be a buddy, not a bully - Anti Mobbing AG

Ansprechpartner:

Frau Eberhardt

Institution:

Immanuel Kant Gymnasium Bad Oeynhausen

  • Grüner Weg 28
    32547 Bad Oeynhausen

Beschreibung und Ziele:

Den neu ankommenden 5ten Klassen werden Klassenpaten aus den höheren Jahrgänge zur Seite gestellt, die den "kleine" Neuankömmlingen den Weg in die "große" weiterführende Schule erleichtern sollen. Die älteren Schüler*innen helfen bei der Orientierung, sind Ansprechpartner*innen, begleiten die Klasse auf Wandertagen und auf der Klassenfahrt. Im Rahmen des Klassenrates stehen sie auch für schwierigere Fragen zur Verfügung und helfen auch beim Streitschlichten oder beim Ausloten, wie wir miteinander umgehen wollen. In diesem Zusammenhang soll die Kompetenz der PatInnen erweitert, professionalisiert und neu ausgerichtet werden. Mobbingprävention und -intervention soll demnächst gezielt durch die PatInnen angegangen werden. Dazu ist ein Workshop unter der Leitung von Herrn Wolfgang Kindler deutscher Mobbingberater, Buchautor, Gymnasiallehrer und in der Gewaltprävention tätig angedacht, der dieses Patensystem seit über 20Jahren an seiner Schule etabliert hat und das System bereits erfolgreich an vielen anderen Schulen eingeführt hat. Die durch Eltern durchgeführte große anonymisierte Umfrage an unserer Schule hat im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht, dass auch wir als Gymnasium im eher ländlichen Bereich auch mit Mobbingtendenzen in unserem Schulalltag konfrontiert sind - die betroffenen Kinder aber nicht zwingend mit Lehrkräften darüber sprechen möchten. Ältere Schüler*innen als gut ausgebildete PatInnen sollen ein niedrigschwelliges Angebot werden und dabei helfen, Mobbing bereits im Vorfeld zu verhindern. Im konkreten Mobbingfall sollen sie durchaus auch eingreifen und beratend tätig werden, in enger Verzahnung mit den AGleitenden Lehrkräften und den Beratungslehrer*innen.

Mobbingprävention und Mobbingintervention Schule als sicherer, angstfreier Ort des Lernens und Zusammenlebens Professionalisierung der PatInnen - Schüler*innen helfen Schüler*innen

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die ausgewählten PatInnen die sich um dieses Projekt im Vorfeld beworben haben werden in einem Blockseminar auf ihre Arbeit als Antimobbingbeauftragte vorbereitet. In einer wöchentlich stattfindenden AG in Begleitung zweier Lehrkräfte vertiefen und reflektieren sie ihre Arbeit. Aufbauend werden allen neuen 5ten Klassen ausgebildete PatInnen zur Seite gestellt, die ihre jeweilige Klasse mindestens bis in den 7ten Jahrgang dann begleiten werden. Die neu hinzukommenden PatInnen im darauffolgenden Schuljahr werden von den bereits geschulten PatInnen unterstützt und in ihre Arbeit eingeführt, so dass die Schüler*innen langfristig sich gegenseitig stützen und beraten und alle Unterstufenjahrgänge gezielt mit Antimobbingbeauftragten agieren können.

Rückblick:

Immanuel-Kant-Gymnasium Bad Oeynhausen
Schuljahr 2021/2022

"Be a Buddy, not a Bully" - Paten-Projekt am IKG Bad Oeynhausen

"Be a Buddy - Not a Bully" - ein Leitsatz, wie sich ihn wohl viele Schulen weltweit auf die Fahne schreiben.

Doch wie geht man die Etablierung eines schulinternen Paten-Projektes an? Wofür soll es stehen? Was versprechen wir uns davon? Welche Strukturen gilt es intern zu schaffen, welche Widerstände gegebenenfalls auch zu überwinden? Welche Aufgaben, Anforderungen, Inhalte, Absprachen gilt es sowohl unter den SchülerInnen als auch unter den LehrerInnen zu treffen?

All das sind Fragen, mit denen wir uns am Immanuel-Kant-Gymnasium im laufenden Schuljahr beschäftigt und die wir nun erstmalig konzeptionell erarbeitet haben. Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Schulklimas, indem das FÜREINANDER innerhalb der Schülerschaft durch den Ausbau einer Kultur der gegenseitigen Unterstützung einen noch höheren Stellenwert gewinnt.

