"erlebnis:garten"

Ansprechpartner:

Frau Rüth

Institution:

Kath. Kindergarten St. Walburgis

  • Walburgisstraße 5a
    58706 Menden

Beschreibung und Ziele:

Das Projekt "erlebnis:garten" beschreibt in seinen Worten sowohl ein Ereignis, als auch einen Ort, welches/welcher sich vom Kindergartenalltag so sehr unterscheidet, dass es den Teilnehmenden lange im Gedächtnis bleibt. Durch ganzheitliche Beteiligung der Kinder, sowie der Erwachsenen Eltern, Großeltern päd. Fachkräfte unter Einbeziehung ihrer kulturellen Hintergründe soll ein Nutzgarten entstehen, der die Vielfalt und Individualität, welche unsere Kita letztendlich ausmacht, widerspiegelt. Ausgangspunkt für das Projekt sind Beobachtungen der Kinder im Außenbereich. Das Kita-Gelände besitz wenig nutzbare Vegetation. Geschätzt besteht der bespielbare Außenbereich aus 60% Sandkasten, 20% Wiese und 20% feste Wege. Es gibt nur wenige kleine Büsche und sechs Obstbäume. Vor der Eingangstür stehen schon seit ein paar Jahren zwei Hochbeete und auf der Gebäuderückseite wurde im letzten Jahr ein kleines Freibeet erstellt. Der Start einer ökologischen Bildung wäre damit zwar gegeben, ist aber auch sehr auf diese Beete begrenzt. Zu beobachten ist dennoch, dass die Kinder mit Freude sorgfältig die feinen Samen im Frühjahr einpflanzen und regelmäßig und selbstständig die jungen Pflanzen gießen. Spätestens bei der Ernte, wenn die Kinder die Erdbeeren, Möhren, Tomaten und Äpfel naschen, fällt besonders auf, dass sie frisches Obst und Gemüse mögen. Die jährliche Analyse hat ergeben, dass die kulturelle Vielfalt in unserer Einrichtung zunimmt und sich auch in den/der Essgewohnheiten/Nahrungszubereitung widerspiegelt. Gerade in einem Nutzgarten, welcher selber aus verschieden Kulturen besteht, kann die interkulturelle Vielfalt sehr gut einfließen. Indem Eltern und ihre Kinder "ihre Art" des Gärtners zeigen und ihr Wissen über Nutzpflanzen aus den verschiedenen Regionen unserer Erde mitteilen, kann ein wunderbarer "erlebnis:garten" entstehen, wo jeder sich wiederfindet. Zuletzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass in unserem Konzept das Vorleben und Vermitteln des christlichen Glaubens fest verankert ist. Den Kindern ist Gott als Schöpfer allen Lebens bekannt und sie hören gerne die Geschichte von der Entstehung unserer Erde. Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, selber schöpferisch tätig zu werden, selber biologische Prozesse zu kreieren, selber beobachten, wie etwas Neues entsteht und welchen Platz dieses Neue in unserem Leben und Ökosystem hat. Leben Samenkorn - Keimling - Setzling - Pflanze und Tod verwelken, vertrocknen, kompostieren kann in der pädagogischen Arbeit neu thematisiert und kindgerecht dargestellt werden.

Wir werden die Bereiche Bildung ökologische Bildung und Politik partizipative Demokratie erlebbar machen, indem wir den Garten der Einrichtung erweitern. Alle Mitwirkenden werden durch die aktive Teilnahme am Entstehungsprozess bis zur Ernte ihr Wissen erweitern durch Gartenplanung & -gestaltung, Kennenlernen von Nutzpflanzen, Anzucht & Versorgung der Pflanzen, sowie Ernte und Verarbeitung von Gemüse. Durch aktive Beteiligung, also Mitentscheidung und Mitverantwortung, an den verschiedenen Prozessen und der letztendlichen Gartenarbeit, erfahren die Teilnehmenden ein Demokratieverständnis, welches wiederum die Selbstkompetenz eines jeden fördert. Dies geschieht mit Hilfe der Partizipation der Kinder auch im Hinblick auf die kulturellen Hintergründe. Ein besonderes Augenmerk liegt auf die Kinder unserer Kita. Aber auch ihre Eltern sollen Teil dieses Projektes sein. Durch Expertenwissen, als Begleiter, in der Mitarbeit und natürlich um zu sehen und staunen, was die Kinder möglich gemacht haben. Insgesamt ist das Ziel unseren Nutzgarten auch in den nächsten Jahren in unsere tägliche pädagogische Arbeit fest zu integrieren.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden partizipativ in das Projekt mit eingebunden. Sie nehmen an allen Prozessen aktiv teil. Dies geschieht in der Großgruppe, in Kleingruppen und Kleinstgruppen. Das Thema soll mit Hilfe von Angeboten in all unseren Funktionsräumen ganzheitlich und altersgerecht den Kindern zu Verfügung stehen. Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der Kinder werden beachtet und ins Projekt mit eingebunden. Im Garten selbst, sollen sie schöpferisch tätig und an allen Prozessen beteiligt werden.

Rückblick:

Bereits Winter haben wir angefangen, die Kinder kleinschrittig auf unseren "erlebnisgarten" vorzubereiten. Wir haben uns in Kleinstgruppen verschiedenste Bücher angeschaut, um eine Idee zu bekommen, was man alles in einem Nutzgarten benötigt. Dabei sind viele Vorschläge, Wünsche und Anregungen entstanden, die in einer erneuten Begehung des Nutzgartens besprochen und mit Hilfe von Stöcken und Fäden Abgesteckt wurden. Danach wurde von den Kindern ein Lageplan erstellt.
Auch die Eltern wurden darüber informiert und werden in die Umsetzung der Gestaltung in naher Zukunft mit eingebunden. Dies beinhaltet den Aufbau mehrerer Hochbeete und das Umsetzen eines Hochbeetes, sowie den Aufbau eines Gewächshauses. Weitere Eltern-Kind-Angebote, wie der Bau eines Insektenhotels sind im Sommer geplant.
In unseren Kinderkonferenzen wurde über das nötige Material entschieden.
Auch über die benötigten Obst-, Gemüse- und Kräutersamen wurde partizipativ entschieden, sodass wir bald anfangen können aus den Samen kleine Keimlinge zu ziehen.
Momentan beschäftigen wir uns in Kleingruppen mit dem Kompostieren von Lebensmitteln. Die bestellten Komposter wurden mit den Kindern aufgebaut und suchen nun einen guten Platz im Nutzgarten.
Wegen coronabedingten Lieferschwierigkeiten trifft unsere Bestellung erst nach und nach ein. Allerdings freuen sich die Kinder, Eltern und wir uns jetzt schon darauf loszulegen und unseren Garten in einen Nutzgarten zu verwandeln.