Kita Kemnastraße/MarktQuartier
Kinder sind von Natur aus offen, neugierig und wissbegierig: Sie sind die geborenen Forscher. Sie wollen verstehen, was um sie herum passiert und wie die Welt funktioniert. Nicht alles ist aber mit dem bloßem Auge sichtbar und einige Zusammenhänge und Vorgänge können nur verstanden werden, wenn sie in einem anderen Kontext erprobt und den Kindern dargestellt werden. Warum wird dreckiges Geschirr durch Spülmittel sauber? Wie entstehen eigentlich Farben? Und wieso kann ein Heißluftballon überhaupt fliegen, obwohl er gar keinen Motor hat? Oftmals bleiben die Erklärungen hinter diesen für Kinder Mysterien verborgen und unbegreiflich. Sie nehmen die Umstände so an. Wer sauberes Geschirr will, der wäscht eben mit Spülmittel und Farben sind doch überall und einfach da? Mit unserem Projekt ,,Kleines Forscherlabor'' sollen die Wunder dieser Welt aufgegriffen und genauer unter die Lupe genommen werden. Kindern wird die Möglichkeit gegeben, die komplexen Vorgänge ganzheitlich mit allen Sinnen zu erfahren. Die große, weite und noch unverständliche Welt wird so erfahrbar und das Verständnis für grundlegend naturwissenschaftliche und technische Vorgänge vertieft. Dabei wird das ,,Kleine Forscherlabor'' seinem Namen gerecht, denn geplant ist keine bloße Projekteinheit, sondern ein ganzer Bereich, der zum Experimentieren und Entdecken einlädt. Wir begleiten unsere Kinder auf ihrer Erkundungstour durch angeleitete Versuche und unterstützen sie beim Verstehen und Benennen, nutzen dabei aber auch den Raum als dritten Erzieher ganz nach Montessori. Das Forscherlabor soll ,,Lernwerkstatt-Charakter'' haben, indem das Interesse der Kinder durch das authentische Labordesign geweckt wird und sie dazu anregt, eigenständig und selbstaktiv im Labor zu forschen und durch Versuch und Irrtum zu lernen und zu wachsen. Ein ,,laborechter'' Charakter wird hervorgerufen durch typische Gegenstände in einem Labor sowie durch passende Kleidungsstücke für kleine Forscher und Forscherinnen. Das Labor soll die folgenden Materialien umfassen: Forscherkittel sowie -brillen, Becher, Gläser wie auch Reagenzgläser und Pipetten, Lupengläser und Kindermikroskope, verschiedene Exkursions- und Forscherboxen zum Beispiel zum Thema Wasser auch mit den Kindern entwickelt, Thermometer, Magnetboxen, Kleine Gewichte und geometrische Körper sowie ein Geometrieset, das Sonnensystem, eine Waage, Zirkel, thematische Poster, eigene Fundstücke wie auch Alltagsgegenstände und Naturmaterialien sowie Bastelmaterial für technische Arbeiten wie Papier, Karton, Schnur, Draht, Farbe, Werkzeug und Scheren etc..¬
Das Stärken von Kompetenzen ist dabei das von uns ersterbte Ziel des Labors. Die Freude am Forschen soll den Blick der Kinder für die Vorgänge um sie herum stärken und wichtige Kompetenzen fördern. Das zum eigenständig Handeln konzipierte Labor stärkt durch die vorgabenlose Freiheit zum Entdecken die Selbstwirksamkeit der Kinder und weckt natürlich das Interesse an dem Phänomen Natur. Kinder lernen durch die eigene Erfahrung und durch die Unterstützung von Fachkräften, wie sie eigene Experimente initiieren und planen können. Dafür gehen sie mit einem offeneren Blick durch die Welt, in dem Wissen, alles für sie Faszinierende im Labor ergründen zu können. Dabei unterstützen wir die Kinder dabei, eigene Ideen und eine Lösung zur Umsetzung zu entwickeln. Wir inspirieren die Kinder, indem wir ihnen Möglichkeiten zum Arbeiten mit verschiedenen Materialien aufzeigen. So werden ihre gestalterischen Fähigkeiten geschult und die Kinder entwickeln ein Repertoire an Herangehensweisen für die praktische Umsetzung ihrer Einfälle. Von der Phantasie und Vorstellungskraft bis hin zum planerischen Denken und kognitiven Ausklügeln der Wissenschaft hinter den Dingen, erlangen die Kinder aufgrund des feinmotorischen und präzisen Arbeitens manuelle Grundfertigkeiten sowie an gesteigerter Konzentration. Dabei wird auch ihre Beobachtungsgabe stets geschult. Sie ziehen Vergleiche und schließen Erkenntnisse aus ihrem Tun sowie über die Materialen und Werkzeuge durch ihre Anwendung. Sie kommen zu einem selbstständig erarbeiteten Ergebnis und erleben sich als selbstwirksam. Durch das Erforschen vertiefen und entwickeln sie also viele Fähigkeiten und Kompetenzen fast ganz von allein. Alle Erkenntnisse, die sie in dem Prozess gewinnen, können sie auf ihre eigene Lösungssuche in allen Bereichen übertragen. Wichtig ist uns ein intensiver Austausch über die beobachteten Phänomene. So soll die Lerngemeinschaft untereinander gefördert und Sprach-, Lern- und Sozialkompetenzen ausgebaut werden. Stolz können die Kinder den Anderen zeigen, was sie entdeckt und erforscht haben. So wird die Freude am Ausprobieren und der Erfindungsreichtum gefördert.
