Ich bin ich und Teil dieser Welt

Ansprechpartner:

Frau Overhaus

Institution:

kath. Kita St.Georg Träger Kirchengemeinde St.Dionysius St.Georg

  • Am Stiftsgraben 4
    48329 Havixbeck

Beschreibung und Ziele:

Im Projektverlauf möchten wir den Kindern in vier Schritten das Gefühl vermitteln a. ein Teil der Umwelt, der Welt als ganzes zu sein b. ein Teil der Natur und natürlich zu sein c. sich selbst als Individuum wahrzunehmen d. sich selbst als rundum perfekt "so wie ich bin" zu sehen. Dazu haben wir zu allen vier Schritten aufbauende Spiel- und Erlebnisangebote geplant: a. Traumreisen unter freiem Himmel, Wolkenbilder beobachten, Hören-fühlen-riechen-sehen etc. b. Barfussgang in der Natur, Bäume umarmen, Naturmassage, Matschskulputen etc. c. Spiegel mit Rasierschaum, Schminken und Verkleiden, Unterschiede und Merkmale wahrnehmen d. Lebensgroße Selbstbildnisse, Fotoserie aus Kinderhand "Gesichter", Thema Mimik, Thema jeder kann was er kann. Die kindgerechte, altersentsprechende Umsetzung der einzelnen Inhalte ist dabei maßgeblich, es soll erlebt, gefühlt und wahrgenommen nicht gelehrt werden.

Unser Projekt zielt auf die Selbstwahrnehmung des Kindes ab, es soll sich zunächst als Teil eines großen ganzen Wahrnehmen und damit unbewusst feststellen sich als ganzes auch aufgehoben und sicher zu fühlen. Dann ist uns die Natürlichkeit des Kindes wichtig, sich als Teil der Natur als Geschöpf der Natur auch zu erkennen, natürlich sein zu können und Natur erlebbar zu machen. Über die individuelle Wahrnehmung der eigenen Identität, der gewollt und gewünschten Eigenheiten jedes Kindes lernt das Kind sich selbt und andere schätzen, tollerieren und aktzeptieren.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wie sie anhand der Spiel- und Erlebnisideen sehen, werden die Kinder hier nicht nur beteiligt sondern direkt aktiv. Jeder Inhalt wird rein spielerisch über kreative Angebote vermittelt, welche auf die Alterstufen 3-6jährige und 2-3jährige abgestimmt werden. Reflektion und Verarbeitung des Grundthemas findet im Kita-Alltag statt, indem die Kinder fragen und Unterhaltungen angeregt werden.

Rückblick:

Ziel:
Wir möchten den Kindern unserer Einrichtung ein Gefühl für sich und den eigenen Platz in der Welt vermitteln. Wir wünschen uns Kinder, die sich als naturnah erleben und die Ressourcen unserer Erde wahrnehmen und ihr eigenes Handeln danach ausrichten. Uns ist ebenso daran gelegen, dass sich jedes Kind als eigene Persönlichkeit wahrnimmt, sich selbst sieht und fühlt. Jeder soll sich selbst als vollkommenes Wesen wahrnehmen mit samt aller Stärken und Schwächen.
1. Ich bin Teil der großen, ganzen Welt
2. Ich bin Teil der Natur, ich bin natürlich
3. Ich sehe mich als Individuum
4. So wie ich bin, bin ich perfekt

