Lesesportschränke - Durchgängige Leseförderung für alle Fächer mittels eines Lesesportkonzepts

Ansprechpartner:

Frau Müller

Institution:

Gesamtschule Recklinghausen Suderwich

  • Markomannenstraße 16
    45665 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Die Gesamtschule Recklinghausen Suderwich liegt im Herzen des Ruhrgebiets. Typisch für das Ruhrgebiet treffen hier Menschen mit den unterschiedlichsten Geschichten aufeinander. Ähnlich ist auch an unserer Schule. Dabei ist zu beobachten, dass gerade Schüler:innen der fünften und sechsten Klassen mit erheblichen Defiziten im Bereich der Lesekompetenz unsere Schule besuchen. Doch gerade das Lesen ist eine der grundlegenden Schüsselqualifikationen - nicht nur, um eine erfolgreiche Bildungsbiographie zu durchlaufen! Lesen fördert die Enkulturation und ermöglicht die Teilnahme an der Gesellschaft. Diese Fähigkeit versetzt uns in die Lage, Urteile zu bilden, sich Wissen zu erarbeiten und dies kritisch zu hinterfragen. Deshalb müssen wir - die Schule, die Gesellschaft, die Kultur - alles tun, um das Lesen und alles, was dazugehört, zu stärken. Daher hat sich die Städtische Gesamtschule Recklinghausen Suderwich GeReSu auf den Weg gemacht, ein neuartiges und vor allem nachhaltiges Leseförderkonzept für diesen Doppeljahrgang zu entwickeln: Den LESESPORTSCHRANK. Das Verstehen von Texten ist kein passiver Prozess der Sinnentnahme. Er verlangt eine aktive Konstruktionsleistung, bei der Informationen des Textes mit dem Weltwissen der Leser:innen verbunden werden müssen. Diese Leistung benötigt ein durchgängiges Training. Nicht nur eine kurze Unterrichtsreihe. Wir wollen die einzelnen Teilprozesse der Verstehensleistung durchgängig punktuell sowie übergreifend schulen. Der Lesesportschrank ist ein fahrbares Bücherregal in jedem Klassenraum, das mit Jugend- und Kinderlektüre auf differenzierten Niveaustufen ausgestattet werden soll. Flankiert wird dieses Viellesemodell, das schon diverse Kompetenzen und Fähigkeiten voraussetzt, durch ansprechende Übungen und Trainingseinheiten, die ansprechend im Schrank zu finden sind. Diese orientieren sich an dem Konzept der Leseschule.NRW , das die aktuellsten Forschungsergebnisse im Bereich Leseförderung aufgreift und in eine "Fünf-Schritt-Methodik" überführt. Lesen rückt damit als Schulkultur in den Klassenraum.

Mithilfe des Lesesportschranks wird an der GeReSu eine nachhaltige Lesekultur aufgebaut. Die Lesesportschränke sind auf dem Konzept des Mehrebenenmodells der Lesekompetenz nach Rosebrock/Nix aufgebaut, das im Gegensatz zu der funktionalen Sicht auf die Lesekompetenz nach PISA, auch die Erwerbswege und die subjektiven sowie sozialen Funktionen des Lesens berücksichtigt und daher für lesedidaktische Belange elementar ist. Nach dem Übergang zur weiterführenden Schule diagnostiziert die Deutschlehrkraft zu Beginn des fünften Schuljahres die Lesekompetenz der Schüler:innen mithilfe einer Leseflüssigkeitstestung Prozessebene und unterstützt die Schüler:innen zusätzlich beim Reflektieren ihres Selbstkonzeptes als Leser:in Subjektebene, damit sie selbstständig in der Lage sind, ihre Lesekompetenz ganzheitlich zu fördern. Durch das Trainer-Sportler-Konzept werden Hemmungen abgebaut und gleichzeitig die Lesemotivation aufgebaut, da für die Schüler:innen Lesen als erlernbare Fähigkeit erkennbar wird und Fortschritte in der Lesekompetenz sichtbar werden. Die Lesesportschränke sind der Schwerpunkt einer Leseecke in jedem Klassenraum des fünften und sechsten Jahrgangs und stellen eine Klassenbibliothek dar.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Lesesportschränke ermöglichen den Schüler:innen des 5. und 6. Jahrgangs einen unmittelbaren Zugang zu differenzierten Lektüren und Trainingsmaterialien, da sie jederzeit zugänglich sind und zum Lesen motivieren. Als selbstständige Lerner haben die Schüler:innen daher zu jedem Zeitpunkt sowie in allen Fächern Zugriff zu der Klassenbibliothek. Dabei steht der Aufbau einer nachhaltigen Lesekompetenz sowie die Förderung der Lesemotivation auf Grund durchgängiger und ganzjähriger Förderung im Mittelpunkt. Darüber hinaus liegt die Pflege der Lesesportlerschränke und der Lektüren in der Verantwortung der Schüler:innen.

Rückblick: