Beschreibung und Ziele:

Das Projekt wird von folgendem Anbieter angeboten: MITEINANDER S T A T T GEGENEINANDER Fortbildungen für Lehrer, Erzieher und Eltern Gewaltprävention für Schüler Medienkompetenz und Suchtprävention Selbstsicherheitstraining für Mädchen und Senioren Anti- Mobbing- Programm www.netzwerk-rheinland.de Im Rahmen des projektes kommen erfahrene und speziell ausgebildete Kompetenztrainer in die Schule und arbeiten täglich 4 Stunden mit den Kindern im Klassenverband zu folgenden Themen: - Jeder kann etwas, was sind meine Stärken? - Wie entsteht ein Streit? Was ist Gewalt? Wie funktioniert eine Gewaltspirale? - Wie kann ein Streit enden? - Welche Verhaltensweisen wirken eskalierend? Welche wirken deeskalierend? - Wie kann ich einen Konflikt, einen Streit gewaltfrei beenden?

Das Ziel des Projektes ist es, die Kinder zu stärken und ihnen Mut zu machen, sich möglicher Gewalt entgegen zu stellen, diese im Vorfeld zu erkennen und entsprechend zu umgehen. Ihnen sollen Verhaltensweisen und deren Wirkungen bewusst gemacht werden. Die Kinder sollen erkennen, mit welchen Verhaltensweisen ein Konflikt und ein Streit sinnvoll und gewaltfrei ausgetragen und beendet werden kann und diese Verhaltensweisen zunächst in verschiedenen Übungs- und Spielformen und schließlich im wirklichen Leben anwenden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die ausgebildeten TrainerInnen arbeiten in den 4 Stunden täglich ausschließlich mit den Kindern. Alle Gespräche mit den Klassenlehrkräften zur Optimierung und zur Reflexion des Programms finden außerhalb der Unterrichtszeit statt. Die Kinder sind durchgängig aktiv in das Programm eingebunden.

Rückblick:

Vom 02.05. bis zum 04.05.2023 fand an der Canisiusschule in Marl bereits zum zweiten Mal eine zertifizierte Gewaltpräventionsmaßnahme, durchgeführt von ""Mut tut gut - Netzwerk-Rheinland", statt. In diesem Projekt arbeiteten erfahrene und ausgebildete Trainerinnen und Trainer an drei aufeinander folgenden Tagen mit den Kindern in unterschiedlichen Sozial- und Spielformen zu verschiedenen Bereichen des Themas Selbststärkung und Gewaltprävention.
Die Schülerschaft unserer vierzügigen Schule ist sehr heterogen. Wir erleben an vielen Stellen im Verhalten unserer Schülerinnen und Schüler, dass Konflikte unterschiedlichster Arten immer wieder aufflammen und dass der Umgang damit für viele Kinder problematisch ist. Um unsere Schulkinder dauerhaft gegen Gewalt stark zu machen und ihnen positive und angemessene Wege aufzuzeigen, mit Streit und Konflikten gewaltfrei umzugehen, haben wir die Bezuschussung des Projektes für unsere vier 3. Schuljahre beantragt und waren froh, als die Zusage dazu uns erreichte.
Im Vorfeld der Durchführung des Trainings mit den Kinder fand ein kostenloser digitaler Elternabend statt, der den Eltern Informationen geben sollte, was ihre Kinder in den nächsten Tagen in der Schule erwartet und der die Eltern auf möglicherweise etwas ungewöhnlichere Fragen und Erzählungen der Kinder vorbereiten sollte.

Im Projekt selber ging es für die Kinder dann um folgende Bereiche, die in unterschiedlichsten Übungs- und Spielformen sowie in Gesprächen erarbeitet und geübt wurden:
- Das bin ich - Ich bin gut so, wie ich bin
- Jeder kann etwas - was kann ich gut?
- Was schätzen die anderen an mir? Was schätze ich an den anderen?

- Brauchen wir Regeln? Warum brauchen wir Regeln?
- Erarbeitung von 3 goldenen Regeln:
1. Wir wenden keine körperliche Gewalt an.
2. Wir wenden keine verbale Gewalt an.
3. Wir hören einander zu

- Was ist für mich Gewalt?
- Erkennen und spüren der eigenen Grenzen - ab wann akzeptiere ich Angriffe nicht mehr.
- Wie funktioniert eine Gewaltspirale und wie komme ich aus ihr heraus?

- Streit
- Wie kann ein Streit anfangen?
- Wie kann ein Streit leider enden?
- Wie kann ein Streit gut beendet werden?

- Verhalten in Konfliktsituationen
In Rollenspielen verschiedene Möglichkeiten der Deeskalation erfahren und üben:
- Wir bleiben cool und ignorieren Provokationen.
- Wir gehen weg.
- Wir holen uns Hilfe, Hilfe holen ist kein Petzen.
- Wir verwirren durch überraschende gewaltfreie Reaktionen.

- Gefühle
- Wann fühle ich mich ausgeschlossen. Wie fühlt sich das an?
- Was sind gute Geheimnisse, was sind schlechte Geheimnisse
- Wo bekomme ich anonyme Hilfe: Telefonnummer gegen Kummer: 116111

- Gemeinschaft stärken
- Verschiedene Spiele, die kooperativ bewältigt werden müssen.
- Übungen und Spiele, die nur gemeinsam funktionieren

- Was macht übermäßiger digitaler Medienkonsum mit mir? Wie verändert sich meine Wahrnehmung?
- Blick auf eine sich drehende Spirale und spüren, dass Dinge hinterher völlig anders und verzerrt wahrgenommen werden.

In wieweit wurden die Kinder mit einbezogen?
Alle Klassen hatten fest zugewiesene Trainer:innen, die an allen Tagen mit ihnen gearbeitet haben. Das gesamte Training fand im stetigen Dialog mit den Kindern statt, das heißt, die Trainer:innen haben sich ausschließlich mit den Kindern beschäftigt und mit ihnen gearbeitet. Die Lehrkräfte der Klasse durften für die Zeit des Trainings die Rolle der Beobachterinnen in ihren Klassen einnehmen.
In den Reflexionsphasen mit den Lehrkräften wurde genau überlegt:
Was brauchen die Kinder - Bewegung oder still sein?
Welche aktuellen Anlässe, sollten aufgegriffen werden?
Gibt es in den jeweiligen Klassen Besonderheiten, die unbedingt beachtet werden sollten?
Das gesamte Projekt war in seiner Durchführung voll und ganz an den Kindern der Klassen und ihren Bedürfnissen orientiert. In den regelmäßigen Reflexionsphasen wurde das Programm immer wieder neu justiert und den Bedürfnissen angepasst. Alle Kinder waren begeistert bei der Sache und haben sich gut auf alle Spiel- und Übungsformen eingelassen.
Alle teilnehmenden Lehrkräfte haben die Tage des Projektes als bereichernd und wegweisend empfunden.
Unterm Strich lässt sich sagen, dass die Förderung des Projektes "Mut tut gut" eine absolut lohnenswerte Investition war.
Wir danken der Gelsenwasserstiftung aufrichtig und herzlich für ihre Unterstützung!