Gemüse aus dem eigenen Schulgarten: Nachhaltig Ackern im Jahreskreis mit der GemüseAckerdemie

Ansprechpartner:

Frau Wiegard

Institution:

Hansaschule Gelsenkirchen

  • Hansastraße 4
    45888 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Unsere Schule, die Hansaschule, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, hat seit dem Jahr 2009 eine Parzelle im Kleingarten "Bulmker Erlenkamp" in Gelsenkirchen-Bulmke-Hüllen gepachtet. Dieser Garten liegt etwa einen Kilometer entfernt von unserer Schule, das bedeutet 20-40 Gehminuten je nach Klasse. In unserem Kleingarten lernen bisher vor allem die Schülerinnen und Schüler der beiden Abschlussjahrgänge im Alter von 16 bis 18 Jahren alle Arbeiten im Garten im Laufe der Jahreszeiten kennen, um so Einblicke in den Arbeitsbereich Garten-Landschaftsbau zu gewinnen als ein Tätigkeitsfeld, welches sie nach dem Abschluss der Schule in den Werkstätten für behinderte Menschen wählen können. Sie lernen säen, pflanzen, ernten, jäten, mähen, harken, fegen und vieles mehr, unter anderem auch, die Natur zu beobachten und zu genießen. So lernen sie den Garten auch als faszinierenden Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere kennen. Seit 4 Jahren arbeiten wir mit der GemüseAckerdemie zusammen, die unsere Schülerinnen und Schüler begeistert für die Arbeit im Schulgarten und den eigenen Anbau von Gemüse. So lernen sie ganz handlungsorientiert und hautnah, wo unser Essen herkommt, wieviel Arbeit es ist, Gemüse anzubauen und welche Arbeitsschritte dazugehören. Sie beobachten und erfahren, dass nicht alle Gurken und Möhren gerade wachsen und diskutieren, warum es nur solche zu kaufen gibt. Auch können wir nicht alle Pflanzen ernten, da die Lebewesen im Garten sich ihren Anteil holen. Die Böden im Acker wie in den 6 Hochbeeten kommen ganz ohne Kunstdünger und Chemie aus, da die Erde mit eigenem Kompost und bestem Mulch versorgt wird. Mit der Gemüseackerdemie erhalten wir sehr gute BioPflanzen und BioSaatgut in Demeterqualität, dazu auch alte oder selten nachgefragte Gemüsesorten, die nicht überall angeboten werden wie Pastinaken, Palmkohl u.a., sodass die Schülerinnen und Schüler eine große Vielfalt von Gemüse kennen, schmecken und verarbeiten lernen. Weiterhin können wir die sehr gute digitale Lernplattform der GemüseAckerdemie nutzen, wo neben vielfältigen Info- und Arbeitsblättern in verschiedenen Lernniveaustufen auch viele spannende und interessante Lernvideos und leckere Rezepte uvm zur Verfügung gestellt werden. Die Ackerbriefe liefern wöchentliche wichtige Infos zu den aktuellen Tätgkeiten auf dem Acker sowie Rezepten, Rätseln uvm.. Anders als das Schuljahr endet das Ackerjahr immer im Dezember. Für das nächste Ackerjahr 2023 haben wir einen Beitrag von 500 € zu entrichten, um weiterhin mit den Schülerinnen und Schülern von der Kooperation, der Unterstützung und dem Know how mit der GemüseAckerdemie profitieren und um weiterhin den Übergang in die Berufswelt für sie so anschaulich, so nachhaltig und informativ gestalten zu können.

Die Schülerinnen und Schüler sollen den Anbau, die Pflege und Verarbeitung von Gemüse erlernen bzw. kennenlernen. Sie lernen die Vielfalt der Arbeiten im Garten kennen. Sie sollen ganz praxis- und ralitätsnah arbeiten und lernen können. Sie sollen die Wertschätzung des eigenen Gemüseanbaus erfahren. Sie sollen achtsam mit der Natur und den Lebewesen umgehen lernen. Sie sollen zu nachhaltigen Handeln angeleitet werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schülerinnen und Schüler wählen mit den Lehrkräften zusammen die Vielfalt und Sorten der Gemüsepflanzen aus. Sie wählen ihren Arbeitsbereich für den Tag aus. Sie bereiten das geerntete Gemüse zum Sofortverzehr zu oder kochen im Hauswirtschaftunterricht das Mittagessen damit.

Rückblick:

Schule der Zukunft - Bildung für Nachhaltigkeit: Auszeichnungsfeier 2022
Im Oktober 2022 wurden wir ein 2. Mal für unsere gute Arbeit im Garten ausgezeichnet. In unserem Schulgarten ist alles Bio, wir nehmen eigenen Kompost zum Düngen und verzichten ganz auf Chemie. Das ist besser für unsere Umwelt, die Pflanzen, den Boden und viel gesünder, wenn wir das Obst und das Gemüse essen. Auch gibt es nicht nur Salat und Gurken, sondern auch weniger bekannte Gemüsesorten wie Palmkohl und Pastinaken. So unterstützen wir die Artenvielfalt und lernen etwas Neues kennen. Unterstützt werden wir von der Gemüse-Ackerdemie, die uns mit besten Demeter-Saatgut und -Pflanzen versorgt. Dank der Unterstützung der Gelsenwasser-Stiftung konnten wir auch in diesem Ackerjahr wieder damit beliefert werden.

Wir sind gestartet:Endlich wieder Gartenarbeit!
Nach den Osterferien sind wir wieder in den Schulgarten gegangen. Die Beete haben wir schon vor den Osterferien um gegraben. Ebenso hatten wir schon Demeter-Saatgut von der Gemüse-Ackerdemie bekommen. Am ersten Schultag haben wir wieder gesät: Pastinaken und Radieschen. Die Zucker-Erbsen haben wir in Fingertiefe Löcher gelegt. An den Bambusstäben können die Zuckererbsen dann hochranken.
Heute haben wir gepflanzt: abwechselnd Fenchel und Salat, dann Palmkohl und Kohlrabi, rote und gelbe Bete und auch roter und gelber Mangold. Zum Schluss haben wir die Kartoffeln gesetzt. Das Besondere daran: Kartoffeln sind lila und gelb! Wir freuen uns schon auf leckeren Kartoffelsalat und Pommes daraus! Alles in Bio-Qualität und nachhaltig produziert!
Eure Gartengruppe der Hansaschule