Grundschule Altstadt
Digitale Medien gehören heute längst zum Alltag - vor allem auch für Kinder. Um zu verstehen wie neue Technologien in einer sich immer schneller verändernden Welt funktionieren, ist ein Blick in die technischen Hintergründe von Vorteil. Durch die COVID 19 Pandemie wurde das digitale Lernen in Deutschland endlich ein kleines Stückchen vorangebracht. Das Medienkonzept an unserer Schule wurde gerade neu überarbeitet und wir haben festgestellt, dass wir unbedingt unsere Ressourcen aufstocken müssen, um unseren SchülerInnen den Einstieg in die digitale Lernwelt viel besser zu ermöglichen. Unsere Idee, kleine Lernroboter in Form von kleinen Bienen im Unterricht einzusetzen, um den Kindern, erste spielerische Erfahrungen mit dem Programmieren zu ermöglichen. Der Bee-Bot ist ein spannender Bodenroboter für Kinder. Der gelb-schwarz gestreifte, einfach zu bedienende und freundliche Roboter ist perfekt, um Bewegungsabläufe zu planen, Vermutungen anzustellen und um problemlösendes Denken zu trainieren. Oder einfach, um Spaß zu haben! Mit einem Klassenset an Bee-Bots könnten mehrere Kinder oder Kleingruppen erste Erfahrungen mit dem Programmieren machen. Die Bedienung ist sehr einfach: Über die Tasten am Rücken werden die Bewegungsanweisungen links oder rechts drehen, vor oder zurück eingegeben und gespeichert. Diese führt der kleine Roboter dann auf vorgefertigten oder selbst gestalteten Bodenmatten aus. Der Bee-Bot merkt sich bis zu 200 Kommandos. So werden die SchülerInnen schon in der Grundschulzeit in die Welt der Digitalisierung herangeführt. Dabei geht es natürlich in erster Linie nicht darum, den Kindern die Programmiersprache beizubringen, sondern um ein technisches Grundverständnis sowie grundlegende Kenntnisse über die Funktionsweise digitaler Medien zu schaffen. Außerdem ist Programmieren immer auch ein kreatives Gestalten von digitalen Medienprodukten. Das Ganze erfolgt spielerisch und macht den Kindern vermutlich sehr viel Spaß. Der Lernroboter ist hinsichtlich der Themengebiete vielfältig einsetzbar und eine sinnvolle Ergänzung bei Schwerpunkt- oder jahreszeitlichen Themen, da die Unterlagen sowie die Matte leicht selbst erstellt werden können. Die Bee-Bots können sowohl im Mathe, Englisch, Kunst, Deutsch- und Sachunterricht eingesetzt werden und decken dadurch viele Kompetenzen des Lehrplans der Grundschule ab. Relevanz des Projekts für unsere Schule: Durch die kleinen Roboter können Kinder aller Jahrgangsstufen die realen Auswirkungen von abstrakten Lösungsprozessen direkt erleben. So werden einerseits zahlreiche Bereiche wie z.B. das vorausschauende Denken und die Problemlösekompetenz unterstützt, andererseits erfahren die Kinder, dass der Roboter immer nur das tut, was man ihm sagt. Dies ist für die Kinder unserer Schule ein besonderes Lernerlebnis und auch gerade für SchülerInnen unterschiedlicher Sprachniveaus sehr empfehlenswert, denn die Bewegungsanweisungen können einfach über die Tasten eingegeben werden. Dadurch gibt es auch den SchülerInnen die die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrschen, die Möglichkeit ihre Talente und ihr logisches Denken zu zeigen, ohne an der sprachlichen Barriere zu scheitern. Das sehen wir als einen Punkt der Chancengleichheit, der uns als Schule sehr wichtig ist. Natürlich wird der Wortschatz während der Unterrichtseinheiten und der AGs auch immer erweitert. Man kann auch nicht nur erste Erfahrungen mit dem Programmieren machen, sondern auch zahlreiche neue Unterrichtsideen umsetzen. Man kann ein Memory erstellen, welches der Bee-Bot anfahren kann, man kann Rechenspiele und Dosendiktate erstellen und sogar mit dem Roboter malen. Der Kreativität der SchülerInnen und der Lehrkräfte sind hier keine Grenzen gesetzt. Darüber hinaus wird natürlich die Medienkompetenz gefördert und wir könnten unseren SchülerInnen den Einstieg in die digitalen Medien erleichtern und das digitale Lernen an unserer Schule endlich weiter voranbringen.
Folgende Kompetenzen werden damit geschult: • Sprachlich-kommunikative Kompetenz: Die vielfach verwendeten Symbole Pfeile bekommen eine Bedeutung für die Kinder. Die Kinder lernen durch den Roboter neue Begriffe kennen und je nach Thema erwerben sie spezifisches Wissen. • Soziale/Emotionale Kompetenz: Durch die Arbeit in der Kleingruppe ist es wichtig, zusammenzuarbeiten, vereinbarte Regeln einzuhalten und Rücksicht auf andere zu nehmen sowie Erlebnisse zu reflektieren und zu kommunizieren. • Kognitive Kompetenz/Umweltkompetenz: Die Kinder verstehen durch die Eingabe von Befehlen wie ein Roboter funktioniert. • Nutzungs-und Anwendungskompetenz: Die Kinder lernen den Umgang mit technischen Geräten. • Kreativität und Vorstellungskraft: Die Kinder finden kreative Lösungswege und können Experimentieren. Das Schwierigkeitsniveau wächst natürlich auch mit der Erfahrung und der Kreativität der SchülerInnen.
Die Kinder arbeiten selbstständig an den Bee-Bot Robotern.
Im Rahmen der in den Arbeitsplänen der Schule verankerten Unterrichtsreihe "Bee-Bots - Wir werden Experten für das Programmieren" erhalten seit dem Schuljahr 2022/2023 alle Schüler*innen mithilfe der Bee-Bots einen spielerischen Einstieg in das Programmieren. Dabei erkunden und dokumentieren die Kinder in einem ersten Schritt die Funktionen und Eingabebefehle des Lernroboters und erkennen, dass Roboter nicht autonom, sondern nach dem EVA-Prinzip Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe agieren. In der folgenden Sequenz kommen die Kinder zu der Erkenntnis, dass ein Programm aus einer Aneinanderreihung von Befehlen besteht und identifizieren die einzelnen Befehle. Sie schreiben ein kurzes Programm für ihren Lernroboter, erproben und modifizieren es gegebenenfalls. Als nächstes lernen die Schüler*innen das Prinzip von Programmschleifen kennen und wenden es in ihren eigenen Programmen an. Nachfolgend lernen sie den Begriff "Bug" Programmierfehler kennen, überprüfen vorgegebene Programme auf Fehler und modifizieren diese, sodass ihr Bee-Bot ein vorgegebenes Ziel erreicht. Abschließend erarbeiten sie verschiedene Problemlösestrategien und entwickeln ein abschließendes Programm, bei dem der Lernroboter von einen Startpunkt aus einen Hindernisparcours überwinden und einen festgelegten Zielpunkt erreichen muss. Sie reflektieren ihren Lernprozess und erhalten ein Programmier-Diplom.
Dank der Unterstützung des Programmier-Projekts konnten wir Lernroboter und vielfältige Zubehörmaterialien erwerben. Die Schüler*innen waren während der Unterrichtsreihe hochmotiviert und zeigten viel Freude dabei, spielerisch einen ersten Einstig in das Programmieren zu erhalten.