Rückblick:
1.
Einleitend zum Thema haben wir uns über einige Wochen mit der Weltkugel und verschiedenen Kontinenten beschäftigt. Wir haben mit Kolumbus Afrika entdeckt und die Naturvölker in Indien besucht, wir waren im Dschungel und haben unheimlich viele Tiere, Lieder und neue Kreisspiele entdeckt.
2.
Daran anschließend sind wir besonders häufig, gemeinsam in den Wald gegangen. Hier haben wir kleine Spiele ins Freispiel mit eingebaut, in welchem die Erde, die Baumfrüchte, die Blätter, das Laub visuell besonders wahrgenommen wurden. Ebenso haben wir Spiele eingebunden, die sich auf die Geräusche des Waldes und den Geruch des Waldes bezogen.
Besonders viel Spaß hatten die Kinder beim Umarmen der Bäume, zur Wertschätzung dieser als wichtige Lebewesen unserer Natur, wie auch beim Fallen ins selbstgebaute Laubbett.
Selbstverständlich wurde auch mit den Materialien des Waldes viel gebaut, erprobt und aktiv gespielt. Dabei ist es uns besonders wichtig zu vermitteln, dass man u.a. Bäume nicht verletzen darf und das natürliche Umfeld, besonders das von den ganz kleinen Waldbewohnern, nicht verletzt.
Im Anschluss an unsere Projektideen im ! Wald wurde in der Kita eine "Spielzeugfreie Zeit" angeboten. Grundgedanke dessen war es den Kindern zu vermitteln, dass man als natürliche Person, als Teil der Natur kein künstlich geschaffenes Spielzeug benötigt, um intensiv spielen zu können. Wir haben dazu in beiden Gruppen von Tag zu Tag die Spielmaterialien rausgeräumt und alternativ kostenlose, bespielbare Materialien wie Kartons, Toilettenpapierrollen, Eierkartons, Becher, Schalen, Tücher bereitgestellt. Hier sind kreative Spielsituationen entstanden, in denen sich Kinder Verkleidung selbst gebaut haben und in der aus verschiedenen Kartons ein Riesendinosaurier entstand oder in denen Kartons zu Autos auf einer Rennstrecke wurden.
Ebenfalls im Zeitrahmen der spielzeugfreien Zeit ist auf dem Außengelände viel mit Pfützen und Sandmatsche gespielt worden. Wir haben sowohl an warmen wie auch an kalten Tagen jedes Wasser voll ausgenutzt.
3.
Um sich selbst zu erfahren und sich als ein besonderer Mensch zu entdecken, haben wir zunächst viele einzelne Aktivitäten angeboten, die mit taktiler Wahrnehmung einhergehen. Zum Beispiel haben sich die Kinder selbst geschminkt, dabei im Spiegel bestaunt oder mit Rasierschaum an den Fenstern gemalt und gefühlt. Es gab auch eine Wanne mit winzigen Wasserbällchen, die im Sommer besonders viel Gefallen fand. Die Kita-Kinder haben lebensgroße Selbstbilder gemalt und festgestellt, wie riesig sie sind und sich mit ihren ganz besonderen Merkmalen wahrgenommen. Diesen Inhalt haben wir mit einer "Massage unter Freunden" abgeschlossen.
4.
Zum Ende des Projektes wurde ein abschließender Tag gestaltet, in welchem alle Kinder in Kleingruppen abwechselnd folgende Angebote wahrnehmen konnten:
Kinder haben Kindergesichter fotografiert, diese zu wechselnder Mimik animiert und anschließend in kleiner Runde besprochen. So wurden Besonderheiten und die schönen Seiten jedes Gesichtes wahrgenommen. Hierbei ist aufgefallen, dass dies für die Kinder eine Hilfe war, um die jeweilige Mimik besser einordnen zu können.
Das zweite Angebot war ein Spiel, indem man sich gegenseitig nachmacht. Zwei Kinder bilden dazu eine Spiegelsituation. Indem der jeweils andere etwas nachstellt oder mitmacht, wird nicht nur die Bewegung bewusster wahrgenommen oder gar als eigene Art wahrgenommen, sondern auch wertgeschätzt.
Abschließend gab es eine kleine Runde, um auf die besonderen Erlebnisse einzugehen. Wir haben dazu gemeinsam die Projektbilder angesehen und uns erinnert und gelacht.
Wir haben bei unserem Projekt sehr viel Spaß gehabt und auch als Fachkräfte so einiges über unsere Kinder gelernt. Wir konnten viel Wertvolles beobachten und hoffen nun den Kindern eine Freude mit den Anschaffungen Ihrer Projektgelder machen zu können. Auch bei den Anschaffungen Spiegel, Zerrspiegel, Spiegelhaus etc. geht es um die Selbstwahrnehmung. Wir danken Ihnen herzlich!

Erzieherin: Was stellt ihr jetzt fest?
Kind: Ich bin toll
Erzieherin: noch etwas?
Kind: zögerlich ein bisschen schön auch…
Erzieherin: Und dein Freund?
Kind: kräftig der ist auch schön!
Erzieherin: Was findest du besonders schön?
Kind: Ich spiele immer mit ihm
Erzieherin: Und an seinem Gesicht?
Kind: Er lacht immer
Erzieherin zum Freund des Kindes: Na, wie klingt das für dich?
Freund des Kindes: verlegene Stille
Dann strahlen sich die zwei Freunde stolz an und gehen gemeinsam spielen. Später beim Mittagstisch hört man, wie er zu einem anderen Kind sagt: du hast lustige Augen, die sind schön.