Abenteuer Honigbiene - Lernen mit allen Sinnen - Gründung einer Schulimkerei

Ansprechpartner:

Herr Spiegel

Institution:

Grundschule Georgstraße

  • Georgstraße 1
    45879 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Wir wollen an der Grundschule an der Georgstraße eine Schulimkerei betreiben und im Rahmen einer Imker-AG und in fachbezogenen Themenwochen ein naturwissenschaftliches Zusatzangebot schaffen. Die Grundschule an der Georgstraße ist mit 19 Klassen und rund 450 Schülerinnen und Schülern Gelsenkirchens größte Grundschule und mit dem Sozialindex 7 eine klassische Brennpunktschule mitten in der Altstadt. Paradoxerweise haben wir als größte Grundschule, im Vergleich zu allen anderen Grundschulen den geringsten Raum. Lange haben wir nach einem Platz und einer Lösung gesucht, um Bienen halten zu können. Nun endlich ist es uns geglückt und wir konnten Probst Pottbäcker dazu begeistern, uns im Pfarrgarten von St. Augustinus einen geeigneten Stellplatz für unsere zukünftigen Bienen zu Verfügung zu stellen. Der Pfarrgarten ist fußläufig nur etwa 250 m von der Schule entfernt und für uns perfekt! Im dritten Jahr der Schulimkerei, als im 2025, ist mit einem möglichen Gewinn von etwa 500,- € zu rechnen. Das ergibt sich aus folgender Rechnung: Der durchschnittliche Honigertrag pro Wirtschaftsvolk beträgt 25kg Honig. Ein kg Honig wird für 13,- € verkauft, was in etwa 25 kg X 13,- € = 325,- € /Volk bedeutet. Der Umsatz für 4 Völker kann wie folgt kalkuliert werden: 4 X 325,- € = 1300,- €. Abzüglich der Betriebskosten/Rücklagen für Gläser/Etiketten, Winterfutter, Ameisen- und Oxalsäure für die Varroabehandlung, Beiträge zur Tierseuchenkasse/Tierhaftpflicht und ggf. veterinärmedizinische Untersuchungen z.B. bei Befall mit amerikanischer Faulbrut in Höhe von 800,- €, wäre mit einem möglichen Gewinn in Höhe von 500,- € im Jahr zu rechnen, welches anderen Projekten in der Schule zugutekommen könnte. Bitte verstehen Sie unseren Antrag als eine Art Anschubfinanzierung, die ein großes Potenzial in sich birgt, nachhaltig innerhalb der Schule zu wirken. Naturschutz und Nachhaltigkeit im täglichen Handeln sind bereit eines von vier Schwerpunktthemenfelder unseres Schullebens, denen wir eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Mit dem Gartenprojekt auf der Terrasse unserer Schule und mit der Gestaltung von insektenfreundlichen Blühstreifen in näherer Nachbarschaft der Schule haben wir bereits erfolgreich erste Schritte gewagt und umgesetzt.

In der praktischen Imkerei werden die Jahreszeiten unmittelbar in der Natur erlebbar. Die SuS können durch die Beobachtungen und die gemeinsame Arbeit an den Bienen Zusammenhänge zwischen Biene, Mensch und Natur selbst entdecken und verstehen. Nicht alleine der Kalender gibt Auskunft über die Jahreszeiten, sondern vielmehr die Beobachtung unserer unmittelbaren Umwelt. Wenn die Weidekätzchen blühen, beginnt in den Bienenvölkern das Leben wieder neu zu gedeihen und wachsen. Wenn die Kirschbäume blühen, beginnen die Bienen den Nektar einzutragen, der uns den süßen Honig bringt. In den wöchentlich stattfinden Besuchen am Bienenstand wird die Bedeutung der Bienen für den Erhalt der biologischen Vielfalt unmittelbar erfahrbar. Das ist Bildung für nachhaltige Entwicklung im besten Sinne. Bienen zu Halten ist aktiver Naturschutz und die Schülerinnen und Schüler unserer Schule lernen so auf besondere Art und Weise Verantwortung für die Tiere und unsere Umwelt zu übernehmen!

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Schülerinnen und Schüler SuS werden zu "Bienen- und Imkerexperten" der Grundschule an der Georgstraße ausgebildet. Mit Hilfe dieser Bienenexperten wird den anderen SuS unserer Schule - aktuell sind das rund 450, den Kindern der Kita St. Nikolaus Kooperationspartner der Schule und interessierten Eltern der Schulgemeinde mit ihren Kindern im Nachmittagsbereich Familienzentrum die komplexe ökologische Bedeutung der Honigbiene nähergebracht. Die komplexe Lebensform der Honigbiene lässt sich sowohl im naturwissenschaftlichen, als auch unter sozialkundlichen Aspekten im Unterricht behandeln. Dabei bietet das Thema Honigbiene fächerübergreifend vielerlei interessante Lernmöglichkeiten. Der Wert der Bestäubung für unsere Ernährung und Honig als regionales Produkt wird alters- und zielgruppenspezifisch behandelt. Bedeutsam ist dabei die Arbeit am lebenden Objekt, also das Lernen mit allen Sinnen. In der Erntezeit kommt dann wohl die süßeste Seite unseres Projektes zum Tragen. Gemeinsam werden die vollen Honigwaben geerntet, vom Deckelwachs befreit und in der Honigschleuder von der Wabe getrennt. Das hat zum einen gesellschaftlichen Aspekt, da viele Handgriffe und unterschiedliche Arbeitsschritte erforderlich sind, aber zum anderen auch eine besondere süße Belohnung darstellen. Die Kinder erfahren die Wertigkeit eines selbst geernteten und gesunden Lebensmittels. Günstiger Honig vom Discounter kann da sicherlich nicht mithalten. Es werden Denkprozesse angestoßen, die Naturschutz und Tierwohl gleichermaßen berücksichtigen. Das Abfüllen des Honigs, der abschließende Verkauf und nicht zuletzt die Verkostung bei einem gemeinsamen Frühstück in der Schule, runden die gemeinsamen Bemühungen im Jahreszyklus der Schulimkerei ab.

Rückblick: