Unsere gemeinsame Quelle der Neugierde

Ansprechpartner:

Frau Neuberg

Institution:

Familienzentrum i.V. Kath. KiTa St. Josef Wickede

  • Friedhofstraße 19
    58739 Wickede

Beschreibung und Ziele:

Es ist noch gar nicht lange her als die Ruhr über die Ufer gegangen ist. Einige von unseren Kindern haben das Hochwasser bei sich zu Hause ganz nah erlebt. Die Ruhr hat uns alle beschäftigt. Viele Fragen kamen, auf, die beantwortet werden wollten. Viele Gefühle kamen auf- bei Klein und Groß. Angst, Erstaunen und Begeisterung- all das war dabei und noch mehr... Die Ruhr gehört zu unserem Leben dazu. So kam auch unser neues Kitajahresthema: "Unsere Ruhr als Wasser des Lebens". Wie in den Jahren zuvor werden wir nach Vorbildern suchen, die uns helfen, die innere Stärke zu entwickeln, für das wir brennen einzustehen. Wer könnte das sein fragen Sie sich vielleicht? Wir haben in Moses und Greta Thunberg zwei wunderbare Vorbilder gefunden. In Kooperation mit dem Projekt-Team "Leseförderung von Anfang an" der Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften in Soest und den Theaterpädagogen vom Helios Theater werden wir eine ganz neue Welt uns erobern. Der Bauwagen soll ein Ort zum selbständigen, freien Entdecken und Experimentieren werden. Die Neugierde der Kinder soll gefördert werden. D. h. unsere Kinder werden in dem Bauwagen immer wieder neue attraktive Möglichkeiten zum freien Experimentieren vorfinden, die sie im Freispiel nutzen werden. Sechs unserer Teammitglieder haben umfangreiche Qualifizierungen Kleine Forscher, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Kindergarten von Leuchtpool, Pfiffikus+, Naturwissenschaftliche Bildung zum Thema abgeschlossen. Nur das, was sie gut kennen und zu dem sie eine emotionale Bindung aufgebaut haben, ist es wert, beschützt zu werden.

Ziel des Projektes "Unsere Ruhr als Wasser des Lebens" ist es, das Element Wasser mit allen Sinnen kreativ zu erforschen und damit zu experimentieren. Hinzu kommt, dass sie lernen sollen, verantwortungsbewusst mit Wasser umzugehen und dabei das eigene Handeln zu reflektieren. Sie verstehen dabei das Wasser als Teil von Gottes Schöpfung, das wertgeschätzt und geschützt werden sollte. Außerdem sollen sie das Thema mit Worten erkunden und somit ihre Sprachkompetenz stärken und erweitern. Alle Ziele sollen in gemeinsamer Interaktion erreicht werden, indem sie zusammen erforschen, ins Gespräch kommen und Freude beim Entdecken entwickeln. Dabei bietet ein Ort, wie der Bauwagen es wäre, die idealen Voraussetzungen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder bauen den Wagen im Rahmen eines Elternfestes zusammen mit ihren Eltern auf. Anschließend kommen wir in einer Kinderkonferenz zusammen und besprechen, was in den Bauwagen soll. Dabei können sie ihre Wünsche äußern und eigene Impulse mit einbringen. Voraussetzung dafür muss immer der Bezug zum Thema "Wasser" sein. In der Zukunft kann sich der Inhalt auch auf andere Themen erstrecken. Wenn er dann mit Materialien gefüllt wurde, sollen die Kinder in Kleingruppen eintreten und dort gemeinsam agieren.

Rückblick:

"Unsere gemeinsame Quelle der Neugierde"

Mittlerweile ist unser Experimente-Bauwagen vollständig in den Kindergarten Alltag integriert worden. Wir versuchen, wöchentlich mindestens einmal experimentell aktiv zu werden und dem Explorationsbedürfnis der Kinder entgegenzukommen. Das ganze Vorhaben fällt unter das Motto "Jupp forscht", abgeleitet von unserem KiTa Namen und dem Vornamen des neugierigen Opas einer Mitarbeiterin.
Wie in der Bewerbung beschrieben, wurde der Bauwagen im Rahmen einer Elternaktion zusammen mit fünf Vätern aufgebaut. Mit Werkzeugkästen ausgestattet, trafen sie sich auf der Terrasse der Pinguingruppe, um ihn dort zusammen aufzubauen. Gute Kommunikation unter allen Beteiligten und reichlich Geschick sorgten dafür, dass diese Arbeit schnell erledigt war. Begleitet wurde das Ganze von einem Journalisten des Soester Anzeigers Bild, siehe Anhang!. Die Pinselarbeiten übernahmen im Anschluss daran die Kinder höchstpersönlich. Sie entschieden sich im Vorfeld für ein Schweden-Rot mit weißen Fenstern.
Nach einigen Tagen Arbeit war es dann soweit: Zusammen mit einer Kleingruppe besuchten wir zum ersten Mal "unsere gemeinsame Quelle der Neugierde". Dort warteten die ersten Materialien, die im Vorfeld bei der Kinderkonferenz ausgesucht wurden: Mess-Zylinder, Pipetten, Strohalme, Gefäße und Wasserfarbe standen in den ersten Tagen für die Kinder bereit. Sie versuchten beispielsweise, das Wasser von einem Behälter zum anderen zu befördern, ohne dabei das Wassergefäß zu berühren. Dabei waren wichtige soziale Fähigkeiten von Nöten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: Absprachen treffen, Ausprobieren lassen und Vertrauen schenken waren nur einige Kompetenzen, die bei diesem freien Experimentieren im Vordergrund standen. Nachdem sie das Wasser aus dem Gefäß entnommen haben, konnten sie am Grund des Behälters eine Zahl oder eine Form erkennen, die sie im Anschluss daran neben den Bauwagen mit Kreide auf unsere Steine malen konnten. So entstand am Ende ein buntes Zahlenquadrat, das bis zum nächsten Regen unseren Boden schmückte. Um das Verantwortungsbewusstsein der Kinder zu fördern, sagten wir ihnen im Vorfeld, dass für jeden Tag im Bauwagen nur eine begrenzte Menge Wasser zur Verfügung steht. Das soll auch weiterhin so bleiben, damit kein Wasser verschwendet wird. Erste Erfahrungen zeigen bereits, dass die Kinder tatsächlich weniger Wasser wegschütten und extrem sparsam mit dem kostbaren Gut umgehen.
Für die Zukunft lässt sich berichten, dass wir insbesondere im Frühling und Sommer weiterhin intensiv zum Thema "Wasser" experimentieren werden. Im Laufe des neuen KiTa Jahres werden wir das Themengebiet auf andere, neue Bereiche erweitern. Genaue Inhalte diesbezüglich stehen zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht fest.