Einerseits soll das Labor eine immer offene Anlaufstelle für die Kinder sein, andererseits sollen aber auch begleitete Experimente stattfinden. Geplant ist ,,das Experiment der Woche''. Zu diesem wöchentlichen Ereignis laden wir interessierte Kinder in unser Labor ein, um Neues über Natur und Physik zu lernen und zu erproben. Besonderen Wert legen wir auf die sprachliche Begleitung der gezeigten Experimente. In unserer Kindertagesstätte ist der Anspruch zur Sprachförderung besonders groß, da viele unserer Kinder durch ihren Migrationshintergrund gezielte Unterstützung zum Deutschspracherwerb benötigen. Zudem möchten wir den Kindern aus bildungsschwachen Familien den Zugang zu Bildung gewähren. Gerade Kinder, die sonst aufgrund ihrer Sprache in vielen Bereichen zurückstecken müssen, können im Bereich der Naturwissenschaft aufleben, da dieser auch ganz ohne Sprache einen nachhaltigen Eindruck erwirkt und damit einen Lerneffekt hervorruft. Ebenfalls ist eine vertiefende Elternarbeit geplant, welche diese mit ins Boot holt und zu Elternnachmittagen einlädt. Die Aktionen sollen in Zusammenarbeit mit den Eltern oder den Kindern vorbereitet werden und den Kindern die Möglichkeit geben, mit ihren Eltern Neues zu entdecken oder ein eigens entworfenes Experiment vorzustellen. Das Thema der Nachmittage wird sich dabei an die aktuelle Thematik und an die Interessen der Kinder richten. Das, was die Kinder im Moment bewegt, soll Gegenstand unseres Labors werden. Ziel soll es immer sein, Eltern sowie Kinder für die Naturwissenschaft zu begeistern und sie dazu animieren, die Forscherbrille auch im Alltag zu tragen und sie für die Vorgänge in unserer Welt zu sensibilisieren. Mit dem Projekt des kleinen Forscherlabors hoffen wir, unsere Kinder in baldiger Zukunft zu großen Nachwuchswissenschaftlern aufzuziehen!
Kleines Forscherlabor Rückblick
Die Forscher-Wochen in der Kita waren eine besondere Zeit, in der die Kinder die Möglichkeit hatten, ihre Neugier und Kreativität durch praktische Experimente und Aktivitäten zu entfalten. Die Wochen boten den Kindern die Chance, ihre Fähigkeiten in Bereichen wie Naturwissenschaften, Technik und Mathematik zu entwickeln und ihre kritische Denkfähigkeit zu stärken.
Besonderen Fokus legten wir auf die aktuellen Interessen der Kinder. Das, was die Kinder im Moment bewegt hat, wurde Gegenstand unseres Labors. Dabei zeigte sich schon aus unserer Erfahrung, dass die Kinder Ideen als Anregung für neue und eigene Experimente benutzen. So entstand zum Beispiel zum Thema "Wasser" und zum Thema ,,Farben'' ein Forscherprojekt.
Die Kinder konnten an unterschiedlichen Aktivitäten innerhalb des Projekts teilnehmen.
Einige Beispiele für Experimente, die wir in der Kita durchführen konnten sind beispielsweise:
Farbmischung, Luftdruck, Winkender Handschuh, Farbverlauf, Lavalampe
Dies sind nur einige der vielen Experimente, die in der Kita durchgeführt wurden, um Kinder zu fördern und ihr Interesse an Naturwissenschaften und Technik zu wecken.
Insgesamt boten die Experimentier-Wochen in der Kita den Kindern eine unterhaltsame und aufregende Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Neugier zu fördern, während sie gleichzeitig viel Spaß hatten.