Mut tut gut - Miteinander statt gegeneinander

Ansprechpartner:

Frau Voigt

Institution:

Canisiusschule Marl

  • Max-Reger-Straße 51
    45772 Marl

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt "Mut tut gut" ist ein Konflikt- und Selbstsicherheitstraining für Kinder und Jugendliche. Das Thema verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler, die immer wieder Grenzen überschreiten und Konflikte auslösen, ist nicht neu aber gerade nach den langen Phasen der coronabedingten Schulschließung besonders aktuell. Durch zertifizierte und qualifizierte Verhaltenstrainings und Lektionen sollen Kindern und Jugendlichen durch konzeptionelle, soziale Systeme konstruktive eindeutige Verhaltensregeln spielerisch aufgezeigt werden. Bei dem Projekt "Mut tut gut" handelt es sich um eine zertifizierte Gewaltpräventionsmaßnahme für Kindergartenkinder, Grundschulkinder und Jugendliche. Ansprechpartner ist Herr Hilker Josef Bierbrauer-Kurtoglu, Zertifizierte Gewaltprävention MITEINANDER S T A T T GEGENEINANDER Fortbildungen für Lehrer, Erzieher und Eltern Gewaltprävention für Schüler Medienkompetenz und Suchtprävention Selbstsicherheitstraining für Mädchen und Senioren Anti- Mobbing- Programm www.netzwerk-rheinland.de

Durch das Verhaltenstraining sollen die Kinder befähigt werden, Gewaltprobleme zu lösen und Ausgrenzungen vorzubeugen. Sie sollen durch qualifizeirte Verhaltenstrainings befähigt werden, Konflikte angemessen zu lösen bzw. unnötige Konflikte im Vorfeld durch Deeskalation zu vermeiden. Durch methodische und spannende Wiederholungen kommt es bei den Schülerinnen und Schülern zu nachhaltigen Synergieeffekten mit selbstverständlicher Anwendung in Alltagsbereichen. Die Kindern lernen, sich und andere vor Gefahren zu schützen. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu, zu verhindern, dass Kinder Opfer von Kindesmissbrauch werden. Es trägt ebenfalls dazu bei, dass Kinder frühzeitig lernen, Gewalt zu ächten.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Projekt erstreckt sich über 3 Tage, an denen ausgebildetete Trainerinnen und Trainer jeweils im Klassenverband täglich 4 Schulstunden lang mit den Kindern arbeiten. Dies geschieht in Gesprächen, in praktischen interaktiven Übungen, szenischen Darstellungen und deren Aufarbeitung sowie in angemessenen Spielformen. Die Kinder stehen im Mittelpunkt und sind zu jedem Zeitpunkt aktiv in das Geschehen involviert.

Rückblick:

"Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen. Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.”
Mahatma Gandhi
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Vom 03.05. bis zum 05.05.2022 fand an der Canisiusschule in Marl eine zertifizierte Gewaltpräventionsmaßnahme, durchgeführt von ""Mut tut gut - Netzwerk-Rheinland", statt. In diesem Projekt arbeiten erfahrene und ausgebildete Trainerinnen und Trainer an drei aufeinander folgenden Tagen mit den Kindern in unterschiedlichen Sozial- und Spielformen zu verschiedenen Bereichen des Themas Selbststärkung und Gewaltprävention.
Die Schülerschaft unserer vierzügigen Schule ist sehr heterogen. Durch die lange pandemiebedingte Schulschließung konnten viele soziale Kompetenzen nicht so gefördert werden, wie es wünschenswert und nötig gewesen wäre. Hier ein wenig auf- und nachzuholen, war Ziel des Projektes. Daher haben wir die Bezuschussung des Projektes für unsere 3. Schuljahre beantragt und waren froh, als die Zusage dazu uns erreichte.
Im Vorfeld der Durchführung des Trainings mit den Kinder fand ein kostenloser digitaler Elternabend statt, der den Eltern Informationen geben sollte, was ihre Kinder in den nächsten Tagen in der Schule erwartet und der die Eltern auf möglicherweise etwas ungewöhnlichere Fragen und Erzählungen der Kinder vorbereiten sollte.
Im Projekt selber ging es für die Kinder dann um folgende Bereiche:
- Das bin ich
- Was kann ich gut?
- Was schätzen die anderen an mir?
- Brauchen wir Regeln? Warum brauchen wir Regeln?
- Erarbeitung von 3 goldenen Regeln:
1. Wir wenden keine körperliche Gewalt an.
2. Wir wenden keine verbale Gewalt an.
3. Wir hören einander zu
- Was ist für mich Gewalt?
- Erkennen und Spüren der eigenen Grenzen.
- Wie funktioniert eine Gewaltspirale und wie komme ich aus ihr heraus?
- Streit
- Wie kann ein Streit anfangen?
- Wie kann ein Streit leider enden?
- Wie kann ein Streit beendet werden?
- Verhalten in Konfliktsituationen
- In Rollenspielen verschiedene Möglichkeiten der Deeskalation erfahren und üben "cool" weggehen, Hilfe holen vs Petzen, verwirren

- Gefühle
- sich ausgeschlossen fühlen
- gute Geheimnisse und schlechte Geheimnisse
- Telefonnummer gegen Kummer: 116111


In wieweit wurden die Kinder mit einbezogen?
Das gesamte Training fand im dialogischen Prinzip mit den Kindern statt, das heißt, die Trainer:innen haben sich ausschließlich mit den Kindern beschäftigt und mit ihnen gearbeitet. Die Lehrkräfte der Klasse durften für die Zeit des Trainings die Rolle der Beobachterinnen in ihren Klassen einnehmen.
Es wurde in besonderem Maße auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen: Was brauchen die Kinder - Bewegung oder still sein? Gibt es aktuelle Anlässe, die aufgegriffen werden sollten? Das gesamte Projekt war in seiner Durchführung voll und ganz an den Kindern und der Klassen orientiert. Regelmäßig fanden Austausch- und Reflexionsrunden mit den Lehrkräften statt, um das Programm den Kindern und den aktuellen Situationen anpassen zu können.