeiten für sie gab und gibt, außerhalb der Schule mit anderen Kinder in Kontakt zu treten, Vereinssport zu betreiben oder sich selbständig im Stadtgebiet zu bewegen. Die Unterstützung innerhalb der Familien fehlt oft, so dass diese Kinder viel Zeit Zuhause in der Wohnung verbringen. Während der Pandemie hat sich diese Situation noch weiter verschlimmert und wir sehen wesentlich mehr Schüler:innen mit Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen, Hyperaktivität, Problemen mit Gleichaltrigen und Übergewicht als in den Jahren davor. Da Wahrnehmung aber die Grundlage für Motorik und Lernverhalten darstellt, möchten wir an der Hansaschule, trotz fehlender eigener Turnhalle, dieser Entwicklung nach der Pandemie so schnell wie möglich entgegenwirken, indem wir Anreize schaffen, um den Kindern den Spaß an der Bewegung an möglichst vielen Stellen im Alltag zurückzugeben. So möchten wir zum Einen Sportfördergruppen einrichten, in denen unsere Schüler:innen in Kleingruppen gemeinsam Sport machen und dabei ganz individuell unterstützt werden, zum Anderen möchten wir diverse Materialien in den Schulalltag integrieren, die ganz nebenbei motivierende Bewegungsanreize setzen. In den einzelnen Sportgruppen möchten wir abwechslungsreiche Bewegungs¬landschaften aufbauen Baumodul "Brücke", Tunnel, Ballgewöhnung und Ballspiele durchführen Togu supersoft, Luftball, Übungen zur Schulung der exekutiven Funktionen anbieten Bodenmarkierungssets, taktile Reize setzen und die Schüler:innen jeden Alters in eigenem Tempo Bewegungserfahrungen sammeln lassen. Sie sollen dabei entdecken, was sie selber schon können und wo sie sich vielleicht gegenseitig unterstützen können. Im Alltag möchten wir immer wieder Angebote bereitstellen, in denen die Kinder sich motorisch ausprobieren können. So sind verschiedene Sitzmöglichkeiten zur Haltungsschulung und Haltungswahrnehmung wie Sitzkissen, diverse Bälle wie z.B. luftgefüllte, langsame Ballons mit Hülle oder weiche Bälle, die auch in den Fluren genutzt werden können, zur Hand-Auge-Koordination, bewegungsreiche Gesellschaftsspiele z.B. Häuptling Wackelnix und Twister, Wurf- und Zielspiele wie Bedtime Bunnies für die Hofpausen, aber auch für z.B. Regenpausen, die im Gebäude stattfinden, so wie das Erleben taktiler Sinneseindrücke über Hände und Füße durch z.B. taktile Scheiben und sensorische Bodenfliesen, Hüpfkissen oder Gewichtwesten, Gewichtstiere, Gewichtsdecke, um den ganzen Körper zu spüren und viele weitere Möglichkeiten der Bewegungsförderung und Wahrnehmungserfahrung angedacht. Bei all diesen Bewegungsangeboten soll auch stets das soziale Miteinander und Fairness eine bedeutende Rolle einnehmen, da es seit der Pandemie durch fehlende Sozialkontakte verstärkt zu Konflikten unter den Schüler:innen kommt.

Das Ziel des Projektes ist es, mehr Bewegung in den Schulalltag zu bringen und so die durch Corona noch verschärfte Bewegungsarmut der Schüler:innen zu verringern. Die Schüler:innen sollen Spaß an Bewegung bekommen, sich und ihre Umwelt bewusster wahrnehmen und so durch mehr Selbstvertrauen und verbesserte Motorik ihre Lern- und Konzentrationsfähigkeit verbessern!

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

An unserer Schule werden ca. 200 Schüler:innen in 15 Klassen unterrichtet. Im Sportförderunterricht sollen aus diesen Klassen zunächst die motorisch schwächsten Kinder unterstützt werden. Da das Material aber auch flexibel während der Pausen oder zwischen zwei Unterrichtseinheiten auf den Fluren eingesetzt werden kann, werden alle Kinder in den Genuss des Angebotes kommen.

Rückblick:

Das Projekt hat den Schülern neue Bewegungsräume und Bewegungserfahrungen eröffnet und gleichzeitig den Spaß an der Bewegung wieder-erweckt. Die Kinder konnten und können sowohl allein als auch gemeinsam sich und ihre Umwelt neu entdecken und wahrnehmen.