Der Ansatz trägt in erster Linie einen präventiven Charakter und wird letztlich den SchülerInnen aller Jahrgangsstufen zugute kommen, aber auch die Kommunikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen weiter verbessern. Übergriffigen Situationen und Verhaltensweisen im Schulalltag, wie Mobbing, Streitereien oder ähnlichem wird hiermit von Beginn an so wenig Raum wie möglich geboten. Und sollte es dennoch zu branchenüblichen Konfliktsituationen kommen, gehört es auch zum Teil des Projektes, die ProjektteilnehmerInnen darin zu schulen, in diesen Situationen entsprechend zu intervenieren.

Doch wie soll das funktionieren? Das grundsätzliche Konzept lässt sich auf eine einfache Formel herunterbrechen: Ältere SchülerInnen helfen jüngeren SchülerInnen. Einerseits kommt ihnen dabei ihr ohnehin vorhandener IKG-Erfahrungsschatz im Schulalltag zugute, anderseits werden sie dabei in Arbeitsgemeinschaften durch Lehrpersonen unterstützt. Das Projekt sieht eine Ausbildung interessierter SchülerInnen in der Jahrgangsstufe 8 vor, die dann als "KlassenpatInnen" ausgebildet in der Jahrgangsstufe 9 in Kleingruppen von zwei bis drei Personen die Patenschaft für eine neu einsetzende 5. Klasse übernehmen und dieser als schulische WegbegleiterInnen bis in die Mittelstufe zur Seite stehen. Auch hier erfahren die ausgebildeten PatInnen weitere Betreuung - sei es zum Austausch gesammelter Erfahrungen die wiederum für die in Ausbildung befindlichen KlassenpatInnen genutzt werden können oder als Hilfestellungen bei auftretenden Problemen und Schwierigkeiten. Die Chancen dieser gegenseitigen Verflechtungen von Aufmerksamkeit, Kommunikation und Zuwendung könnten vielfältiger und gewinnbringender nicht sein: So erfahren die neuen SchülerInnen am IKG von Beginn an eine persönliche Unterstützung. Egal in welchem Bereich, ihre KlassenpatInnen sind bei persönlichen, organisatorischen oder schulischen Fragen als Ansprechpartner für sie da und werden ihnen somit eine wichtige Stütze, um sich im Umfeld der weiterführenden "großen" Schule möglichst gut am IKG zu integrieren und auf dem Schulhof oder in der Klassengemeinschaft weiter zurechtzufinden. Gewinnbringend eingesetzt, profitieren letztlich auch beispielsweise die KlassenlehrerInnen, da sie mit ihrem Patenteam weitere Hilfestellungen und darüber hinaus ein nicht zu vernachlässigendes internes Sprachrohr vonseiten der Schülerschaft mit an die Hand bekommen.

So bietet das Paten-Projekt am IKG Bad Oeynhausen allen Beteiligten in sicherlich auch hin und wieder turbulenten schulischen Alltagssituationen neben vermittelten Interventions-möglichkeiten vor allem eine präventive Grundlage zur Verbesserung des Miteinanders und ganz neue Wege der internen Kommunikation.


Mit den Stiftungsgeldern war es uns möglich, externe Ansprechpartner mit überaus ansprechender und wertvoller Expertise für unsere Schule zu gewinnen. Dieser Unterstützung verdanken wir nicht nur die fortbildenden Maßnahmen für die verant-wortlichen KollegInnen aufseiten der Lehrerschaft, sondern - mit einem Kennenlerntag und mehrtägigen Blockseminar - vor allem den coronabedingt verzögerten Startschuss für unsere interessierten SchülerInnen. In diesem Kontext sind wir guten Mutes, dass trotz der pandemischen Lage nunmehr der Grundstein für die zukünftige Etablierung des Paten-Systems am IKG gelegt wurde und das Konzept in den folgenden Jahren in allen Jahrgangsstufen wertvolle Arbeit für die Verbesserung des Schulklimas insgesamt zutage bringt - gemäß dem gehaltvollen Leitsatz: "Be a Buddy, not a Bully" - von SchülerInnen für SchülerInnen unterstützt durch die Lehrerschaft.