"Mein Körper gehört mir"

Ansprechpartner:

Frau Höbrink

Institution:

Kath. Kindergarten St. Cäcilia

  • Westönner Bachstr. 5
    59457 Werl

Beschreibung und Ziele:

Einführung Grundprojekt: Für die Einrichtung, da das Präventionsprojekt bislang nicht durchgeführt wurde, bietet sich zunächst ein Grundprojekt an, welches folgende Elemente umfasst: 1. Team-Fortbildung: eine Fortbildung zu Beginn des Projektes für das Team zum Thema Gewaltprävention, in dem u.a. Themen wie entsteht ein Streit, Deeskalationstechniken u.v.m. vermittelt werden ca. 2 Stunden 2. Weitere Einheiten erfolgen mit den Kindern: drei Einheiten für die Maxi-Kinder max 8 Kinder pro Gruppe jeweils 1 Stunde mit folgenden Schwerpunkten: - Gefühle - dabei wird den Kindern spielerisch vermittelt, welche Gefühle es gibt es und wie sie sich körpersprachlich zeigen. Auch wird deutlich gemacht, welche Körperhaltungen dazu beitragen, eine friedliche Lösung zu finden. - Umgang mit Wut, Nein-Sagen - Hilfe holen, helfen, friedliche Konfliktlösungen 3. Fortbildung im Team im Anschluss an die Einheiten: Im Anschluss an die Einheiten mit den Kindern erfolgt jeweils eine Fortbildung für das Team meist die Leiterinnen/Leiter der jeweiligen Gruppen, in der erläutert wird, warum bestimmte Übungen mit den Kindern durchgeführt wurden und welche Übungen zu den einzelnen Themenschwerpunkten vertieft aber auch mit den anderen jüngeren Kindergartenkindern gemacht werden können. Dauer 3 x 1 Stunde 4. Elternabend Ein begleitender Elternabend zu dem Thema "Wie schütze ich mein Kind" wobei der Schwerpunkt im Bereich des Schutzes vor sexuellem Missbrauch liegt. Dabei werden Fragen - wie wichtig wir Erwachsene in unserer Vorbildfunktion sind ebenso angesprochen - wie das Thema Gefühle, die gerade rund um den Bereich des sexuellen Missbauchs eine große Rolle spielen. - Es werden die unterschiedlichen Annäherungen der Täter an die Kinder deutlich gemacht, die sich erheblich darin unterscheiden, ob der Kontakt im direkten persönlichen Bereich stattfindet oder im digitalen Raum. - Hier sollen Eltern sensibilisiert werden, wo konkret Gefahren lauern und wie die Täter dabei vorgehen, denn nur durch dieses Wissen können Erziehende ihre Kinder schützen. Kosten für ein komplettes Grundprojekt bei zwei Kindergruppen: 950,00 € incl. Fahrt- und sonstiger Nebenkosten. Zum Grundprojekt werden

Unser Ziel ist es, Kinder im Alter von 4-6 Jahren für das Thema "Mein Körper gehört mir" zu sensibilisieren und stark zu machen. Kinder dürfen bestimmen wer sie küssen, berühren oder anfassen darf, ebenso wie eigene Grenzen ziehen und die des Gegenübers wahrzunehmen und zu respektieren. Die Kinder sollen den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen kennenzulernen. Ebenfalls das Selbstbewusstsein zu erlangen, um über schlechte Geheimnisse mit einer Vertrauensperson zu reden und sich Hilfe zu holen. Wichtig ist auch die Eltern für das Thema zu sensibilisieren, ihnen Sicherheit zu schenken und sie zu bestärken, dieses wird mit Hilfe eines Elternabends unterstützt.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

