Christoph-Stöver-Realschule
Im Rahmen des Leseförderprojekts "Wer lesen kann ist klar im Vorteil " fördern wir vor allem Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bzw. Deutsch als Zweitsprache. Unser Ziel ist es jedoch, bei allen Schülerinnen und Schülern unserer Realschule Lesefreude zu wecken und Sprachkompetenz zu verbessern. Mit dem Fördergeld der Stiftung Gelsenwasser konnten wir im Jahr 2018 bereits den Grundstock für einen erfolgreichen Projektstart legen. Mit den bereitgestellten finanziellen Mitteln konnten wir Möbel und Bücher für die Bücherei anschaffen, um diese zu eröffnen. Das Angebot wird von den Schülerinnen und Schülern der Schule sehr gut angenommen und ist aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Nun möchten wir das Angebot gerne noch erweitern. Hinzukommt, dass wir Material anschaffen konnten, welches für die gezielte Sprach- und Leseförderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Leseförderprojekts einsetzen konnten. Durch die Fördermittel konnten außerdem Aktionen wie Lesenachmittage zu Weihnachten oder Lese-Wettbewerbe finanziert werden. Wir möchten zukünftig vermehrt Gelegenheiten der Zusammenkunft solcher Art schaffen, die nicht nur die Sprachkompetenz stärken, sondern vor allem das soziale Miteinander, was nach der langen Zeit des Lockdowns von besonderer Bedeutung ist.
Unsere Ziele sind so vielfältig wie das Projekt selbst: Wir möchten einerseits die Sprach- und Lesekompetenz bei allen Schülerinnen und Schülern stärken, um so ihren Bildungserfolg zu sichern und ihnen letztendlich eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Auf der anderen Seite möchten wir Lesefreude durch eine zeitgemäße Lesekultur wecken. Das Projekt soll letztendlich auch der Stärkung der Gemeinschaft und dem interkulturellen Austausch zugute kommen.
Unser Projekt versteht sich mittlerweile als Lese-Netzwerk: Alle Schülerinnen und Schüler haben Zugang zur Schülerbücherei und die Chance, ihr Lieblingsbuch auszuleihen. Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen engagieren sich innerhalb der Bücherei und organisieren das Ausleihen, Sortieren und Pflegen des Bestands. Lesepaten der mittleren und höheren Klassenstufen haben sich von uns zu "Lesepaten" ausbilden lassen und unterstützen während der Leseförderprojekt Zeiten die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen, z.B. beim Vorlesetraining oder bei Aufgaben zur Lesekompetenzförderung. Regelmäßige Aktionen rund um das Thema "Lesen" z.B. Lesenächte, Vorlesewettbewerbe oder Vorleseaktionen in der Grundschule sind mittlerweile fester Bestandteil unserer Arbeit und kommen nicht nur den Schülerinnen und Schülern des Leseprojekts zugute.
Das interkulturelle Leseförderprojekt
"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil"
an der Christoph-Stöver-Realschule CSR Oer-Erkenschwick
Beschreibung und Ziele
Einmal in der Woche kommt eine Gruppe von ca. 20 Lernenden der 5. Klassen nach Beendigung des regulären Unterrichts in Raum 107 und in der Schülerbücherei der CSR zusammen, um sich gemeinsam dem weiten Feld des Lesens zu widmen. Schülerinnen und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund, mit Deutsch als Mutter- oder als Zweitsprache sowie mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen im Hinblick auf ihre Lesekompetenz tauchen, unterstützt von Lesepatinnen und -paten der Klassen 9 und 10, auf vielfältige Art in die Welt des Lesens ein:
- Die Schülerbücherei mit ihrer lernförderlichen Atmosphäre bietet Raum für entspanntes Schmökern in Büchern und Zeitschriften. Fantasy, Wissen, Spannung - ein großes Themenspektrum wird hier abgedeckt, die Regale sind gut gefüllt mit deutsch- und sogar englischsprachiger Literatur. Gemütliche Sitzsäcke und Sofas laden dazu ein, in fremde Lese- Welten einzutauchen.
- Gegenseitiges Vorlesen macht Spaß und fördert wichtige Kompetenzen auf Seiten der Vorlesenden sowie der Zuhörerinnen: Schulung der Lesetechnik, Konzentrationsfähigkeit, Erweiterung des Wortschatzes, Wissensaufbau, Freude am gemeinsamen Leseerlebnis - dies sind nur einige Aspekte, die eine Rolle spielen. In kleinen Gruppen und mit den Lesepatinnen und -paten als erfahrene Leserinnen und Leser im Hintergrund trainieren die Kinder ihre Vorlesefähigkeiten.
- Besondere Projekte wie "Zeitschriften in die Schulen" oder "Ich schenk dir eine Geschichte" Welttag des Buches erweitern den Blick der Lernenden auf das weite Feld der Literatur. Ein eigenes Buch oder eine eigene Zeitschrift einfach so geschenkt zu bekommen und dann in der Hand zu halten, fördert die Wertschätzung für Literatur und die entsprechenden Produkte.
- Sinnentnehmendes Lesen, Erschließung von Texten, Training des Leseverständnisses, kurz: die Anwendung von Lesestrategien - diesem Zweck dienen verschiedene Lernmaterialien, zum Beispiel in Form von Übungsheften. Alle Lernenden erhalten ein eigenes Exemplar eines solchen Übungsheftes, so dass sie mit ansprechenden, farbig gestalteten Texten und Aufgaben arbeiten und direkt in das Heft hineinschreiben können. Dies fördert die Motivation ungemein, ebenso wie die Möglichkeit, mit einem eigenen Lösungsheft die erarbeiteten Ergebnisse kontrollieren und ggf. selbst korrigieren zu können.
Durch die Teilnahme am Leseförderprojekt soll den Lernenden der CSR ermöglicht werden, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich der deutschen Sprache allgemein, insbesondere aber in der so wichtigen Basiskompetenz Lesen zu erweitern und zu festigen. Denn diese Kompetenz spielt nicht nur für den Erfolg im schulischen Kontext die entscheidende Rolle, sondern auch für die Integration in eine demokratische Gesellschaft und die damit verbundene Teilhabe und Mitwirkung an den unterschiedlichsten Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen.
Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?
Sowohl die Lernenden der 5. Klassen als auch die älteren Lesepatinnen und -paten können ihre Wünsche hinsichtlich der Ausstattung der Bücherei Mobiliar und Bücher äußern und werden somit in die Gestaltung ihrer eigenen Lernumgebung miteinbezogen.
Das Projekt findet nach einer gemeinsamen Mittagspause im frühen Nachmittagsbereich statt, die Gruppe ist neu zusammengesetzt Lernende aus allen drei 5. Klassen / jüngere und ältere Schülerinnen, es gibt keinen Noten- bzw. Leistungsdruck - so entsteht eine ganz eigene Lern- und Arbeitsatmosphäre, die wesentlich von den Lernenden mitgestaltet und mitgeprägt wird und dadurch die Motivation fördert.