• Gefühlsuhr, gebastelt mit den Kindern aus Pappe • Plüschmonster EMMO Stofftier, • Gefühlsmemory, • Bilderbuchbetrachtung: "Mein Körper gehört mir", "Ich darf Nein sagen!", "Ich bin Mutig, ich hole mir Hilfe", • Mitmachgeschichten gelesen und besprochen • Spiel-und Übungsmaterialien werden im Freispiel zur Verfügung gestellt. Die erarbeiteten Inhalte werden von den Erzieherinnen wiederholt und vertieft und fließen so in den Kindergartenalltag ein sowie sollen Eltern beim Elternabend informiert und sensibilisiert werden, gemeinsame Gespräche mit den Kindern geführt werden. Die Kinder sollen in Einheiten Ihre Gefühle kennenlernen: Es werden verschiedene Situationen dargestellt und nach eigenem Gefühl gefragt, sie können unbekannte Gefühle kennenlernen. Es werden mit Materiealien für die Kinder gearbeitet: - Plüschmonsterli EMMO: Für Kinder ein Symbol einer neuen Einheit, Maskottchen - begleitet das gesamte Projekt über die Kinder. - Gefühlsuhr erstellen: selbst basteln und Emotionen und Gefühle darstellen. - Gefühlsmemory: Wiederholung Gefühle : Welche Gefühle kennst du? Erlebst du? Kannst du bei anderen sichtbar erkennen? Die Kinder stellen diverse Gefühle dar, davon werden Fotos gemacht und zu einem Memory erstellt. Dies kann bei Interesse im Freispiel genutzt werden. Es erfolgen Bilderbuchbetrachtung: "Mein Körper gehört mir", Rollenspiel "Ich darf Nein sagen" Erzieher/-in stellen verschiedene Situationen dar, Kinder beobachten und stellen die Gefühle von Erzieher/-in fest, über Situation wird gesprochen. "Was hätte man anders machen können?" - "Halt Stopp, ich möchte das nicht!" Rollenspiel "Ich bin Mutig, ich hole mir Hilfe" Situation von "Ich darf Nein sagen" wiederholen, inklusive "Halt Stopp, ich möchte das nicht" aber dann mit Grenzüberschreitung, Gegenüber hört nicht auf - "Ich bin Mutig, ich hole mir Hilfe" Mitmachgeschichte: Es werden Geschichten gelesen und besprochen. Spiel-und Übungsmaterialien erfolgen im Freispiel. Gefühle ausmalen, Bücher über Gefühle, Gefühlspantomime.

Rückblick:

Vonkleinauf - Projekt Gelsenwasser
"Mein Körper gehört mir"
Kath. Kindergarten St.Cäcilia Westönner Bachstraße 5 59457 Werl Ansprechpartner Erzieher: Hannah Ostermann & Leonie Gördes Ansprechpartner Förderverein: Sandra Höbrink
Unser Projekt "Mein Körper gehört mir" begann mit klein Gruppenarbeit, jeweils drei Gruppen an drei Vormittagen in der Turnhalle mit Frau Buchner-Stamm. Jeweils eine Erzieherin o.g. Ansprechpartnerinnen und eine weitere Erzieherin begleiteten die einzelnen Projektstunden.
In Ihrer ersten Stunde sprachen wir über Gefühle anhand von Bildkarten, wo die Kinder erkennen sollten, welches Gefühl die Person auf der Karte haben könnte. Danach wurde das Gefühl nachgeahmt. Dabei haben die Kinder gelernt, auf Mimik und Gestik zu achten und wie sie sich bemerkbar machen, wenn sie etwas nicht wollen. Den Spruch "Lass mich in Ruhe" - mit gestreckten Armen vor der Brust - begleitete uns das gesamte Projekt. Die Kinder lernten von Frau Buchner-Stamm die korrekte Körperhaltung bei Missachtung ihrer Bedürfnisse. Nach den drei Einheiten der Kinder an jedem Tag, haben die drei Erzieher o.g. Ansprechpartnerinnen und eine weitere Erzieherin eine kleine Fortbildung mit dem Geschehen und Vorgang aus den Stunden erhalten. Hier ging es darum, dass Frau Buchner-Stamm erklärte, warum sie wie vorgegangen ist mit den Kindern und gab uns Input für weiter Projekte zu diesem Thema.
In der zweiten Stunde ergab sich eine kleine Wiederholung von der ersten Stunde und im Vordergrund stand das Auftreten gegenüber älteren oder größeren Schulkameraden auf dem Schulhof. Wie zeige ich als "Erstklässler" den "Viertklässlern" dass ich mutig, stark und Selbstbewusst bin. Dabei achtete Frau Buchner-Stamm ebenfalls auf die Körperhaltung, Mimik und Gestik unserer Vorschulkinder. Nach dieser Stunde erfolgte ebenfalls wieder eine kleine Fortbildung, wo wir über Respekt und Toleranz sprachen. Auch hier bekamen wir erneut Input für die weitere Kindergartenzeit, um Respekt unter den Kindern zu fördern.
In der letzten Stunde hat Frau Buchner-Stamm das Bilderbuch "das große und das kleine Nein" vorgestellt. Die Geschichte handelt vom Nein-Sagen in den unterschiedlichsten Situationen aus der Sicht des kleinen Kindes. Hier ist es für Kinder wichtig, Grenzen zu setzen und laut und deutlich NEIN zu sagen.
Die Geschichte soll Kinder ermutigen, Gefühle und Bedürfnisse mit Selbstbewusstsein zu vertreten. Vor allem, wenn es um ihre körperliche Selbstbestimmung geht.
Zum Abschluss wurde wieder das Rollenspiel mit den Erst- und Viertklässlern gespielt. Die Kinder standen voreinander und übten erneut Grenzen zu setzen.
Nach den drei Einheiten konnte man bei fast allen Kindern erkennen, dass sie in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt wurden und nun deutlich ihre Grenzen aufzeigen können, diese Rückmeldung haben wir auch von Frau Buchner-Stamm bekommen.
An diesem Tag stand die Fortbildung für alle Erzieher auf dem Plan. Den Einstieg gestaltete Frau Buchner-Stamm indem sie jedem mehrere Begriffe zuteilte und wir entscheiden mussten, ob wir die Begriffe als "Gewalt" einstufen oder "keine Gewalt". Im Nachhinein gab es eine Diskussionsrunde, weil nicht alle Erzieher der gleichen Meinung waren, zum Beispiel war für eine Vegetarierin "Gewalt" ein Tier zu töten und für andere wiederum "Keine Gewalt" weil wir Fleisch zum Essen benötigen. Bei dieser Fortbildung stand die psychische Gewalt und körperliche Gewalt im Vordergrund. Durch das Eisberg-Modell konnte Frau Buchner-Stamm uns erklären, dass vieles in uns passiert Neid, Angst, Wut, Scham, Eifersucht, man nur einen kleinen Teil davon erkennt und vieles im Verborgenen bleibt. Aufgrund dessen erhebt sich unsere Stimme, wir verwenden eine andere Wortwahl oder artikulieren mit Mimik und Gestik anders, "als sonst" Deshalb sind auch für uns Erzieher die "Ich-Botschaften" von großer Bedeutung. Auch hier bekamen wir Infomationen für unser gesagtes, wie wir mit unseren Mitmenschen kommunikativ freundlicher sein können.
Mit dem Geld vom Förderverein haben wir zusätzlich noch für jede Gruppe einen "Sorgenfresser" gekauft und einige neue Bücher angeschafft. In Zukunft möchten wir mit den Mini- und Mittelkindern 3-4 Jahre das Projekt weitergeführt. Die "Sorgenfresser" werden hierbei als Maskottchen des Projekts eingesetzt. Die Bücher dienen als Begleiter der einzelnen Bereiche und können das ganze Jahr über eingesetzt werden.
Im Anhang finden Sie Bilder sowohl von den einzelnen Projekteinheiten, als auch von dem angeschafften Material.